Montag, 28. Februar 2011

Koh Tao

Am nächsten Morgen wurde ich dann um 6 Uhr vor dem Hotel abgeholt und mit mehreren Zwischenstopps zum Fährterminal etwas außerhalb von Chumphon gebracht. Auf dem Boot waren dann auch schon Leute von verschiedenen Tauchschulen da und haben Kunden gesucht. Die Tauchschule, die ich mir im Lonely Planet rausgesucht hatte war dann auch dabei und so habe ich auch deren Transfer genutzt. Angekommen hat sich dann die Zimmersituation als doch sehr beschränkt herausgestellt. Auf der gesamten Insel war die Hölle los und keiner weiß so genau warum. Naja, für mich war dann kein Zimmer sondern nur noch ein Bett in einem Dorm frei. Aber der war auch ok, da nur 6 Leute und nen Bad im Zimmer. Außerdem wird alles täglich gereinigt. Ich habe dann auch die nächsten Tage versucht in ein Zimmer zu wechseln nur leider war das alles ausgebucht (das wurde mir zumindest immer gesagt) und das nächste freie Zimmer wird dann am 17. frei.
Nach etwas Ruhe am Strand habe ich dann am 3. Tag die ersten beiden Tauchgänge gemacht. Und das war einfach großartig. In Vietnam war die Sicht ja mit 3-4 Metern immer sehr beschränkt und hier konnte ich bei meinem ersten Tauchgang gleich 15 Meter weit sehen. In dem Moment war mir klar, dass ich mit 15 Tagen auf der Insel bleiben die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Da ich ja nun Zeit auf Koh Tao habe, habe ich mich entscheiden noch den Advanced Open Water Kurs zu machen. Der startete dann am Tag darauf, wenn auch mit einigen kleineren Problemen. Losgehen sollte es um 10 Uhr, nur irgendwie war der Instructor nicht da. Nach ner halben Stunde warten hieß es dann auf einmal 11 Uhr. Ich also um 11 Uhr da wieder hin und irgendwie war dann auch um 11 Uhr niemand da. Es hieß dann 14 Uhr, da die Gruppe einen Tauchgang vom Strand aus macht und dann beim Nachttauchen dabei ist. Um 14 Uhr hat es dann auch endlich geklappt und ich bin zu ner 3 Personengruppe dazu. Gut, dass ich mich nicht für den deutschsprachigen Kurs entschieden habe, da wären wir nämlich 6 Leute gewesen. Und der andere Deutsche aus meinem Zimmer war in der Gruppe und fand die Leute da jetzt nicht so optimal. Wir haben dann den ersten Tauchgang, Navigation mit ein paar Übungen zur Buoyancy nur ein paar hundert Meter vom Strand entfernt gemacht. Danach gings zurück zum Strand und wir hatten noch ca. eine Stunde für ein kleinen Snack bevor der Nachttauchgang begann. Dieser war dann ein echtes Highlight, wir haben eine große Schildkröte gesehen und außerdem jagende Barracudas. Diese haben sich an die vielen Taucher angepasst und wenn man einen Fisch in der Nähe mit der Taschenlampe anleuchtet, dann schnappen die sich den. Sah schon sehr lustig aus. Am nächsten Tag standen dann gleich 3 Tauchgänge auf dem Plan. Wir haben das Boot zu Sail Rock genommen, der angeblich besten Tauchlocation in der Gegend. Dort haben wir den Deep Dive gemacht, also den Tauchgang zwischen 18 und 30 Metern Tiefe. Leider war die Sicht sehr schlecht, nur 3-4 Meter. Daher war der Tauchgang auch ziemlich enttäuschend. Wir sind dann auch direkt weiter zu einer anderen Tauchstelle. Dort war es zumindest ein bisschen besser. Und selbst der dritte Tauchgang, an der gleichen Stelle wo ich 2 Tage vorher meinen Fundive hatte, war eher bescheiden. Vor allem beim Vergleich mit den 15 Metern Sicht bei dem Fun Dive. Nach dem 7 Tauchgängen in 3 Tagen war ich dann auch erstmal ziemlich kaputt, so dass ich mir erstmal 2 Tage Pause gegönnt habe. Den einen davon habe ich dann für den Theorieteil genutzt und den zweiten ein wenig entspannt. Außerdem habe ich mir überlegt, was ich in der restlichen Zeit machen will.
Ich habe dann erstmal noch zwei weitere Tauchgänge gemacht und danach wieder einen Tag gegammelt. Die Tauchgänge waren dann ganz ok, aber wegen Vollmond war die Sicht weiterhin nicht so toll. Ich werde daher erstmal den Kurs zum Rescue Diver machen. Der wurde von allen als großartig bezeichnet und wäre sehr empfehlenswert. Vorher muss ich aber noch einen eintägigen Erste Hilfe Kurs machen. Diese Auffrischung kann ich aber nach 13 Jahren (so lange ist der vom Führerschein doch schon her) auch ganz gut gebrauchen. Am Tag drauf ging dann auch der Rescue Diver Kurs los. Wir waren dann insgesamt 5 Leute, was für diesen Kurs gut ist, da viele Leute viele verschiedene Rollen bedeuten. Und dazu kam dann auch, dass der Instruktor wirklich gut war. Aber der Kurs war dann auch ziemlich anstrengend. Vor allem, da die Divemaster, die unser Instruktor als Aushilfen rekrutiert hatte, nach den Tauchgängen immer fleissig Opfer gespielt haben, d.h. immer wieder in Wasser gesprungen und nach Hilfe gerufen. Wir mussten die dann natürlich retten. Wie gesagt, war der Kurs ganz schön anstrengend aber auch richtig gut. Am Abend des ersten Kurstages habe ich dann auf einmal Leute hektisch rufen und durch die Gegend laufen sehen. Ich habe mich dann schnell angezogen um zu schauen was los war. Es hat dann in der Küche gebrannt. Das Löschen war dann etwas Aufwand, da zwar von überallher Feuerlöscher geholt wurden, nur scheinbar haben die meisten davon nicht mehr funktioniert. Naja, waren ja ziemlich viele Leute da und so haben dann viele geholfen Sand vom Strand in die Nähe des Feuers zu bringen von wo es dann auf das Feuer geworfen wurde. So konnte das Feuer dann rechtzeitig gelöscht werden. 10 Minuten später kam dann auch eine Feuerwehr. Das war nen kleiner Pickup mit 2-3 Leuten. Naja, so merkt man dann doch, dass man auf ner kleinen Insel mit unzureichender Infrastruktur ist. Wobei ich das ja immer schon daran gemerkt habe, dass die Tageszeitung nen Tag hinterherhing. Aber ging ja alles gut. Und 2 Tage später war das Restaurant dann auch wieder geöffnet. Als dann zwei Tage später mein Kurs fertig war, war auf einmal schon der 24.02. Ich war also schon 14 Tage auf der Insel und musste leider übermorgen schon wieder los. Daher habe ich dann am 25. auch doch noch einen Fundive reingezwengt, einfach da ich nicht weiss, wann ich wieder zum tauchen kommen werde.

Sonntag, 13. Februar 2011

Chumphon

Am nächsten Morgen habe ich dann um 8 Uhr den Zug nach Chumphon genommen. Durch die Ubahn kam ich sehr gut zum Bahnhof und den Zug habe ich dann auch schnell gefunden. Der ganze Zug bestand dann aus 2 Waggons, war aber ganz ok und erstaunlicherweise gabs dann auch Essen im Zug. Das war zwar nicht super, da ich aber erst um 15 Uhr am Ziel angekommen bin war es doch ganz nett schon nen kleines Mittagessen zu haben. Auf dem Weg dorthin habe ich mir dann Gedanken über die nächsten Ziele gemacht. Usprünglich wollte ich ja je 5 Tage auf Koh Tao, Ko Phangang und Ko Samui verbringen. Aber während ich mir dann die Gedanken gemacht habe bin ich zu dem Schluss gekommen, dass nen Tauchurlaub doch besser wäre und das ich sowieso keine Lust mehr habe ständig unterwegs zu sein. Als ich dann mit 30 minütiger Verspätung um 15 Uhr anggekommen bin war es leider zu spät für die Nachmittagsfähre und so habe ich mir ein günstiges Guesthouse gesucht und werde die Fähre am nächsten Morgen nehmen. In Chumphon habe ich dann nur einen Kaffee getrunken und im Internet gesurft. Gibt dort ja irgendwie nix zu tun.

Bangkok

Von der Skytrainhaltestelle waren es dann nur noch 3 Minuten zu Fuß. Im Guesthouse habe ich dann erstmal meinen Kram ausgepackt. Ich bin ja jetzt 4 Nächte im gleichen Ort, da kann man sich endlich mal breitmachen. Danach habe ich meinen Blog weitergeschrieben und Fotos sortiert bevor ich mir ein wenig die Gegend angeschaut habe. Man hat da sofort gemerkt, dass Bangkok schon wesentlich touristischer ist als bspw. Phnom Penh; überall am Gehweg verkaufen die Leute irgendeinen Klimbim an die Touris.
Durch die gute Verkehrsanbindung meines Hostels konnte ich dann auch schnell zum Bahnhof um schonmal die Zugtickets nach und von Chumphon, der Stadt wo ich auf die Fähre nach Koh Tao wechseln werde, kaufen. Zurück vom Bahnhof habe ich dann noch zu Abend gegessen bevor ich mal wieder haufenweise Fotos hochgeladen habe. Das Hochladen ging zwar recht flott, nur leider kostet das Wifi hier im Hostel auch Geld. Dann hab ich aber auch früh pennen gelegt. Ich war durch die lange Fahrt doch ziemlich kaputt.
Am nächsten Morgen wollte ich dann meine Kamera zum Service bringen, da ich ja in Battambang auf einmal ein Insekt in meinem Objektiv hatte. Nur leider brauchen die wegen dem chinesischen Neujahr 2 Wochen dafür, so dass ich das erst in Deutschland machen werde. Ich bin dann weiter zu dem riesigen Einkaufszentrum um schon mal nach Souvenirs und anderem Kram zu schauen. Gekauft habe ich dann 3 T-shirts, zum Preis von je ungefähr 5 Euro, die Souvenirs können ja noch bis zu meiner Rückkehr warten. Da das Einkaufszentrum 7 vollgepackte Etagen hatte war der Tag dann auch fast vorbei. Ich bin dann noch zum Abendessen zu einem Straßenstand, an dem ich einen Österreicher kennengelernt habe. Mit dem bin ich dann in der Gegend noch nen Bierchen trinken gegangen. War leider gar nicht so einfach nen brauchbaren Laden zu finden, denn die meisten Bars sind voller Männer (meistens im mittleren Alter), die nach jungen Thailändischen Prostituierten suchen.
Den nächsten Tag habe ich dann zum Sightseeing genutzt. Zuerst bin ich zum Grand Palace, der Sehenswürdigkeit in Bangkok. Dazu bin ich erstmal in den Skytrain und später in einen Bus gewechselt. Die freundliche Touriinformation an der Skytrainstation hatte mir die Busnummern rausgesucht und den Namen in Thai aufgeschrieben. Dann habe ich auf den Bus gewartet und als ich eingestiegen bin den Zettel der Kontrolleurin gezeigt. Die nickte dann nur und meinte ich soll mich hinsetzen. Dann habe ich eigetlich darauf gewartet, dass man mir ein Ticket verkauft. Nur ist das die ganze Fahrt über nicht passiert, und auch die anderen Fahrgäste habe nie ein Ticket gekauft oder vorgezeigt. Naja, war mir auch egal und so habe ich dann mit der Karte im Lonely Planet auf eine Haltestelle in der Nähe gewartet. Auf dem Weg von der Haltestelle zum Grand Palace wurde ich dann natürlich auch von schon von jemandem angesprochen worden, der mir erzählen wollte, dass der Grand Palace am Vormittag wegen irgendwelchen Gebetsstunden gesperrt wäre. Ich habe den dann nur kurz nach dem Weg gefragt, bin dann dort hin und natürlich war das Ding auch offen. Wundert mich immer wieder, wie Touristen noch auf sowas reinfallen. Am Grand Palace musste ich mir dann erstmal eine lange Hose ausleihen, da kurze Hosen innerhalb der Tempelanlage nicht erlaubt sind. Nach dem Grand Palace bin ich noch zu Kho San Road, dem berühmten Backpackerghetto. War dann auch ziemlich schlimm, überall Touriläden, die die gleichen Klamotten, Klimbim, Kram und sogar alle möglichen gefälschten Papiere, wie Studentenausweise oder Führerscheine verkauft haben. Thais hat man dort außer an den Ständen gar nicht gesehen und man kommt sich nen bisschen vor wie im Zirkus.
Den nächsten Tag bin ich dann ins National Museum. Anschließend wollte ich eigentlich in den Dusik Park. Nur leider hatte ich das Ticket vom Grand Palace vergessen, das für den Park auch gültig ist. So bin ich dann erstmal zum Jim Thomson House. Dieses wollte ich mir eigentlich anschauen wenn ich nach den Inseln wieder in Bangkok bin. Ist daher gar nicht schlecht, dann mach ich am Ende nämlich kein Sightseeing mehr sondern geh nur noch shoppen.

Von Kambodscha nach Thailand

Am nächsten Morgen ging es dann um 6.45 Uhr zur Grenze zwischen Thailand und Kambodscha. Ich hatte ja am Anfang ein paar Bedenken, da sich beide Länder in einer anderen Gegend beschießen, diese erwiesen sich jedoch als grundlos. Ich bin dann zusammen mit den 3 Leuten der französisch-amerikanischen Familie um 8.45 Uhr am Immigration Office auf kambodschanischer Seite angekommen und kurze Zeit später sind wir schon über das Casinogebiet im Niemandsland gelaufen. Auf thailändischer Seite hieß es nur kurz die Arrival/Departure Card ausfüllen und schon waren wir in Thailand. Natürlich haben da schon die ersten Schlepper auf uns gewartet und wollten uns zu einem Minibus bringen, der angeblich auch innerhalb von 5 Minuten losfahren sollte. Natürlich saß niemand da drin und wir hätten wohl ewig gewartet. So haben wir den Tuk Tuk Stand gesucht und sind dann mit dem Tuk Tuk zur Bushaltestelle in Aranyaprathet. Dort mussten wir dann noch 15 Minuten auf den 10 Uhr Bus Richtung Bangkok warten. Nach einer gefühlten Ewigkeit sind wir dann um kurz nach 15 Uhr endlich in Bangkok angekommen. Dort haben wir uns ein Taxi zur Skytrain- bzw. Ubahnhaltestelle geteilt. Von dort bin ich dann alleine weiter. Mein Hostel lag zum Glück direkt an einer Skytrainhaltestelle und so konnte ich schön am Verkehr vorbei zu meinem Guesthouse.

Sonntag, 6. Februar 2011

Battambang

Am nächsten Morgen bin ich dann zeitig aufgestanden um habe mich fertig gemacht. Um 7.45 Uhr bin ich dann schonmal runter zur Rezeption um zu bezahlen und das Ticket abzuholen. Da meinte der an der Rezeption dann, dass ja um 7.30 Uhr (also vor 15 Minuten) mein Pick-up hätte da sein sollen. Fand ich ja schonmal super, dass es niemand für nötig gehalten hatte mir das am Abend vorher mal zu sagen, vor allem da ich ja explizit wegen dem Ticket gefragt habe. Aber egal, da ja eh immer alle später kommen habe ich dann zusammengepackt und bin dann runter um auf den Minibus zu warten. Im Guesthouse habe ich dann noch einen schlechten Instantkaffee getrunken und mir wurde ein Baguette und Marmelade eingepackt. Vom Transfer war natürlich immer noch nix zu sehen, und so wurde ich um viertel nach 8 doch ein wenig nervös und habe die Rezeption mal bei dem Busunternehmen anrufen lassen. Dort wurde gesagt die wären auf dem Weg und kurz vor halb 9 kam dann auch ein Minibus. Dieser hat mich dann zu ner Reiseagentur gefahren, zu der ich auch in unter 10 Min hätte laufen können. Dort wartete auch schon ein Bus. Ich war jedoch ein wenig skeptisch, als der Fahrer meinte wir sollen unser Gepäck mit in den Bus nehmen, aber egal. Der Bus ist dann los und nach 15 Min Fahrt wusste ich auch warum wir das Gepäck mitnehmen sollten. Dort wartete nämlich ein anderer Bus. Also in den gewechselt und dann hieß es mal wieder warten. Der Bus fuhr nämlich erst um 9.30 Uhr. Hätt ich das gewusst hätt ich mir ja selber nen Tuk Tuk für viertel nach 9 zur Bushaltestelle organisiert. Hätte ich wenigstens länger schlafen und in Ruhe frühstücken können. Wir haben dann natürlich auch wieder ständig Leute auf dem Weg eingesammelt und am Ende auch ne kleine Panne, die der Fahrer aber beheben konnte. Endlich in Battambang angekommen, bin ich dann zum Hotel gelaufen und dort gabs auch wieder ein günstiges Zimmer mit Ventilator und ohne Heißwasser. Danach habe ich mich erstmal um den Weg nach Bangkok kümmern wollen. Doch alle Busse fahren erst relativ spät los. Zum Glück war im Hotel noch ne Familie, die am gleichen Tag nach Bangkok wollte. Und so werden wir uns früh morgens ein Taxi zur Grenze teilen. Anschließend bin ich noch ein wenig durch die Stadt gelaufen und habe mir einige Sehenswürdigkeiten angeschaut.
Am nächsten Tag habe ich mir dann einen Guide mit Motorrad genommen und habe die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung angschaut. Dies waren ein Berg mit guten Ausblick, eine Höhle in der die Roten Khmer gewütet haben, ein Tempel und am Ende der Bambootrain. Dieser fährt auf alten, ungenutzten Schienen. Die Leute haben so kleine Plattformen mit 2 Achsen zusammengebaut und darauf ist dann nen Motor. Das ganze Ding kann dann einfach von der Schiene gepackt werden, falls Gegenverkehr kommt. War auch ganz interessant, wenn mir auch manchmal ein wenig mulmig wurde, vor allem da wir mit einem Affenzahn über die alten, verbogenen Schienen gerast sind obwohl die Felder nebenan gerade abgefackelt wurde uns somit das Gebüsch neben den Schienen teilweise in Flammen stand. Außerdem ist dann auch noch ne Kuh auf die Gleise gesprungen. Die Tour war auf jeden Fall richtig gut. Und als ich mich mit dem Guide ein wenig unterhalten habe, hab ich auch wieder festgestellt wie gut es mir doch geht. Der ist gerade mal 27 und der älteste von 6 Geschwistern. Da sein Vater vor 2 Jahren gestorben ist, muss er sich um die Familie kümmern. Und so arbeitet er jeden Morgen um 4 für einige Stunden auf einem Markt, dann geht er unter der Woche an die Uni und am Wochenende fährt er Touren um dann jeden Abend noch in einem Restaurant zu arbeiten. Und das ganze für nen ziemlich niedrigen Lohn. Am Abend habe ich dann noch das Taxi vorbestellt und dabei ist mir dann einer über den Weg gelaufen, mit dem ich 2 Monaten im Jeep von der nepalesisch-indischen Grenze nach Varanasi gefahren bin. War schon sehr lustig. Wir haben dann zusammen zu Abendgegessen und die Reiserouten und Geschichten ausgetauscht.

Siem Reap und die Tempel von Angkor

Am nächsten Morgen bin ich dann um 6 Uhr aufgestanden, weil ja um 6.30 Uhr mein Transfer von der Reiseagentur zum Busbahnhof sein sollte. Aber um 6.30 war dann außer einer Reinigungskraft, die kein englisch sprach, niemand da. Zum Glück war die Bushaltestelle nur 5 Minuten zu Fuß, so dass ich dann gleich losgelaufen bin. Dort hatte man mir dann auch nochmal bestätigt, dass ich gegen 17.30 Uhr in Siem Reap sein werde. So habe ich dann noch schnell nen Kaffee getrunken und dann gings in den ersten Bus nach Phnom Penh. Der hat dann ständig angehalten um noch Leute aufzusammeln. War aber erstmal kein Problem, denn der Bus von Phnom Penh nach Siem Reap sollte ja erst um 12.45 Uhr fahren und auf der Hinfahrt, wo ich nen Bus ne Stunde später genommen habe war ich ja auch um halb 1 in Kampott. Wir haben dann aber trotzdem noch einen kurzen und einen längeren Stopp gemacht. Bei dem längeren Stopp ist dann auf einmal Kühlwasser ausgelaufen. Aber der Fahrer konnte das dann mit Reifenschläuchen abdichten, so dass wir mit etwas Verspätung weiter sind. Und auf meine Nachfrage wurde mir dann versichert, dass wir den anderen Bus auf jeden Fall erreichen. Um 12.15 Uhr sind wir dann auch in Phnom Penh angekommen und so konnte ich noch schnell ne Kleinigkeit essen bevor es in den Bus nach Siem Reap ging. Leider war auch dieser Bus nicht ganz voll uns so haben wir wieder ständig angehalten um Leute oder auch Sachen einzusammeln. Um 17 Uhr hatten wir daher auch erst die Stadt auf ungefähr halber Strecke erreicht. Nach einem weiteren längeren Stopp bin ich dann um 19.30 Uhr endlich in Siem Reap angekommen. Nach 13 Stunden Busfahrt war ich dann auch ziemlich im Arsch. Zum Glück war der Fahrer vom Hotel noch da um mich abzuholen. Und so bin ich dann schnell ins Hotel. Dort habe ich nur noch zu Abend gegessen und bin dann gleich ins Bett.
Für den nächsten Tag hatte ich im Vorfeld bereits eine Tour gebucht, die mich zu den weiter entfernten Tempeln bringt. Um 7.45 Uhr war dann auch pünktlich der pick-up und so ging die Tour dann auch um 8 Uhr los. Wir sind dann zuerst zum Ticketschalter bevor es zur ersten Tempelgruppe (Rolous) ging. Von dort ging es weiter zum Tempel aus pinkem Sandstein und anschliessend zu dem Tempel, wo Tomb Raider mit Angelina Jolie gedreht wurde. Das besondere an diesem Tempel ist, dass er nicht restauriert oder von Bäumen befreit wurde. Hier sieht man also fast tausend Jahre Natur und daher ist der Tempel von riesiegen Bäumen überwuchtert. Die Tour war dann auch sehr interessant, da der Guide nicht nur über die Tempel sondern auch über das alltägliche Leben in Kambodscha gesprochen hat. So musste er wegen der ganzen Korruption zum Beispiel 5.000 USD für die Lizenz zum Tourguide bezahlen. Dies ist hier in Kambodscha eine enorme Summe Geld, vor allem da er als Tourguide bei der Firma so 13 Dollar am Tag verdient.
Am nächsten Tag hatte ich dann im Hotel ein Fahrrad gemietet und bin um 5 Uhr aufgestanden um rechtzeitig zum Sonnenaufgang in Angkor Wat zu sein. Um viertel nach 5 habe ich mich dann mit der Schweizerin von der Tour vom Vortrag vor meinem Hotel getroffen. Wir waren dann auch rechtzeitig da, nur war zum einen das Licht nicht so toll und zum außerdem waren natürlich auch noch hunderte andere Touristen dort (Mittlerweile besuchen über 2 Mio Menschen im Jahr Angkor). Wir sind dann zeitig zum Inneren der Anlage und dort waren dann erstaunlich wenige Touristen. Liegt scheinbar daran, dass die meisten, vor allem asiatischen Touristen morgens mit dem Bus dort hin gekarrt werden und dann nach dem Sonnenaufgang gehts zurück ins Hotel zum Frühstück. Aber so war es sehr gut, ich konnte dann nämlich auch mal nen Foto ohne Menschen drauf machen. Danach haben wir uns noch in die anderen zentralen Tempel angschaut. Und dort war dann teilweise auch ordentlich was los. Gegen 13 Uhr hatten wir dann alle geplanten Tempel soweit gesehen und nach siebeneinhalb Stunden Sightseeing war es auch genug und wir sind zurück gefahren. Ich war dann auch ziemlich kaputt und habe den Plan zweimal Sonnenauf- und Sonneuntergang mitzumachen gleich wieder verworfen. Um 20 Uhr war ich dann auch so müde, dass ich mich pennen gelegt habe und auch gleich bis 6 Uhr geschlafen habe.
Den nächsten Tage habe ich dann langsam angehen lassen und erstmal den Bus nach Battambang und dann das Fahrrad gebucht. Anschließend bin ich gemütlich zu einem etwas weiter enfernten Tempeln geradelt. Und von dort dann immer mehr Richtung Zentrum, so dass ich die Tempel auf dem Weg auch noch sehen konnte. Dann war ich irgendwie eineinhalb Stunden vor Sonnenuntergang fertig, so dass ich mich dazu entschieden habe nicht zu warten, sondern direkt ins Guesthouse zurückzufahren. Später habe ich mich dann noch mit 2 Leuten getroffen, mit denen ich in der transsibirischen Eisenbahn gereist bin. War dann auch echt nett mal so die Storie aus 3 Monaten rumgereise auszutauschen und dabei gemütlich ein paar Bierchen zu trinken. Zurück im Guesthouse habe ich nochmal nach dem Ticket gefragt, um sicherzustellen, dass am nächsten Tag auch alles klappt.

Kampot

Am morgen sollte dann um 7 Uhr mein Transfer zur Bushalstelle sein. War natürlich später. Ich habe dann den Bus am frühen Morgen von Phnom Penh nach Kampot genommen. Nach fünfstündiger Fahrt (für wieder mal nur gut 150km) bin ich dann um die Mittagszeit in Kampot angekommen. Und kaum aus dem Bus raus hatte ich noch nicht mein Gepäck, da wollten mich die Schlepper schon zu ihren Hotels ziehen. Ich hatte mir jedoch im Lonely Planet schon welche markiert, die in 5 Minuten Fußweg zu erreichen waren. Die ersten beiden waren dann leider ausgebucht, das 3. hatte aber noch ein Zimmer für 7 Dollar. Wieder ohne Klima und vor allem auch ohne Warmwasser. Aber bei 30 Grad stört das nicht wirklich. Nach dem einchecken habe ich erstmal bei einer Reiseagentur vorbeigeschaut, zum einen da ich am nächsten Tag ne Tour durch die Gegend machen will, und zum anderen um schonmal mein Busticket nach Seam Reap für den Tag nach der Tour zu buchen. Danach bin ich erstmal zum Mittagessen bevor ich den Ort erkundet habe. Viel zu sehen gabs dann auch nicht, Kampott ist halt nen gemütliches Städtchen an einem Fluß, große Sehenswürdigkeiten findet man aber nicht. So bin ich dann wieder zurück ins Hotel, auch um der Hitze durch die sengende Sonne ein wenig zu entkommen.
Am nächsten Morgen ging dann die Tour mit leichter, aber erwarteter Verspätung los. Wir waren insgesamt 5 Leute. Wir sind dann erst zu einer Höhle, in der ein Tempel gebaut wurde. Naja, die war ziemlich klein und Tempel würde ich den kleine Kabuff da drin auch nicht nennen. Aber immerhin hatte man einen schönen Blick über die Gegend. Leider ging mir schon nach der kurzen Zeit die Australierin total auf die Nerven, die hat nämlich immer nur gemekert; im Auto wäre es zu heiß, die Klima geht nicht richtig, die Flasche Wasser wäre zu warm, usw. Ist dann auch nicht nur mir aufgefallen. Aber naja, ich kann mir die Leute für die Touren ja leider nicht aussuchen. Nach der Höhle gings zu einer Pfefferplantage, denn die Gegend um Kampot ist berühmt für Pfefferanbau. Am interessantesten war aber die Geschchte des Guides über die Mangobäume. Diese werden nämlich von einer vietnamesischen Firma gekauft und dann über die ganze Lebenszeit genutzt. Und das krasse war dann, dass die die Bäume mit irgendwelchen Chemikalien einsprühen, damit die Früchte später reifen. So kann man die Mangos nämlich außerhalb der Saison für den vierfachen Preis verkaufen. Passend dazu hatte ich ja ein paar Tage früher auch noch nen Artikel in der Zeitung gelesen, dass die Bauern in Vietnam zu viele Chemikalien im Blut hätten. Von der Farm gings dann weiter nach Kep, einem Nachbarstädtchen von Kampott und direkt weiter auf das Boot nach Rabbit Island. Das war dann super, dort war nämlich neben nen paar Hütten nicht viel und so haben wir den Nachmittag dort ganz gemütlich verbracht. Dann ging es mit dem Boot wieder zurück. War aber nen ziemlich schwieriges Unterfangen. Das ursprüngliche Boot war nämlich noch unterwegs, so dass unser Guide mit ner anderen Gruppe gesprochen hat um die Boote zu tauschen. Schien auch erstmal alles funktioniert zu haben, nur als wir dann Richtung Festland zurück sind haben wir auf einmal umgedreht um die andere Gruppe doch noch einzusammeln. Hat zwar erstmal keiner Verstanden, aber egal. Dann sind wir also wieder los, nur um 2 Minuten später dann wieder umzukehren. Kaum am Strand hieß es dann, dass wir das Boot wechseln müssten. Auf unsere Nachfragen wurde dann erstmal nicht reagiert, schien als ob auf einmal keiner mehr Englisch sprechen würde. Aber war natürlich klar was los war, jeder will nämlich nen Stück vom Tourigeld abbekommen. Nur leider war das immer so ne Aktion, vom Boot runter oder rauf. Für mich war das ja weniger nen Problem, aber für die älteren in der Gruppe auf jeden Fall. Und so hat sich dann die ältere Frau aus Holland auch noch verletzt wegen dem ganzen Scheiß. Durch dieses ganze rumgeeier sind wir dann natürlich auch viel zu spät wieder in Kep gewesen. So haben wir dann auch das Fischerdorf ausgelassen und haben auf dem Rückweg nur kurz an den Salzfeldern gehalten. Zurück in Kampott bin ich dann zusammen mit dem französischen Mädel aus der Gruppe noch zum Abendessen. Ich hatte ja am Vortrag in dem einen Restaurant schonmal die lokale Spezialität (Krabben) vorbestellt. Und das hatte sich auf jeden Fall gelohnt, denn das Essen (2 Krabben in ne würzigen Currypaste) war dann auch das beste, was ich auf der Reise bisher gegessen habe. Und am Ende habe ich dann für das Essen und 2 Bier nur 6,5 USD bezahlt. Ein absoluter Traum. Zurück im Hotel habe ich dann schonmal alles bezahlt und gepackt, da ich am nächsten Morgen ja einen sehr frühen Bus nach Siem Reap hatte. Beim packen wollte dann aufeinmal ne ziemlich große Kakerlake (4-4,5 cm lang) vom Badezimmer in mein Zimmer krabbeln. Durch nen paar Geräusche konnte ich die dann immerhin davon abhalten und so ist die schnell zurück in den Abfluß, nur um kurze Zeit später wieder rauszukommen. Da habe ich die dann einfach mit dem Papierkorb zerschmettert.

Samstag, 29. Januar 2011

Phnom Penh

Als ich in Phnom Penh vom Boot runtergelaufen bin haben mich natürlich schon die Rickscha- und Motorradfahrer belagert. Ich habe dann aber erstmal meinen Rucksack angeschnallt und bin vom Dock runter. Die, die von dem Bootsunternehmen zum Dock gelassen werden müssen nämlich ne Kommission an den Bootsbetreiber zahlen. Also ist es außerhalb billiger. Oben angekommen habe ich dann mit einigen Motorradfahrern verhandelt und am Ende haben die mich auch für einen Dollar zur deutschen Botschaft gefahren. Von dort waren es dann nur noch 5 Minuten Fußweg zum Guesthouse. Dieses hatte dann auch noch ein Zimmer für 8 USD. Da es dann noch nicht mal 14 Uhr war, bin ich nach dem einchecken auch gleich los, erst zum Mittagessen und dann zum Sightseeing. Ich habe mir dann die sogenannte Security Prison 21 (S21) angeschaut. Dies ist eine zum Gefängnis umgebaute Schule, in der die Roten Khmer Intellektuelle, angebliche Kriminelle und Regimegegner gefoltert und gefangen gehalten haben. Anschließend habe ich erstmal die Buchhandlungen abgeklappert um einen Lonely Planet von Thailand zu finden. Ich war dann auch zumindest teilweise erfolgreich, da ich den Lonely Planet "Thailand's Islands & Beaches" gefunden habe. Aber da ich in meinen gut 3 Wochen in Thailand eigentlich neben Bangkok eh nur am Strand liegen und ggfs. nen bisschen tauchen will passt das schon, zumal Bangkok ein eigenes Kapitel hat. Danach habe ich noch gemütlich einen Kaffee getrunken und schonmal ein wenig in das Buch reingeschaut, bevor ich wieder zurück zum Guesthouse bin.
Am nächsten Morgen ging dann um 8 Uhr meine Tour zu den Killing Fields in der Nähe von Phnom Penh los. Hier haben die Roten Khmer viele Tausend Menschen von der S21 hergebracht und getötet. War dann auch eine ziemlich bedrückende Stimmung. Das krasse ist aber, dass viele Touren anschliessend zu einem Schiessstand fahren, wo man unter anderen AK/47 schießen kann. Und, was noch viel unglaublicher ist, für 250 Dollar sogar auf eine Kuh. Ich hatte da ja schon bei den Tunneln in der Nähe von Saigon keine Lust drauf und die zwei Mädels, die noch auf der Tour waren, auch nicht und so sind wir danach auch direkt wieder zurück nach Phnom Penh. Ich bin dann nach dem Mittagessen weiter zum National Museum und zum Royal Palace bevor ich die Strandpromenade entlanggelaufen bin. Somit hatte ich dann auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten gesehen. Am Abend habe ich mir dann auch Gedanken gemacht, wie meine Reise weitergeht und vor allem auch, wo ich die meine Zeit in Thailand verbringe. Da ich keine Lust habe viel unterwegs zu sein, sondern eher mal einige Tage am Stück in einem Ort am Strand verbringen möchte habe ich mich dann gegen umfangreiches Islandhopping über ganz Thailand entschieden. So habe ich grob alles durchgeplant und werde den nächsten Tag damit verbringen, dass alles mal zu konkretisieren und vor allem in Bangkok auch schon die Unterkunft buchen, da gute und günstige Hotels sehr schnell ausgebucht sind.
So bin ich dann am nächsten Morgen in ein gemütliches Cafe mit Wifi und habe dort auch meine ganze Zeit bis nach dem Mittagessen verbracht. Ich habe nun eine genaue Vorstellung wie ich von Phnom Penh nach Bangkok komme und dann weiter zu den Inseln sowie anschließend wieder zurück nach Bangkok und zum Flughafen. Am Abend im Hotel habe ich dann die Hotels in Bangkok auch schon gebucht und anschließend meine Sachen gepackt, da ich morgen schon um 7 Uhr abgeholt werde. Ist schon ein wenig komisch auf einmal nen richtigen Reiseplan für die nächsten 10 Tage zu haben. Sonst habe ich ja selten mehr als 3 Tage im voraus geplant.

Freitag, 28. Januar 2011

Von Vietnam nach Kambodscha

Am nächsten Morgen war dann um 7.30 Uhr der Transfer zu meinem Expressboat nach Phnom Penh. Fast pünktlich wurde ich dann auch auf eine Fahrradrichkscha gepackt und es ging los zum Dock. Dort angekommen herrschte erstmal Verwirrung. Die anderen sind zum Boot und ich sollte erstmal zurück zum Hotel. Da die Fahrer kein englisch sprachen hat mir einer sein Handy mit jemandem von der Hotelrezeption gegeben. Die faselte irgendwas von Passport und so. Ich meinte dann, dass ich ganz sicher meinen Reisepass bei mir hätte. Half nix und ich bin wieder zurück zum Hotel, nicht ohne mir schon auszumalen wie ich mein Boot verpasse. Dort angekommen bin ich von der Rickscha runter und dann klärte sich das auch sofort auf. Ich wurde zum falschen Boot gefahren und es wartete auch schon eine andere Fahrradrickscha, deren Fahrer auch ein passendes Hemd der Bootsfirma anhatte. Während ich das mit den Leuten der Rezeption geklärt hatte wurde es auf einmal ziemlich laut. Als ich mich umgedreht hatte, um zu schauen was los war, haben sich die Fahrer angeschrien und der erste ist kurze Zeit später mit Fäusten auf den zweiten los. Das war aber scheinbar nicht genug und dann haben die erst die Planken, auf denen man sitzt rausgenommen und sich damit bekämpft, bevor es mit den schweren Eisenketten mit denen die Rickschas festgeschlossen werden weiterging. Ich hab dann die Leute im Hotel gefragt was los wäre, da ich ja das vietnamesisch nicht verstanden habe. Aber sagen konnte oder wollte mir keiner etwas. Nach 5 Minuten hatte sich die Lage dann beruhigt und ich wurde endlich zum bereits wartenden Boot gefahren. Das fuhr dann auch sofort los.
Während der Fahrt habe ich mich dann nach draußen gesetzt, weil dort die Luft besser war und man auch mehr vom Flußleben sehen konnte. Nachdem wir einige Zeit unterwegs waren haben die Angestellten auch schon Visa- und Ein-/Ausreisformulare ausgeteilt. Diese wurden dann zusammen mit den Pässen und 23 USD eingesammelt. Ich habe dann gefragt, warum der Zuschlag von 3 USD dazukäme und bekam als Antwort, dass es durch den Service schneller gehen würde. Da jeder andere Passagier das scheinbar normal fand habe ich dann auch bezahlt, vor allem wenn es doch einige Zeit spart und 3 Dollar sind jetzt auch nicht viel wenn man bedenkt, dass die Grenzbeamten von Touristen auch gerne mal nen Dollar extra als Stempelgebühr verlangen. Auf der vietnamesischen Seite sind wir dann nur für weniger als 10 Minuten ausgestiegen und schon ging es weiter. Auf kambodschanischer Seite hat es dann etwas länger gedauert, da ja die Visa noch ausgestellt werden musste. Trotzdem waren wir nach weniger als 25 Minuten wieder im Boot und es ging weiter nach Phnom Penh. Auf dem Weg dorthin gab es nicht so viel am Fluß zu sehen, die Fahrt war aber auf jeden Fall besser als die Alternative Bus. Wir sind dann auch wirklich pünktlich um 13 Uhr in Phnom Penh angekommen.

Mekongregion

Am nächsten Morgen bin ich dann um 9.00 Uhr ins Reisebüro für die Fahrt nach Can Tho. Dort gings nach kurzer Wartezeit auch gleich mit nem Taxi zum Busunternehmen. Von dort gings dann weiter mit nem Shuttlebus zur eigentlichen Busstation, die ziemlich außerhalb liegt. Da ich nicht wusste, was mich genau erwartet hatte ich mich ja schon auf das schlimmste gefasst gemacht; eine ewigdauernde Busfahrt mit viel zu vielen Stopps an viel zu teuren Restaurants. Aber am Ende war ich mehr als positiv überrascht. Zum einen war der Bus richtig gut und modern (wenn mir die viel zu laute Fernsehsendung auch ein wenig auf die Nerven ging) und wir haben nur einen 30 minütigen Stopp gemacht, in einem Rasthof des Busunternehmens. Das Essen dort war günstig und auch gut. Und dann war ich über 1,5 Stunden früher als erwartet an meinem Ziel. An der Bushaltestelle haben sich dann natürlich alle Motorradfahrer auf mich gestürzt, da ich der einzige Ausländer war. Ich habe dann erstmal drinnen in Ruhe mein Gepäck zusammengepackt und mich bei den Angestellten über die Möglichkeiten zu meinem nächsten Ziel informiert. Dann hat mich auch gleich wieder einer der Motorradfahrer angequatscht. Ich hab den dann gefragt wieviel er für die Fahrt in die Innenstadt haben will, da es zu weit zum laufen war. Er meinte 30.000, was natürlich viel zu viel ist. Als ich ihm das dann auch gesagt habe, meinte er wir wären an einer anderen Bushaltestelle und es wären 6 Kilometer in die Stadt. Daher wäre der Preis so hoch. Ich hab ihm dann 15.000 angeboten und er meinte nein. Dann ging das ein wenig hin und her und erst hat er mir 20, dann 18 Tausend angeboten. Ich habe stumpf meine 15.000 wiederholt und am Ende hat er mich dann auch für den Preis gefahren (waren trotzdem noch 5.000 zu viel, wie ich nachher im Hotel erfahren habe). Das rausgesuchte Guesthouse hatte dann leider kein Zimmer mehr frei, doch meine zweite Wahl aus dem Lonely Planet hatte dann für 8 USD noch ein brauchbares Zimmer inkl. Klima. Beim einchecken wurde ich dann auch gleich wegen einer Bootstour zu den floating Markets und den Backwaters angesprochen. Da dies der Grund ist, warum ich nach Can Tho bin und der Preis auch ok war habe ich das dann gleich gebucht und mich anschließend noch wegen dem Bus zu meinem nächsten Ziel informiert. Auch zum nächsten Ort fährt dann jede Stunde ein Bus und man braucht nicht vorher zu buchen. Danach bin ich durch die Stadt gelaufen und habe mir ein paar Sehenswürdigkeiten angeschaut, bevor ich mich zum Internetsurfen und Abendessen in ein Cafe gesetzt habe.
Am nächsten Morgen ging mein Wecker dann um 5.00 Uhr und somit viel zu früh. Ich hatte ja die Bootstour gebucht und diese startete schon um 5.30 Uhr. Wir sind dann auch pünktlich los auf das Boot. Dann sind wir zuerst zu einem großen Floating Market gefahren, der den ganzen Tag geöffnet ist. Hier bringen die Bauern aus der Region ihre Ernte auf ihren Schiffen und verkaufen sie an die Händler, die diese dann bis nach Saigon bringen. Daher ist dort auch früh morgens am meisten los. Von dort ging es erst zu einer kleinen Manufaktur, wo Reisnudeln hergestellt werden. War ganz interessant das mal zu sehen. Anschließend ging es zu einem kleineren Floating Market, zu dem die ganz großen Boote auch gar nicht hinkommen. Hier war alles wesentlich wuseliger und wir haben dem Treiben ein wenig zugeschaut. Sah nach typischem lokalen Markt aus, wo halt alle mit ihren kleinen Booten hinkommen. Danach ging es entlang einiger Seitenarme des Mekong. Mittendrin haben wir dann kurz gehalten und sind entlang der Häuser einiger Farmer und deren Felder gelaufen. Da habe ich zum Beispiel gelernt, dass Pfeffer an Bäumen wächst. Zusätzlich habe ich noch einige andere Obstarten wachsen gesehen. Auch das war sehr interessant. Von dort haben wir uns dann wieder auf dem Rückweg gemacht und uns auch irgendwie kurz verfahren. Ich war dann gegen Mittag wieder in Can Tho. Dort bin ich dann mit den zwei Mädels, die auch bei der Tour dabei waren zum Mittagessen. Den Rest des Tages habe ich dann ruhig angehen lassen, bevor ich mich wieder mit den Mädels zum Abendessen getroffen habe. Wir sind dann zu nem Barbeque Laden gegange. Dort bekommt man nen kleinen Holzkohlegrill auf den Tisch gestellt und kann sich dann seinen Kram selber grillen. Ich hatte Garnelen und die waren echt super.
Am nächsten Morgen habe ich dann einen Minibus nach Chau Doc genommen. Zum Glück war der Weg dorthin nicht so weit. Dieses Mal hat der Minibus nämlich wirklich ständig angehalten und alle möglichen Leute angequatscht um so noch ein bisschen Geld nebenbei zu verdienen. Und der Fahrer ist natürlich auch gefahren wie ein Henker. Naja, angekommen bin ich dann trotzdem und da ich wieder der einzige Ausländer war haben sich auch hier wieder die Motorradfahrer auf mich gestürzt. Nach wieder mal harter Verhandlung wurde ich aber auch hier für 15.000 Dong zu meinem Ziel gefahren. Nach dem einchecken habe ich noch versucht den Bootstrip nach Phnom Penh bei dem Bootsunternehmen direkt zu buchen, so dass ich am Ende doch im Hotel gebucht habe, auch wenn die 4 USD Kommission nehmen. Danach bin ich ein wenig durch den Ort gelaufen. Aber viel zu sehen gabs nicht. Das war mir aber schon vorher klar und es ist eh nur der Stop für das Boot.

Sonntag, 23. Januar 2011

Saigon

Am nächsten Morgen fuhr dann um 9 Uhr mein Bus. Und dieses Mal fuhr der erstaunlicherweise auch wirklich um 9 Uhr los. Trotzdem hat es ein wenig gedauert, bis ich in Saigon war, da in den Vororten doch ziemlich viel Verkehr war. Der Vorteil der sogenannten Open Tour Busse, die ich bisher immer genutzt habe, ist, dass die einen im Backpackerzentrum rauslassen und man dann einfach zu den Hotels laufen kann. Dieses Mal musste ich mir dann 3 Hotels anschauen, bis ich ein brauchbares für 17 USD inkl. Frühstück bekommen habe. Leider versuchen die einen beim Umrechnen von USD zu Dong ein wenig zu bescheissen, in dem die nicht 20.000 Dong pro Dollar rechnen (wie alle anderen), sondern 21.100. Naja, ich hab ja noch USD dabei und werde daher auch in Dollar bezahlen. Nach dem einchecken habe ich erstmal schnell wegen einer Tour zu den Tunneln des Vietcong geschaut. Diese muss ich dann nur noch buchen. Danach wollte ich eigentlich noch zu einer Bank und Travellerschecks einlösen. Nur leider machen die in Vietnam alle um 16 Uhr zu, so dass das nix wurde. Hoffentlich klappt das Morgen, wenn ich nur eine Kopie meines Reisepasses dabei habe, denn mit dem Original will ich ja zum thailändischen Konsulat wegen eines Visums. Aber wird alles schon irgendwie klappen. Danach bin ich zu Pho2000. Pho ist so ziemlich das Nationalgericht Vietnams (eine Nudelsuppe, entweder mit Rindfleisch oder Hühnchen) und das besondere and Pho2000 ist, dass hier Bill Clinton bei seinem Vietnambesuch gegessen hat. Die Suppe war auch echt gut. Anschließend habe ich mir noch Sehenswürdigkeiten angeschaut bis es dunkel wurde. Nach dem Abendessen in einem Cafe habe ich mich dann wegen dem Bus nach Can Tho, meinem nächsten Ziel informiert. Ist kein Problem, dort hinzukommen, da ca. jede Stunde Minibusse dorthin fahren. Je nachdem wie lange das mit dem Visum dauert kann ich dann den passenden Bus hoffentlich schon morgen buchen. Danach wollte ich noch in eine Bar, aber die aus dem Lonely Planet waren unverschämt teuer und auch nicht so voll. Dann bin ich ein wenig rumgelaufen, habe am Anfang aber nur solche Bars gefunden, wo ältere Europäer von je 3-4 jungen Vietnamesinnen umgeben sind. Also auch nicht der beste Ort zum Bierchen trinken. Zum Glück habe ich dann noch ein Bia Hoi Ding gefunden, das sind die kleinen Läden, die günstiges Bier ausschenken und wo in der Regel ein angenehmer Mix aus Locals und Touristen ist. War dann auch so, so dass der Abend noch nett zu Ende ging.
Am nächsten Morgen bin ich dann recht früh los, weil ich ja erst Travellerschecks eintauschen und dann mein Visum für Thailand beantragen wollte. Das Frühstück im Hotel war dann eher bescheiden, aber egal, war ja kostenlos. Danach wolte ich zu Fuß zur ersten Bank. Leider haben die aber keine Travellerschecks angenommen. Dann bin ich zur zweiten aber dort gings auch nicht. Daraus habe ich zumindest schonmal gelernt, dass ich bei meinem nächsten Trip keine Reiseschecks mehr mitnehme sondern nur noch so 200 USD für den Notfall. Und wenn das nicht reicht kann man überall, sogar am absoluten Arsch der Welt, innerhalb kürzester Zeit Geld mit Western Union bekommen. Da es dann schon leicht spät wurde, habe ich mich vom nächsten Motorradtaxifahrer, der mich angequatscht hat, zum thailändischen Konsulat fahren lassen. Vorher habe ich den natürlich gefragt, ob er weiss wo ich hinwill. Das hat der mir natürlich bestätig aber am Ende wars nicht so und wir mussten 4 Mal anhalten zum fragen. Als er mich dann da rausgelassen hat, meinte er ich soll ihn später bezahlen, wenn er mich zurück fährt. Damit war ich erstmal zufrieden und bin ins Konsulat. Dort hat man mich zuerst gefragt, ob ich schon nen Ticket nach Thailand habe. Da ich irgendwann im Februar mit nem Bus aus Kambodscha komme hatte ich das natürlich nicht. Daher haben die mich dort dann nach nen Rückflugticket gefragt. Das habe ich ja immerhin aber da ich in Saigon nirgends nen Laden gefunden habe der mir das am Vortrag ausdrucken konnte hatte ich das natürlich nicht dabei. Immerhin war das Mädel im Konsulat dann so nett, mich das Ticket dort am Computer ausdrucken zu lassen. Damit konnte ich dann, nachdem die noch die noch ne Fotokopie meiner Kreditkarte gemacht haben, mein Visum beantragen. Leider gab es keinen Expresservice, so dass ich das Visum erst morgen abholen kann und somit nen Tag länger in Saigon bleiben muss. Dafür ist es aber kostenlos, also alles super. Aus dem Konsulat raus hat auch schon der Motorradfahrer gewartet. Ich wollte dann zur Bank und habe ihm das Ziel gesagt. Kaum auf dem Moped drauf wollte er dann wieder über den Preis verhandeln, weil er ja ziemlich lange zur Botschaft rumgeiert ist. Als ich ihm dann gesagt habe, dass er sofort anhalten soll und ich ihm den vereinbarten Preis für die Hinfahrt zahle und dann laufe war er aber natürlich mit meinem Preisvorschlag einverstanden. Er hat mich dann in der Nähe der Bank rausgelassen und ich bin dann schnell hin. Ohne Reispass habe ich dann ne Kopie meines Passes, die Quittung des Konsulats und meinen Führerschein als ID abgegeben. Die Frau am Schalter musste dann erstmal mit ihrer Vorgesetzten sprechen, aber zum Glück hat dann alles geklappt. Danach habe ich mich dann erstmal in ein Cafe gesetzt und die weiteren Tage in Saigon geplant, da ich ja jetzt den ursprünglichen Plan verwerfen musste. Ich habe dann auch nur ein wenig Sightseeing gemacht, da ich ja mehr Zeit habe, und bin dann am Nachmittag wieder zurück ins Hotel um gemütlich im Internet zu surfen. Am Abend bin ich dann wieder zu dem Bia Hoi Ding. Da kam ich sofort mit einem Vietnamesen ins Gespräch. Als ich dem dann erzählt habe, dass ich bei Accenture arbeite haben zwei Mädels gegenüber sofort gesagt, dass die auch mal bei Accenture waren. Wir sind dann ins Gespräch gekommen und es stellte sich heraus, dass die in der Schweiz im Personalwesen gearbeitet haben. Ich hab dann noch länger mit denen gequatscht und kam auch noch mit nen paar anderen Leuten ins Gespräch, so dass aus dem Plan ein Bierchen zu trinken und dann früh ins Bett zu gehen irgendwie nix wurde.
Am nächsten Morgen habe ich dann scheinbar irgendwas falsches gefrühstückt. Auf jeden Fall bin ich nach dem Frühstück erstmal ins War Remants Museum. Da bekam ich dann irgendwie Magenprobleme. Trotzdem habe ich mir das dann noch fertig angeschaut, bin danach aber zurück ins Hotel. Und zum Mittagessen gabs dann auch nur Suppe. Danach gings mir zwar etwas besser aber trotzdem wäre ich am liebsten im Hotel geblieben. Aber ich musste ja noch zum thailändischen Konsulat um mein Visum abzuholen. Eigentlich wollte ich mich da von nem Motorrad hinfahren lassen aber da die alle Mondpreise verlangt haben bin ich dann doch gelaufen. Das Visa hatte ich dann bekommen und danach wollte ich eigentlich noch eine Sehenswürdigkeit anschauen. Auf dem Weg dorthin ging es mir jedoch wieder relativ schlecht, so dass ich doch wieder direkt ins Hotel zurück bin. Dort habe ich dann erstmal 2 Stunden geschlafen/gedöst. Danach ging es mir wieder besser. Ich bin dann aber nur noch zum Abendessen und habe den Rest des Abends dann gemütlich angehen lassen.
Den Tag drauf musste ich dann relativ früh raus, da ich eine Tour zu den Cu Chi Tunnels gebucht hatte. In der Nähe des Ortes Cu Chi sind einige der Vietcong Tunnel erhalten, in denen die Kommunisten die Amis in einem Guerrillakrieg bekämpft habe. Dort hin ging es mit einem Boot. Ich hatte mir die Fahrt aber irgendwie interessanter vorgestellt. Am Ende waren es doch nur recht langweilige 2,5 Stunden. Dort angekommen waren die Tunnelanlagen schon sehr interessant. Und direkt in der Anlage gab es dann auch einen Schiessstand an dem man mit der AK-47 oder den amerikanischen Waffen aus dem Vietnamkrieg herumballern kann. Da ich aber beim Bund mehr als genug geschossen habe, hab ich das ausgelassen. Am Ende gabs dann noch nen ziemlich propagandistischen Film und anschließend sind wir wieder zurück nach Saigon. Da dann die eine noch offene Sehenswürdigkeit schon geschlossen war habe ich nach dem Essen nur noch den Bus für den nächsten Tag gebucht und danach nur noch die Sachen für morgen vorbereitet.

Mittwoch, 19. Januar 2011

Nha Trang und Mui Ne

Am nächsten morgen bin ich dann gegen 8 Uhr in Nha Trang angekommen. Der Bus hielt ziemlich zentral, so dass ich nach weniger als 10 Minuten Fußweg bei dem ausgesuchten Guesthouse stand. Dort habe ich auch noch ein brauchbares Zimmer für 8 USD bekommen. Nachdem ich mein Gepäck abgelegt habe bin ich dann gleich zu Rainbow Divers, der Tauchschule, die mir von anderen empfohlen wurde und habe mich für den PADI Open Water Kurs angemeldet. Dieser dauert dann 4 Tage und ist in einen elearning Teil und 2 Tage tauchen im Pool und dann 2 Tage im Meer eingeteilt. Eigentlich wollte ich mir dann gleich den elearning Teil anschauen, hab dann aber doch viel zu viel Zeit mit Facebook und sinnlosem herumgesurfe verbracht. Danach bin ein wenig herumgelaufen und habe mir den Ort angeschaut, inkl. Strand. Leider waren immer noch Wolken am Himmel, so dass ich nicht wirklich lange am Strand saß. Daher habe ich dann noch mit dem Theorieteil des Tauchkurses begonnen. Im Tauchcenter gab es WLAN, so dass ich es mir mit meinem Laptop gemütlich gemacht habe und mit dem Kurs angefangen habe. Ich kam dann auch recht flott voran, so dass ich die nächsten beiden Vormittage nicht ganz so viel zu tun haben werde.
Am nächsten Tag habe ich dann am Vormittag weiter die Theorie gepaukt, um entsprechend für die ersten Schwimmbadtauchgänge vorbereitet zu sein. Am frühen Nachmittag gings dann endlich ins Schwimmbad. Das Schwimmbecken sah dann auch interessant aus, der letzte 1 Meter der Höhe war nämlich nicht mit Wasser gefüllt, somit war die maximale Tiefe auch nicht 5,3m sondern nur gut 4. Hat mich ein wenig gewundert. Mein Tauchlehrer hat mir dann aber auch noch erklärt warum: Die Vietnamesen können nämlich alle nicht schwimmen, und damit die beim üben nicht gleich absaufen gibts halt nen Teil wo auch kleine Asiaten stehen kann. Naja, hätte man ja auch bei der Planung berücksichtigen können. Aber so ist halt Vietnam. Im Schwimmbad war ich dann auch der einzige Tauchschüler. War sehr gut. Nur stand dann nicht gleich tauchen sondern erstmal schwimmen auf dem Programm. Man muß nämlich erstmal zeigen, dass man 200 Meter schwimmen kann und auch 10 Minuten auf dem Wasser treiben kann. War natürlich kein Problem. Danach haben wir die Ausrüstung vorbereitet und danach es ging endlich los. War dann schon ein komisches Gefühl unterwasser auf einmal atmen zu können. Die vorgeschriebenen Übungen haben dann ganz gut geklappt, so dass wir zeitig fertig waren. War auch ganz gut, dass Wasser war mit ca. 20 Grad nämlich nicht superwarm, und nach über einer Stunde im Wasser habe ich trotz Neoprenanzug doch ganz schön gefroren. Daher war die anschliessende heiße Dusche im Hotel auch schön angenehm. Ich habe mich dann dazu entschieden mit der Theorie weiterzumachen, damit wir morgen früh eher zum tauchen aufbrechen können. Am Ende war dann nur noch ein Kapitel und der Abschlußstest offen. Daher habe ich dann am Abend auch nur 2 Bier getrunken und bin relativ früh ins Bett.
Am nächsten Morgen habe ich dann schnell das letzte (und zum Glück kürzeste Kapitel) durchgearbeitet und anschließend auch den Abschlußtest mit 90% bestanden. So sind 2 Stunden früher zum Schwimmbad. Da alles wieder ganz gut geklappt hat waren wir dann auch zeitig mit den Übungen durch. Ich bin dann wieder früh ins Bett, da ich am nächsten Morgen schon um 6 Uhr rausmuß, um den Bus zum Boot um 7 zu erwischen.
Ich war dann auch zeitig beim Tauchcenter und von dort gings mit dem Bus zum Hafen und auf das Boot. Dort haben wir, während der Fahrt zum Riff, wieder die Ausrüstung fertig gemacht. Und dann gings auch schon zu meinem ersten Tauchgang, immerhin bis zu 11m tief. Leider hatte ich noch einige Probleme mit der Tarierung (dem Ausgleich zwischen Auf- und Abtrieb zum tauchen auf einer Höhe), so dass ich die Umgebung nicht so richtig genießen konnte. Ich musste eher aufpassen, nix zu berühren und nicht ständig nach oben getrieben zu werden. Aber das kann mit zunehmender Erfahrung und Übung ja nur besser werden. War aber auf jeden Fall beeindruckend und viel besser als das rumgeeier im Pool. Nach ner guten halben Stunde gings dann zurück aufs Boot zur Mittagspause. Danach gings dann an einer anderen Stelle wieder ins Wasser, dieses Mal 40 Minuten. Zurück war ich dann am frühen Nachmittag und dieses Mal musste ich auch nix mehr mit elearning oder so machen.
Am nächsten Tag dann das Gleiche. Um 6 Uhr aufgestanden und um 7 gings zum Boot. Da man mit dem Open Water Kurs bis 18 Meter tief tauchen darf gings dann auch gleich beim ersten Tauchgang auf 18 Meter runter. Leider war die Sicht dann schlechter als am Vortag. Trotzdem habe ich mehr gesehen, da das Tauchen schon viel besser geklappt hat und ich dadurch mehr Zeit zum umschauen hatte. Außerdem gabs wieder einige Übungen zu absolvieren. Da ich ganz gut voran kam hatte ich dann nach dem dritten Tauchgang fast alle Übungen erledigt. Dies liess dann beim 4. Tauchgang, der nach der Mittagspause startete, viel mehr Zeit zum umschauen. Und die Sicht war auch wieder etwas besser, so dass sich dieser Tauchgang am meisten gelohnt hat. Zurück im Tauchcenter wurde dann der ganze Papierkram erledigt und ich habe die vorläufige PADI Open Water Karte bekommen. Jetzt muss ich also nur sehen, dass ich in Thailand auch dazu komme. Nach einem kühlen Bier mit meinem Tauchlehrer habe ich dann zurück im Hotel die weiteren Ziele in Vietnam geplant. Ich habe mich dann gegen die Berge und für Strand entschieden. Winter und Berge habe ich ja in Deutschland im März wieder genug. Nächstes Ziel ist dann Mui Ne, ca. 4-5 Stunden mit dem Bus von Nha Trang. Trotzdem werde ich den nächsten Tag dann noch in Nha Trang verbringen. Ich habe einfach keine Lust schon wieder um 6 Uhr oder so aufzustehen.
Am letzten Tag habe ich dann erstmal den Bus gebucht und anschließend noch ein paar Fotos gemacht. Leider war das Wetter nicht so toll, so dass ich nur kurz unterwegs war und dann viel Zeit mit meinem Buch in einem Cafe verbracht habe. Am Abend hieß es dann wieder zusammenpacken, denn der Bus soll mich um 7.45 Uhr abholen.
Am nächsten Morgen war ich dann früh fertig und natürlich kam um 7.45 kein Bus. Das hat dann bis 8.25 Uhr gedauert. Und dann sind wir auch noch ne weitere halbe Stunde durch den Ort geeiert, bevor es endlich Richtung Mui Ne ging. Die Fahrt ging dann mehr oder weniger schnell rum und gegen 14.30 Uhr sind wir dann auch angekommen. Ich habe dann beim zweiten Hotel ein brauchbares Zimmer bekommen und nen Pool gabs auch. Mui Ne ist leider ziemlich teuer, so dass ich dieses Mal 20 USD bezahle und dabei noch nicht mal ne Klimaanlage habe. Aber egal, ich werde ja nur 2 Tage bleiben, um zeitig nach Saigon zu kommen. Nachdem ich dann meinen Kram im Zimmer ausgepackt habe gabs erstmal Mittagessen. Danach habe ich eine Tour zu den Sanddünen am nächsten Tag gebucht und mir dann noch die Fairy Springs, eine Quelle in der Nähe angeschaut. War nicht superspektakulär aber doch recht interessant. Danach habe ich mich an den Pool gelegt und ein wenig gelesen.
Am nächsten Tag habe ich dann den gesamten Vormittag in der Sonne am Pool verbracht und bin dann am frühen Nachmittag zu der Tour. Mit dem Bus sind wir erst zum Teil des Ortes wo die ganzen Fischer ihre Boote liegen haben und anschließend zu zwei großen Sanddünen. War recht interessant anzuschauen. Danach habe ich dann mal wieder alles zusammengepackt und meine Abreise am nächsten Morgen vorbereitet.

Mittwoch, 12. Januar 2011

Hue und Hoi An

Am nächsten Morgen bin ich dann mit 30 minütiger Verspätung in Hue angekommen. Die Hotelsuche stellte sich als problemlos heraus und ich habe für 10 USD wieder ein tolles Zimmer bekommen. In Hue werde ich dann 2 Tage zum Sightseeing bleiben bevor es endlich an den nächsten Strand geht. Leider war das Wetter nicht so gut. Es war bewölkt und hat zwischendurch ein bisschen geregnet. Ich hoffe das wird die nächsten Tage besser, vor allem wenn ich mich dann Richtung Strand aufmache. Den Tag habe ich dann gemütlich angehen lassen und erstmal die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Hue direkt angesehen. Dauerte nicht so lange, so dass ich am Ende des Tages noch genug Zeit zum Internetsurfen, bloggen und Fotos sortieren hatte. Am Abend bin ich dann noch in eine Bar. Hier sah man dann sofort, dass in Südostasien doch mehr Backpacker unterwegs sind als bspw in Indien. Es war einfach mit Leuten zu quatschen und einige Partieen Billard habe ich auch gespielt. War dann auch nen guter, gemütlicher Abend.
Das mit dem Wetter wurde dann am nächsten Tag leider schlimmer. Es hat den ganzen Tag geregnet, zeitweise ziemlich stark. Dadurch habe ich den Plan mir die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung anzusehen verworfen. Ich wollte dann doch nicht den ganzen Tag auf dem Fahrrad vollgeregnet werden. Ich habe dann mehr oder weniger im Hotelzimmer gegammelt, mit lesen und im Internet surfen. Als ich mir dann den Wettervorhersage für die nächsten Tage angeschaut habe, habe ich am Abend auch den Plan am nächsten Morgen nach China Beach zu fahren verworfen. Das Wetter ist einfach nicht strandtauglich, so dass ich als nächstes Ziel direkt nach Hoi An fahren werde.
Am nächsten Morgen habe ich dann gleich den Bus abgesagt und den Bus nach Hoi An am nächsten Tag gebucht. Wegen dem Wetter habe ich ann auch diesen Tag außer zum Essen im Hotel verbracht. Am Nachmittag habe ich dann einen Anruf von dem Cafe bekommen, in dem ich den Bus gebucht hatte. Leider war der Bus frühmorgens schon ausgebucht, so dass ich den Bus am Mittag nehmen muss. Dieser fährt dann gegen 12.30 Uhr los und ist erst gegen 18 Uhr in Hoi An. Ist nicht so schlimm, aber ich verliere doch fast einen Tag.
Am nächsten Tag konnte ich mir dann ja mit dem packen und frühstücken Zeit lassen. Und als ich dann um Punkt 12.30 Uhr fertig war, kam natürlich kein Bus. Mit 40 Min Verspätung wurde ich dann aber abgeholt und zur Reiseagentur gebracht. Dort hieß es nochmal einige Minuten warten, bevor wir zum Bus gelaufen sind. Es ging dann also mit einer ca. einstündigen Verspätung los, so dass wir erst um 18.30 Uhr in Hoi An waren. Ich bin dann sofort auf Hotelsuche. Dies stellte sich aber dieses Mal als anstregend heraus. Im ersten Hotel hatten die zwar ein Zimmer, dass war mir aber mit 18 USD ein wenig zu teuer, auch wenn das Frühstück in der Rate enthalten war. Ich bin dann bei 4 anderen Hotels vorbei. Die waren aber leider alle ausgebucht. Am Ende bin ich dann also, nach einer guten Stunde Lauferei mit meinem ganzen Gepäck, doch wieder zum ersten Hotel zurück und habe das Zimmer für 18 Dollar genommen. Um diese Zeit war dann auch nur noch ein Zimmer frei, so dass ich auch keine Wahl hatte. Das Zimmer war dann vollkommen ok, es fehlten nur Fenster. Das hat man dann leider auch an der Raumluft gemerkt, es müffelte doch ein wenig feucht. Daher habe ich gleich erstmal die Klimaanlage zum entfeuchten angemacht. War aber keine Dauerlösung, so dass ich am nächsten Tag das Zimmer wechseln wollte. Danach habe ich nach dem Abendessen noch ein wenig die Stadt erkundet und auch bei einigen Schneidern vorbeigeschaut, weil ich mit dem Gedanken gespielt hatte mir hier ein paar Hemden maßscheindern zu lassen. Ich hatte ja von einigen anderen Travellern gehört, dass Hoi An dafür bekannte wäre und es außerdem günstig sein sollte. Dies stand so auch im Lonely Planet. Beim durchschauen ist mir dann aber aufgefallen, dass die Qualität meistens nicht die Beste war. Muß ich also am nächsten Tag mal zu den etwas teureren Läden. Dann wollte ich zurück zum Hotel. Nur habe ich mich dabei total verlaufen. Eigentlich dachte ich, ich hätte mich in einem Rechteck bewegt und müsste daher nur einmal rechts abbiegen um wieder zum Fluß zu kommen, der Landmarke an der man sich dann sehr einfach orientieren kann. Hat nicht geklappt, so dass ich dann im nächsten Laden mal gefragt habe. Und da stellte ich dann fest, dass ich in die entgegengesetzte Richtung bin. Da kann ich langen nach dem Fluß suchen.
Am nächsten Morgen habe ich dann zusammengepackt und bin zeitig los, um einen Kochkurs zu buchen, mich wegen den Schneidern umzusehen und dann die Sehenswürdigkeiten anzusehen. Leider war der Kochkurs für die nächsten zwei Tage schon komplett ausgebucht. Und auch bei den Schneider hatte ich nicht wirklich Glück, weil ein Hemd mit guter Stoffqualität auch in Vietnam 35 bis 40 USD kostet. Daher habe ich dann entschieden, Hoi An nach zwei Nächten wieder zu Verlassen. Leider ist der nächste Bahnhof ziemlich weit entfernt und die Züge waren auch nur suboptimal, sind also entweder viel zu früh oder viel zu spät los. Ich habe daher einen Nachtbus gebucht. Anschließend habe ich mir die Altstadt von Hoi An angeschaut, die einzige wirkliche Sehenswürdigkeit hier. Diese ist aber sehr interessant, vor allem da Hoi An früher ein wichtiger Handelsplatz war.
Den nächsten Tag habe ich dann nichts mehr besonderes gemacht, bevor mich um 17.30 Uhr ein Taxi für den Nachtbus abholen sollte. Und erstaunlicherweise war der Fahrer diesmal sogar einige Minuten zu früh, unglaublich. Im Reisebüro habe ich dann noch 15 Minuten warten müssen bevor der Nachtbus nach Nha Trang, meinen nächsten Ziel, kam. Der Bus war zum Glück nicht ganz voll und ich habe noch einen brauchbaren Platz bekommen, wenn mir auch sofort aufgefallen ist, dass das keine wirklich erholsame Nacht werden wird. Ich habe dann mit einigen Mitreisenden gequatscht und dann mit meinem nächstes Buch angefangen, bis die aufeinmal um halb 9 das Licht ausgemacht haben. Nach einigem hin und her, der Fahrer verstand kaum englisch, wurden dann immerhin die Leselampen angeschaltet, so dass ich noch ein wenig weitergelesen habe. Dann habe ich mich aber trotzdem relativ früh schlafen gelegt. Hat nur halb geklappt, vor allem da ich irgendwann von einem plätschernden Geräusch wachgeworden bin. Dann habe ich mich umgeschaut und meinen Augen nicht getraut. Der Bus hatte ja eine Toilette, die war aber am zugeschlossen, weil sonst muss man die ja sauber machen. Und was macht der eine, ältere Vietnamese. Pisst einfach hinten gegen die Tür auf die untere Trittstufe. Das ist dann natürlich nicht nur mir, sondern auch den anderen Travellern aufgefallen. Aber alle waren irgendwie sprachlos. Nach kurzer, ungläubiger Diskussion über das Geschehen haben wir dann weitergepennt und auf einmal, ca. ne dreiviertel Stunde später, wiederholt sich das ganze Spektakel. Kurze Zeit später hatten wir dann gegen 11 die letzte, vierzigminütige Pause. Komische Zeit zum Abendessen, aber macht hier scheinbar jeder Bus so. Ich habe dann versucht die Zeit zum einschlafen zu nutzen. Hat natürlich nicht so super geklappt, und so habe ich dann die ganze Nacht mit einem ständigen Wechsel von wach zu leichtem Schlaf gewechselt. War nicht wirklich erholsam, und nach dem Erlebnissen wohl auch mein letzter Nachtbus.

Mittwoch, 5. Januar 2011

Halong Bay

Am nächsten Morgen wurde ich dann um 8 Uhr am Hotel für meine 3 Tagestour zur Halong Bay abgeholt. Ich habe mich für eine Tour entschieden, da es momentan nicht Hauptsaison und außerdem kalt ist. Daher gibts eh nicht so viel zu tun. Ich will dann eher zeitig Richtung Süden wegen dem besseren Wetter und den netten Stränden. Im Bus waren dann schon 7 andere Touristen. Trotzdem war ich der einzige, der die Tour nach Cat Ba, der Insel in der Halong Bay gebucht hatte. Die anderen hatten entweder nur eine Übernachtung oder 2 Nächte auf dem Schiff. Ich wurde daher gefragt, ob auch ich die zweite Nacht auf dem Schiff verbringen möchte, ansonsten wäre ich Tag 2 und 3 größtenteils alleine unterwegs. Ich habe mich dann für das Schiff entschieden. Ist für mich eigentlich nur von Vorteil, da die Tour mit 2 Nächten auf dem Schiff eigentlich 149 USD kostet, ich aber nur 100 bezahlt habe. Außerdem wurde mir ein Einzelzimmer versprochen. Also alles super.
Nach 2 Stunden im Bus gabs dann eine kurze Pause, offiziell damit sich der Fahrer ausruhen kann. Es hat sich dann aber gleich gezeigt, dass es eher ums Souvenirkaufen ging. Wir mussten nämlich alle des Bus verlassen und sind in einen großen Laden gekommen. Naja, für 20 Minuten war das ganz angenehm. Dabei hat sich gezeigt, dass wir mit Abstand den besten (vor allem neuesten) Bus hatte. Bisher scheine ich mich mit dem Touroperator also richtig entschieden zu haben. Nach weiteren 2,5 Stunden Fahrt sind wir dann in Halong City, der Hafenstadt des Bootes, angekommen. Hier gings auch zeitig auf ein kleines Transportboot, welches uns zum eigentlichen Boot gebracht hat. Nach der sogenannten "Kreuzfahrt" in China habe ich ja nicht so viel von einem Tourboot für ein paar Tage erwartet. Aber was ich gesehen habe hat dann doch alle Erwartungen bei weitem übertroffen. Es gab relativ großes Zimmer mit bequemem Bett und sogar ein richtiges Badezimmer.
Nachdem ich meinen Kram aufs Zimmer gebracht habe gabs dann auch gleich Mittagessen. Vietnamesisch mit viel Seafood. Das Essen war sehr gut, aber die Getränkepreise waren natürlich recht hoch. Das ist aber bei allen Touren so. Am Nachmittag stand dann noch Sightseeing an. Wir haben erst eine Höhle besucht und sind anschließend auf eine Insel mit recht hohem Berg und somit gutem Aussichtspunkt gegangen. Leider war das Wetter den ganzen Tag recht neblig und bewölkt, so dass die Sicht sehr schlecht war. Ich hoffe das wird die nächsten Tage besser. Danach gings wieder zurück aufs Schiff. Da es sehr kalt war konnte sich keiner zum schwimmen durchringen. Wir haben dann nur den Welcome Drink mit "Fresh Fruits" genossen. Wobei die Früchte leider nur aus Ananas bestanden und somit ein wenig entäuschend waren. Dafür war das Abendessen dann wieder um so besser. Nach der Suppe gab es alles mögliche an Meeresfrüchten (Gambas, Muscheln und Krabben). Als ich dann schon den Nachtisch erwartet habe fingen aber die eigentlichen Hauptgerichte erst an. Alles war sehr gut und mehr als reichlich. Nach Indien, was ja angeblich so tolles Essen hat, ist Vietnam was Essen angeht einfach nur ein Paradies. Abends stand dann eigentlich noch fischen auf dem Programm, nur leider war nicht wirklich was anzulocken, so dass das nichts wurde und wir alle relativ früh ins Bett sind.
Am nächsten Morgen mussten wir dann unser Zeug zusammenpacken, da dass Boot mit den Leuten die nur eine Übernachtung gebucht hatte zurück nach Halong City fährt. Wir sind dann auf ein sehr kleines Boot gewechselt. Zuerst sind wir dann zu einer floating Village, dass sind die Dörfer, die auf Fässern auf dem Wasser treiben. Hier leben die Fischer mit ihren Familien um nicht jeden Abend zurück nach Halong City fahren zu müssen. Dort sind wir mit dem Kajak ein wenig durch das Dorf gepaddelt. Anschließend gings zu einer anderen Ecke mit einigen Höhlen bzw. Höhlendurchgängen. Hier mussten wir erstmal Wasser aus dem einen Kajak lassen, da es sich während der Fahrt mit Schiff irgendwie voll Wasser gesogen hatte und wir am Anfang sehr tief saßen. Auch hier war wieder alles wind- und wellengeschützt, so dass angenehmes paddeln möglich war. Am Ende sind wir noch in eine Höhle reingefahren. Stellte sich leider als schlechte Idee heraus, die Strömung war nämlich sehr stark und außerdem war es sehr flaches Wasser. Auf jeden Fall wurde das Kajak, in dem ich zusammen mit dem Guide saß, dann gegen die Felswand gedrückt und ist gekentert. Das Wasser war zum Glück recht warm und da ich auch schnell meinen wasserfesten Beutel mit der Kamera gefunden habe war das auch halb so schlimm. Die Kamera hat dabei zwar einige Wassertropfen abbekommen, funktioniert aber weiterhin einwandfrei. Diese Schutzüberzug aus Kunststoff hat sich echt gelohnt. Ich habe mich dann aber doch darüber geärgert, dass ich zu faul war in meine Boardshorts und das Rashie zu wechseln. So war nämlich einer meiner Klamottensätze naß und dreckig. Naja, muss ich dann in Hue waschen lassen. Nachdem ich mich umgezogen habe gabs dann auch gleich Mittagessen. Dieses war auch mal wieder reichlich, wenn auch die Abwechslung ein wenig vermisst wurde. Aber eigentlich kann ich jeden Tag Garnelen und Fisch essen, so dass mich das nicht weiter gestört hat. Nach dem Essen haben wir noch eine Perlenfarm besucht. War ganz interessant zu sehen, wie das alles funktioniert, aber die Preise sind im Vergleich zu anderen Orten in Vietnam doch ganz schön happig. Von der Perlenfarm sind war dann wieder zurück zum Startpunkt vom Morgen, wo wir ein anderes großes Boot getroffen haben, dass neue Touristen aus Hanoi gebracht hat. Hier werden wir auch übernachten. Das Boot war dann schon ein wenig älter, aber die Zimmer waren wieder richtig gut, mit renovierten Badezimmern. Das Essen war dann wieder gut, aber so ziemlich genau das gleiche, was es am vorherigen Tag schon zum Abendessen gab. Trotzdem war es wieder sehr gut.
Am nächsten Morgen sind wir dann nach dem Frühstück zurück Richtung Halong City gefahren. Aktivitäten gabs keine mehr und da das Wetter immer noch neblig und bewölkt war konnte ich auch keine tollen Fotos machen. Aber so konnte man in der Zeit ganz nett mit den Mitreisenden plaudern. In Halong City gabs dann noch Mittagessen bevor uns ein Minibus zurück nach Hanoi gebracht hat. Dort bin ich kurz in das Guesthouse zurück, um mein Gepäck abzustellen und was essen zu gehen. Dann hab ich noch schnell Emails gecheckt, bevor ich zum Bahnhof bin. Um 19 Uhr ging nämlich mein Nachtzug nach Hue. Die Entscheidung nicht noch einen extra Tag in Hanoi zu verbringen war dann auch genau richtig. Es war nämlich auf einmal total kalt dort. Und Hue liegt viel weiter südlich, so dass es dort wieder angenehm warm sein wird.

Hanoi

Der Minibus fuhr dann bis zum Büro von Vietnam Airlines. Ich habe mir dann den Lonely Planet geschnappt und wollte zu einem Hotel, dass sich ganz gut anhörte. Leider war das in der Karte falsch eingezeichnet. Es war nämlich am anderen Ende des Old Quarters. Ich bin dann also zu einem anderen Guesthouse, was auch günstiger war. Ein Zimmer für 9 USD hatten die auch noch, so dass alles ganz gut war. Ich bin dann erstmal schnell zu einem Friseur. Nach 3 Monaten unterwegs sah meine Friseur nämlich ganz schön schrecklich aus. War zwar nicht richtig gut, aber doch ganz ok. Und es sollte dann bis Anfang März reichen. Dann kann ich wieder zu nem guten Friseur in Fulda.
Den besseren Standard im Land hat man dann auch daran gesehen, dass es endlich mal wieder Wifi gab. Das war ja in Indien gänzlich unbekannt. Und das erste Essen war auch richtig gut. Soweit ist Vietnam schonmal super.
Am nächsten Morgen habe ich dann erstmal das Zimmer gewechselt, denn meins hatte das Badezimmer mal wieder am Gang. Und eins direkt am Zimmer dran war mir dann den extra Dollar doch wert. Dann habe ich den Rest des Tages mit bloggen, surfen und Kaffeetrinken verbracht. Außerdem habe ich meine weiteren Ziele in Vietnam geplant und noch meine 3 Tagestour zur Halong Bay gebucht. Ich hab im Reiseforum eine guten Anbieter gefunden dessen Bewertungen bei Tripadvisor auch richtig gut waren. Und ganz zufällig bot das Hostel auch diesen Anbieter an, so dass ich mir das durch die Stadt eiern sparen konnte.
Am nächsten Tag habe ich dann mit dem Sightseeing begonnen. Erst gings zu Ho Chi Mins Mausoleum. Das war leider nur bis 11.00 Uhr geöffnet. Somit war ich um 11.30 Uhr zu spät und hab nun alle Mausoleen (Stalin, Mao und Ho Chi Min) verpasst. Aber egal, ist halb so wild die toten Menschen nicht zu sehen, zumal alle irgendwie künstlich aussehen. Neben dem Mausoleum war dann noch ein Park den ich mir angeschaut habe. Weiter bin ich dann zum ersten Tempel, ner Kirche und einem Teil der alten Stadtmauer. Danach bin ich zum Tempel of Literature, der ersten Universität Vietnams und einer sehr schönen Anlage. Da der Weg etwas weit war habe ich mich von einem Motorradtaxi fahren lassen. Das Problem beim verhandeln war dann mal wieder neues Geld. Der Fahrer hat mir erst den 50.000er Schein gezeigt. Da habe ich natürlich sofort gesagt zu viel. Dann zeigte er mir den 20.000er Schein (1 USD). Das war mir eigentlich noch zu viel. Nur anstatt den 10.000er zu zeigen habe ich ihm dummerweise den 100.000er gezeigt. Da war der natürlich sofort einverstanden. Ist mir nur leider erst nach dem bezahlen aufgefallen. Dann habe ich erstmal schnell alle Scheine angeschaut damit mir sowas nicht noch mal passiert. Anschliessend habe ich am frühen Nachmittag das sogenannte Bia Hoi ausprobiert. Dies sind kleine Läden in denen es billiges gezapftes Bier gibt. Ich hab dann auch nur 4.000 Dong (45 Ct) für ein Bier bezahlt. Da dann ja auch Sylvester war bin ich erst zum Straßenfest und dann in 2 Bars. Leider war das Programm des Straßenfestes eher für Kinder und außerdem mitten auf einer Verkehrsinsel im Abgasgestank, so dass ich zeitig weiter bin. Die Bars waren aber auch nicht wirklich gut und außerdem macht in Hanoi auch noch alles gegen 23 Uhr zu. War also keine große Party. Aber am Ende halb so wild, da ich von den Klimaanlagen im Flugzeug sowieso schon wieder erkältet war.
Dafür konnte ich dann am nächsten morgen weiter mit dem Sightseeing machen. Ich bin ein wenig durch das Old Quarter gelaufen und habe mir das Leben dort angeschaut. Ist schon sehr interessant. Das einzige Problem dort ist halt, dass es absolutes Touriquartier ist und somit viele Straßenverkäufer natürlich wieder versuchen an den Touris extra zu verdienen. Danach hatte ich dann alles meiner Meinung nach Wichtige in Hanoi gesehen. Und da es eh angefangen hat zu regnen bin ich dann auch relativ früh zurück ins Hostel

Flug nach Vietnam

Eigentlich hatte ich mich ja auf einen längeren Nachtflug gefreut. Im Flieger ist mir dann aber schnell aufgefallen, dass Malaysia ja 2,5 Std vor Indien ist. Somit hatte ich nach dem Abendessen nur 3-4 schlechte Stunden Schlaf und das Boardentertainment konnte ich deswegen auch nicht nutzen. Aber immerhin hatte ich viel Beinfreiheit, da ich für beide Flüge Notausgangsitze bekommen habe. Wir sind dann auch pünktlich in Kuala Lumpur gelandet und so hatte ich 3,5 Stunden Zeit zum überbrücken. Immerhin gabs kostenloses Internet, so dass die Zeit gut rumging. Außerdem wollte ich ja zeitig mein Buch fertig lesen, da ich wegen dem neuen Buch vom Flughafen in Mumbai ja neben den Lonely Planets jetzt 3 Bücher mit mir rumschleppe wodurch mein Handgepäck ziemlich schwer geworden ist.
Danach gings dann zeitig zum 2. Flieger. Dies war eine uralte Boeing. Dadurch gabs überhaupt keine Boardunterhaltung, noch nicht mal in der Business Class. So konnte ich aber in Ruhe mein Buch weiterlesen und meinen Ipod hatte ich ja extra noch geladen, so dass ich zumindest Musik hatte. Das gute an dem Flug war dann aber das Essen. Scheinbar haben die wegen der fehlenden Boardunterhaltung das gesparte Geld darin investiert. Ich hatte Garnelen mit Reis. Die haben super geschmeckt und zusätzlich gabs noch ne kleine Packung Ferrero Roché.
Irgendwann habe ich mich dann mit meiner Sitznachbarin ein wenig unterhalten, einer älteren Dame aus Australien. Und lustigerweise wohnt die genau in dem Vorort, in dem ich damals in Adelaide auch gewohnt habe.
Der Flieger ist dann pünktlich in Hanoi gelandet. Ich war ja bezüglich der Visasache ein wenig nervös, weil das Auswärtige Amt in den Reise- und Sicherheitshinweisen von Vietnam noch geschrieben hatte, dass das Visa on Arrival nicht immer funktioniert. Aber alles umsonst, die Ausgabe und dann auch die Immigration Control ging sehr schnell. Mein Gepäck hatte ich dann auch zeitig und so bin ich kurz zu nem Geldautomaten und habe anschliessend die offiziellen Minibusse zum Stadtzentrum gesucht und auch gefunden. Die einstündige Fahrt war mit 2 USD auch recht günstig. Und dabei ist mir dann sofort der sehr positive Unterschied zu Indien aufgefallen. Die Straßen waren sauber und in gutem Zustand und das Land wirkt entwickelt. Auch sieht man wieder normale Autos, nicht nur Kleinstwagen und indische Fabrikate.

Indien im Allgemeinen

Ich habe ja im Vorfeld viel von Indien gehört. Und da vieles nicht unbedingt positiv war, hatte ich ja schon so einige Vorurteile. Aber es war dann zum Glück doch besser als erwartet (wie heißts so schön auffer Arbeit immer: alles Expectation Management). Was aber auf jeden Fall stimmte war, dass Indien einfach anders ist. Es ist außerhalb der Businesszentren von Delhi oder Mumbai, unheimlich dreckig. Das ist mir vor allem in Varanasi aufgefallen, wo ich mich ja eigentlich auf meine Flipflops gefreut hatte. Nur leider war der Weg entlang des Ganges so ekelhaft, dass ich doch ständig meine Turnschuhe anhatte. Die Flipflops mussten dann bis Mumbai warten. Das mit dem Dreck liegt daran, dass die Leute ihren Müll halt einfach auf die Straße oder aus dem Zug / Bus werfen. Mülleimer kennt man nur in einigen Gegenden von Mumbai. In den anderen Orten wird der Müll dann regelmäßig von Leuten zusammengekehrt.
Der ganze Müll macht es dann immerhin für die vielen streunenden Tiere einfacher zu überleben. Neben Kühen und Hunden, was ich in Indien ja erwartet hatte, gibt es noch Wildschweine, Ziegen, Katzen und Affen. Und die Parks sind voller Vögel, Streifenhörnchen und Insekten.
Und was mich am meißten verwundert hat ist die schlechte Infrastruktur. Ich hatte ja China und Indien eigentlich auf einer Stufe erwartet, aber beide Länder trennen Welten. Auch in China gibt es auf dem Land bittere Armut und kaum vorhanden Infrastruktur, die Landwirtschaft ist häufig noch Handarbeit. Aber die Städte in China sind sehr gut entwickelt, auch was die Anzahl und Größe der Autos angeht. Aber Indien ist die Infrastruktur größtenteils erbärmlich. Die Straßen sind übersäht mit Schlaglöchern, die Waggongs der Bahnen uralt. Die Häuser sehen oftmals aus, als ob sie verotten und neu gebaut wird eigentlich nirgends. Die Autos, die man sieht, sind entweder aus indischer Produktion mit alter Technik oder Kleinstwagen aus Asien. Wobei außerhalb der großen Städte kaum Autos unterwegs sind. Die Menschen nutzen hauptsächlich Motoräder. Außerdem werden viele Waren noch von Menschenkraf auf Handkarren ausgeliefert. Und auch in den Städten leben viele Menschen in bitterer Armut. Man wird ständig von irgendwelchen Bettlern angebettelt, diese sind manchmal auch noch unheimlich penetrant und scheinen das Wort nein nicht zu kennen.
Und viele Geschäftsleute und fast alle Taxi- und Rickschafahrer denken sich, dass man bei Weißen ja aus Prinzip schon nen wesentlich höheren Preis verlangen kann. Zwar ist es vor allem bei Getränken nicht überall so schlimm, aber bei Taxen und Rickshas ist es auf Dauer schon enorm nevig. Und dann sind außerhalb von Mumbai Stromausfälle auf der Tagesordnung.
Was außerdem so schlimm ist, ist die nicht vorhandene Servicekultur. Wenn irgendwo 9 Uhr als Öffnungszeit steht dann heißt das, dass gegen 9 (meistens etwas später) der erste Mitarbeiter kommt und mal anfängt den Laden für Kunden vorzubereiten. Einmal saß ich als einziger Kunde 5 Minuten in einem Cafe und keiner der 5 Mitarbeiter kam auf die Idee mich zu bedienen. Das wurde mir dann auch zu blöd und ich bin wieder gegangen.