Sonntag, 23. Januar 2011

Saigon

Am nächsten Morgen fuhr dann um 9 Uhr mein Bus. Und dieses Mal fuhr der erstaunlicherweise auch wirklich um 9 Uhr los. Trotzdem hat es ein wenig gedauert, bis ich in Saigon war, da in den Vororten doch ziemlich viel Verkehr war. Der Vorteil der sogenannten Open Tour Busse, die ich bisher immer genutzt habe, ist, dass die einen im Backpackerzentrum rauslassen und man dann einfach zu den Hotels laufen kann. Dieses Mal musste ich mir dann 3 Hotels anschauen, bis ich ein brauchbares für 17 USD inkl. Frühstück bekommen habe. Leider versuchen die einen beim Umrechnen von USD zu Dong ein wenig zu bescheissen, in dem die nicht 20.000 Dong pro Dollar rechnen (wie alle anderen), sondern 21.100. Naja, ich hab ja noch USD dabei und werde daher auch in Dollar bezahlen. Nach dem einchecken habe ich erstmal schnell wegen einer Tour zu den Tunneln des Vietcong geschaut. Diese muss ich dann nur noch buchen. Danach wollte ich eigentlich noch zu einer Bank und Travellerschecks einlösen. Nur leider machen die in Vietnam alle um 16 Uhr zu, so dass das nix wurde. Hoffentlich klappt das Morgen, wenn ich nur eine Kopie meines Reisepasses dabei habe, denn mit dem Original will ich ja zum thailändischen Konsulat wegen eines Visums. Aber wird alles schon irgendwie klappen. Danach bin ich zu Pho2000. Pho ist so ziemlich das Nationalgericht Vietnams (eine Nudelsuppe, entweder mit Rindfleisch oder Hühnchen) und das besondere and Pho2000 ist, dass hier Bill Clinton bei seinem Vietnambesuch gegessen hat. Die Suppe war auch echt gut. Anschließend habe ich mir noch Sehenswürdigkeiten angeschaut bis es dunkel wurde. Nach dem Abendessen in einem Cafe habe ich mich dann wegen dem Bus nach Can Tho, meinem nächsten Ziel informiert. Ist kein Problem, dort hinzukommen, da ca. jede Stunde Minibusse dorthin fahren. Je nachdem wie lange das mit dem Visum dauert kann ich dann den passenden Bus hoffentlich schon morgen buchen. Danach wollte ich noch in eine Bar, aber die aus dem Lonely Planet waren unverschämt teuer und auch nicht so voll. Dann bin ich ein wenig rumgelaufen, habe am Anfang aber nur solche Bars gefunden, wo ältere Europäer von je 3-4 jungen Vietnamesinnen umgeben sind. Also auch nicht der beste Ort zum Bierchen trinken. Zum Glück habe ich dann noch ein Bia Hoi Ding gefunden, das sind die kleinen Läden, die günstiges Bier ausschenken und wo in der Regel ein angenehmer Mix aus Locals und Touristen ist. War dann auch so, so dass der Abend noch nett zu Ende ging.
Am nächsten Morgen bin ich dann recht früh los, weil ich ja erst Travellerschecks eintauschen und dann mein Visum für Thailand beantragen wollte. Das Frühstück im Hotel war dann eher bescheiden, aber egal, war ja kostenlos. Danach wolte ich zu Fuß zur ersten Bank. Leider haben die aber keine Travellerschecks angenommen. Dann bin ich zur zweiten aber dort gings auch nicht. Daraus habe ich zumindest schonmal gelernt, dass ich bei meinem nächsten Trip keine Reiseschecks mehr mitnehme sondern nur noch so 200 USD für den Notfall. Und wenn das nicht reicht kann man überall, sogar am absoluten Arsch der Welt, innerhalb kürzester Zeit Geld mit Western Union bekommen. Da es dann schon leicht spät wurde, habe ich mich vom nächsten Motorradtaxifahrer, der mich angequatscht hat, zum thailändischen Konsulat fahren lassen. Vorher habe ich den natürlich gefragt, ob er weiss wo ich hinwill. Das hat der mir natürlich bestätig aber am Ende wars nicht so und wir mussten 4 Mal anhalten zum fragen. Als er mich dann da rausgelassen hat, meinte er ich soll ihn später bezahlen, wenn er mich zurück fährt. Damit war ich erstmal zufrieden und bin ins Konsulat. Dort hat man mich zuerst gefragt, ob ich schon nen Ticket nach Thailand habe. Da ich irgendwann im Februar mit nem Bus aus Kambodscha komme hatte ich das natürlich nicht. Daher haben die mich dort dann nach nen Rückflugticket gefragt. Das habe ich ja immerhin aber da ich in Saigon nirgends nen Laden gefunden habe der mir das am Vortrag ausdrucken konnte hatte ich das natürlich nicht dabei. Immerhin war das Mädel im Konsulat dann so nett, mich das Ticket dort am Computer ausdrucken zu lassen. Damit konnte ich dann, nachdem die noch die noch ne Fotokopie meiner Kreditkarte gemacht haben, mein Visum beantragen. Leider gab es keinen Expresservice, so dass ich das Visum erst morgen abholen kann und somit nen Tag länger in Saigon bleiben muss. Dafür ist es aber kostenlos, also alles super. Aus dem Konsulat raus hat auch schon der Motorradfahrer gewartet. Ich wollte dann zur Bank und habe ihm das Ziel gesagt. Kaum auf dem Moped drauf wollte er dann wieder über den Preis verhandeln, weil er ja ziemlich lange zur Botschaft rumgeiert ist. Als ich ihm dann gesagt habe, dass er sofort anhalten soll und ich ihm den vereinbarten Preis für die Hinfahrt zahle und dann laufe war er aber natürlich mit meinem Preisvorschlag einverstanden. Er hat mich dann in der Nähe der Bank rausgelassen und ich bin dann schnell hin. Ohne Reispass habe ich dann ne Kopie meines Passes, die Quittung des Konsulats und meinen Führerschein als ID abgegeben. Die Frau am Schalter musste dann erstmal mit ihrer Vorgesetzten sprechen, aber zum Glück hat dann alles geklappt. Danach habe ich mich dann erstmal in ein Cafe gesetzt und die weiteren Tage in Saigon geplant, da ich ja jetzt den ursprünglichen Plan verwerfen musste. Ich habe dann auch nur ein wenig Sightseeing gemacht, da ich ja mehr Zeit habe, und bin dann am Nachmittag wieder zurück ins Hotel um gemütlich im Internet zu surfen. Am Abend bin ich dann wieder zu dem Bia Hoi Ding. Da kam ich sofort mit einem Vietnamesen ins Gespräch. Als ich dem dann erzählt habe, dass ich bei Accenture arbeite haben zwei Mädels gegenüber sofort gesagt, dass die auch mal bei Accenture waren. Wir sind dann ins Gespräch gekommen und es stellte sich heraus, dass die in der Schweiz im Personalwesen gearbeitet haben. Ich hab dann noch länger mit denen gequatscht und kam auch noch mit nen paar anderen Leuten ins Gespräch, so dass aus dem Plan ein Bierchen zu trinken und dann früh ins Bett zu gehen irgendwie nix wurde.
Am nächsten Morgen habe ich dann scheinbar irgendwas falsches gefrühstückt. Auf jeden Fall bin ich nach dem Frühstück erstmal ins War Remants Museum. Da bekam ich dann irgendwie Magenprobleme. Trotzdem habe ich mir das dann noch fertig angeschaut, bin danach aber zurück ins Hotel. Und zum Mittagessen gabs dann auch nur Suppe. Danach gings mir zwar etwas besser aber trotzdem wäre ich am liebsten im Hotel geblieben. Aber ich musste ja noch zum thailändischen Konsulat um mein Visum abzuholen. Eigentlich wollte ich mich da von nem Motorrad hinfahren lassen aber da die alle Mondpreise verlangt haben bin ich dann doch gelaufen. Das Visa hatte ich dann bekommen und danach wollte ich eigentlich noch eine Sehenswürdigkeit anschauen. Auf dem Weg dorthin ging es mir jedoch wieder relativ schlecht, so dass ich doch wieder direkt ins Hotel zurück bin. Dort habe ich dann erstmal 2 Stunden geschlafen/gedöst. Danach ging es mir wieder besser. Ich bin dann aber nur noch zum Abendessen und habe den Rest des Abends dann gemütlich angehen lassen.
Den Tag drauf musste ich dann relativ früh raus, da ich eine Tour zu den Cu Chi Tunnels gebucht hatte. In der Nähe des Ortes Cu Chi sind einige der Vietcong Tunnel erhalten, in denen die Kommunisten die Amis in einem Guerrillakrieg bekämpft habe. Dort hin ging es mit einem Boot. Ich hatte mir die Fahrt aber irgendwie interessanter vorgestellt. Am Ende waren es doch nur recht langweilige 2,5 Stunden. Dort angekommen waren die Tunnelanlagen schon sehr interessant. Und direkt in der Anlage gab es dann auch einen Schiessstand an dem man mit der AK-47 oder den amerikanischen Waffen aus dem Vietnamkrieg herumballern kann. Da ich aber beim Bund mehr als genug geschossen habe, hab ich das ausgelassen. Am Ende gabs dann noch nen ziemlich propagandistischen Film und anschließend sind wir wieder zurück nach Saigon. Da dann die eine noch offene Sehenswürdigkeit schon geschlossen war habe ich nach dem Essen nur noch den Bus für den nächsten Tag gebucht und danach nur noch die Sachen für morgen vorbereitet.

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