Dienstag, 30. November 2010

Kathmandu und Umgebung


Zurück in Kathmandu habe ich mich dann erstmal um die weitere Planung gekümmert und sowohl den Flug von Mumbai nach Vietnam Ende Dezember als auch meinen Rückflug von Bangkok nach Frankfurt gebucht. Für den Rückflug hab ich glaub ich ein ganz gutes Schnäppchen bekommen, ich hab nämlich nur 375 Euro bezahlt, kann kostenlos umbuchen und für unter 50 Euro stornieren.
Am nächsten Tag bin ich dann vormittags wieder durch die Stadt zum Postamt gelaufen um einige Sachen, die ich bisher nicht gebraucht habe, nach hause zu schicken. Nachdem ich schon die Wintersachen und meine Stiefel den Trägern nach der Trekkingtour gegeben habe, konnte ich nun den Inhalt meines Rucksacks relativ gut ausdünnen. Wobei ich nicht wirklich auf das Gewicht achten muss, da ich von Mumbai nach Vietnam 25 Kilo und von Bangkok nach Frankfurt 30 kilo mitnehmen darf. Aber es macht natürlich keinen Spaß ständig mit über 20 Kilo rumzurennen und außerdem kann ich nun meinen Tagesrucksack weiter ausdünnen. Zusätzlich ist es gut für Souvenirs am Ende. Der Rest des Tages bestand dann eigentlich nur noch aus sitzen in dem ein oder anderen Cafe sowie stöbern nach Büchern, da ich Stieg Larssons Millenium Triologie jetzt fast durch habe. Ich hab mich dann für Shantaram entschieden, passt ja wegen Indien.

Am nächsten Morgen bin ich dann früh los um nach Swayambhunath, dem Monkey Temple zu laufen. Dies ist ein Tempel mit Stupa und überall sind Affen sowie streunende Hunde. Dazwischen beten dann Buddhisten. Danach gings dann weiter nach Patan, einer ehemals unabhängigen Stadt die mal mit Kathmandu um die Haupstad konkurriert hat. Daher gibts hier auch einen Durbar Square und natürlich auch wieder viele Tempel und Stupas. Insgesamt ist Nepal wie schon Tibet sehr religiös. Wenn man durch die Straßen läuft sieht man überall Tempel, Stupas und kleine Schreine an denen die Leute beten. Danach bin ich wieder zurück nach Kathmandu um ein wenig im Garden of Dreams ein wenig zu entspannen. Dieser wurde um 1920 vom damaligen Herrscher in der Nähe des Palasts angelegt. Den Rest des Tages hab ich dann wieder mit Photos sortieren, bloggen und packen verbracht. Und morgen früh geht es dann nämlich zum Chitwan National Park, bevor ich mich auf nach Indien mache.

Montag, 29. November 2010

Pokhara, Trekking von Ghorepani nach Ghandruk (Poon Hill) und wieder zurück nach Pokhara


Am nächsten Morgen gings wie gesagt schon um 6.30 uhr zum Treffpunkt für den Bus nach Pokhara. Der Bus war erstaunlich komfortabel. Leider dauerte die Tour wieder ewig und die Straßenverhältnisse waren wieder abenteuerlich. Man fährt die ganze Zeit irgendwelche total engen Passstrassen rauf und runter und alles ist voller Schlaglöcher. Daher habe ich für die gut 200 km inkl. Pausen auch gut 7 Std. gebraucht. Nach einem kurzen Stadtrundgang in Pokhara gings dann nur noch zum Abendessen.
Der nächste Tag begann dann mal wieder mit Autofahren. zum Glück nur eine Stunde. Anschließend begann dann die 6-tägige Trekkingtour. Der erste Tag war noch recht ruhig, mit 3 Stunden laufen und mittendrin eine lange Mittagspause. Außerdem gab es ja Träger, die die großen Rücksäcke tragen. Obwohl ich meinen auch selber tragen könnte, da ich ja 10 Kilo rausgepackt und in Pokhara gelassen habe. Aber das Schöne an einer organisierten Tour ist schon, dass man sich keine Gedanken über die Route oder das Gepäck machen muss.
Die nächsten Tage waren dann alle ziemlich ähnlich, wobei der zweite Tag der eigentlichen Tour der anstrengendste war, da wir an diesem Tag 1400 Höhenmeter überwunden haben. Die ganzen Tage sind Wir immer direkt nach dem Frühstück los und insgesamt zwischen 4 und 6 Stunden gelaufen. Zwischendrin war immer eine lange Mittagspause. Da wir immer relativ früh los sind, waren wir dann auch immer relativ früh am Tagesziel. Dabei war der Pfad schon manchmal abenteuerlich. Es gab ziemlich steile Stufen, haufenweise Stolperfallen und ständig sind kleine Bäche zwischen dem Pfad, mit viel Matsch. Und dann sieht man die Einheimischen enorme Lasten tragen und das nur mit Flipflops.
Die Tour führte die meiste Zeit durch Wald, teilweise dschungelähnlich. Zwischendurch sieht man dann immer die schneebedeckten Berge der Annapurna Region. Die Landschaft war dabei einfach toll und es war vor allem mal eine schöne Abwechslung zu den ganzen Städten und Straßen. Wobei ich doch zeitig festgestellt habe, dass Trekking nie eine meiner Lieblingsbeschäftigungen sein wird.
Insgesamt waren wir 7 Leute plus 2 Guides und 4 Träger, wobei sich die Gruppe jedoch nach 3 Tagen aufteilt. Ein Teil (4 Leute) geht zum Annapurna Base Camp und der andere Teil (inkl. mir) weiter in einem Rundkurs nach Pokhara. Ich bin damit eigentlich sehr zufrieden, da die Landschaft weiter unten (zwischen 1200 und 3200 Metern) wesentlich interessanter und es außerdem nicht so kalt ist. Zumal mal wieder keine Zimmer beheizt sind. Manchmal ist immerhin das Restaurant beheizt, aber die Guesthouses waren doch immer sehr basic, mit einfachen Zimmern (nur 2 Betten und ein Tisch), die teilweise mit nem einfachen Holzbalken von innen verriegelt werden. Außerdem gab es wieder ständig Stromausfälle. Man merkt dann mal wieder wie viele Sachen man doch als selbstverständlich hinnimmt, ohne diese wirklich zu schätzen, da die einfach immer da sind.

Am Tag als sich die Gruppe aufgesplittet hatte habe dann über den größten Teil der Strecke mein gesamtes Gepäck getragen, da ein Mädel starke Knieschmerzen hatte und daher bergab immer von einem der Träger getragen werden musste. Trotzdem war das der beste Tag, da das Wetter toll war und es grandiose Landschaften waren. Die Verletzung war auch einer der Gründe, warum wir die Tour einen Tag früher beendet haben. War für mich aber nicht so schlimm, da ich mir eh in Phokara noch ein paar Sachen anschauen wollte.
Am nächsten Tag haben ich und ein Mädel von der Trekkingtour uns dann Fahrräder ausgeliehen um ein wenig in der Gegend herumzufahren. Wir haben uns natürlich für die billigen Räder, die aus chinesischer oder indischer Produktion, entschieden. War nicht die beste Wahl, da die Räder eigentlich nicht gewartet waren. Meins hatte überall (beide Räder, Tretlager, etc) achten drin und die Bremsen haben so naja funktioniert. Daher haben wir dann auch nur einen Teil dessen gesehen, was wir sehen wollten, da das Fahrradfahren auf den Rädern nicht wirklich toll war.
Den Tag drauf (meinen letzten in Pokhara) habe ich mir dann noch die World Peace Pagoda auf der anderen Seite des Sees angeschaut und mein Buch fertig gelesen.
Am nächsten Tag ging es dann zurück nach Kathmandu. Das hieß also wieder 8 Stunden Busfahrt. Irgendwie habe ich die dann mit meinem Ipod und lesen auch rumbekommen und bin dann am Nachmittag in Kathmandu angekommen.

Samstag, 20. November 2010

Kathmandu (1)


Am nächsten Morgen habe ich dann entschieden den Tag mal wieder ruhig anzugehen. Der ganze Tag bestand hauptsächlich aus bloggen und dem uploaden von Fotos in verschiedenen Cafes oder im Hotel. Ich hing ja wegen der Sperre in China ein wenig hinterher. Nebenbei habe ich mir Gedanken über die weiteren Ziele gemacht, so dass ich ungefähr weiss wo ich in Nepal hinwill. Das einzige was noch zu tun ist, ist alles in einzelne Touren und Tage zusammenzuführen. Das erledige ich in den nächsten Tagen, wenn ich in Kathmandu bleibe um die Sehenswürdigkeiten vor Ort anzuschauen. Das Hotel ist zum Glück trotz Hochsaison nicht ausgebucht, und da ich momentan das Zimmer mit dem Australier aus der Tibetgruppe teile auch relativ günstig. Somit besteht kein Grund zur Hektik.
Die interessanteste Veränderung im Vergleich zu China ist auf jeden Fall die Tourismusorientierung. Es gibt ein ganzes Viertel, dass eigentlich nur aus Touribuden besteht. Dies ist ganz nett. Es gibt haufenweise Second Hand Bookshops und so konnte ich den zweiten Teil von der Trilogie, die ich gerade lese, für unter 6 € kaufen und außerdem mein Chinesisch-Phrasebok für 2 € verkaufen. Außerdem gibt es überall Cafes oder Restaurants sowie Shops für Trekkinggear. Natürlich kommen auch die typischen Nachteile mit. Man wird ständig von irgendwelchen "Travelagents" oder von Tigerbalmverkäufern sowie Rikschafahrern angequatscht. Aber die Vorteile überwiegen doch mal; man fühlt sich nicht mehr ganz so fremd wie in China und überall gibt es englische Schilder.
Aber im neuen Land muss man sich natürlich auch wieder umgewöhnen. Durch die andere Währung sind die Umrechnungskurse wieder anders, wenn auch einfach (1 zu 100) und die Geldscheine sind zum Teil sehr alt und schwierig zu unterscheiden. Außerdem musste ich zum ersten Mal meiner Geldklammer eine Pause gönnen, da man einfach immer viel zu viele Geldscheine hat, die fast nichts wert sind und durch ihr Alter fast schon auseinanderfallen. Ich habe jetzt meine Geldscheine einfach alle zusammengerollt und mit einem Gummi fixiert. Das funktioniert erst mal.
Nach dem Frühstück am nächsten Tag bin ich dann zusammen mit dem Australier in verschiedene Reiseagenturen zwecks einer 6 Tage Wanderung in der Nähe von Pokhara. Wir haben dann im zweiten Laden ein sehr gutes Angebot gefunden, dass schon in 2 Tagen losgeht und wo man wieder in einer Gruppe unterwegs ist. Für den Rest des Tages gibts auch erstmal nix interessantes zu Berichten. Mit den Sehenswürdigkeiten geht es nämlich erst morgen los.
Das hat dann auch gut funktioniert. Nach dem Frühstück bin ich zusammen mit dem Australier erst zum Postamt um meinen chinesischen Lonely Planet nach Hause zu schicken und anschließend zum Durban Square, der Hauptattraktion Kathmandus. Dieser ist sehr interessant, vor allem da einige Kühe rumstehen und haufenweise Tauben dort sind. Außerdem wimmelt es in der Stadt nur so von streunenden Hunden. Diese liegen tagsüber meistens am Straßenrand in der Sonne. Aber vor einer Stupa haben wir dann auch einen mit Schaum vorm Mund gesehen. Wie schon in China und dann auch in Indien muss man auch in Nepal aufpassen, da ich ja keine Tollwut bekommen will. Vom Durban Square sind wir dann eine 2km lange Walking Tour entlanggelaufen. Das war schon sehr interessant, vor allem da man neben dem Trubel im Touriviertel Thamel mal das richtige nepalesische Leben kennengelernt hat. Auch Nepal wirkt sehr religiös, überall gibt es Tempel und Stupas. Was meiner Meinung nach aber den besonderen Charme ausmacht sind die Häuser. Es wird und wurde fast nichts neu gebaut, die ganze Stadt wirkt also wie eine Altstadt mit kleinen Gassen. Das ist zwar wegen des Verkehrs manchmal ein wenig nervig, aber auf jeden Fall besser als die chinesischen Großstädte.
Nach der Tour und dem Besuch des Durban Squares sind wir dann noch in ein kleines Cafe. Dies war dann auch das erste Mal, dass neben Touristen auch Einheimische in einem Cafe waren. Hatte auch den Vorteil, dass alles etwas günstiger war. Am Abend habe ich dann mal wieder zusammenpacken müssen, da es am nächsten Morgen recht früh (6.30 Uhr) mit dem Bus nach Pokhara geht.

Mittwoch, 17. November 2010

China im Allgemeinen

Insgesamt ist es schon erstaunlich welchen Einfluss die westliche Welt mittlerweile hat. Nicht nur in China sondern auch schon in der Mongolei sah man die gleichen großen Marken wie zuhause. Das hatte immerhin den Vorteil, dass man fast überall auch einen guten Kaffee bekam. Auch sind die Menschen mittlerweile ziemlich ähnlich gekleidet und im Fernsehen läuft der gleiche Mist, u.a. Castingshows.
Auch verändert sich hier noch sehr vieles. Überall wird gebaut, seien es Hochhäuser, Brücken oder Ubahnen. So sind die meisten Städte doch sehr mordern. Doch sobald man diese verlässt und durchs Land fährt wirkt vieles noch sehr rückständig. Vieles ist noch Handarbeit und wenn gibt es mal einen LKW oder ein Moped. Man sieht noch viele Esels- oder Pferdekarren und auch Ochsen, welche vor einen Pflug gespannt werden. Leider konnte ich aber nicht richtig aufs Land fahren sondern habe alles nur im vorbeifahren in Zug, Bus oder auf dem Boot gesehen.
Was mir in China aber besonders aufgefallen ist, ist der Smog. Man hat in den großen Städten fast jeden Tag einen total grauen Himmel an dem man die Sonne nicht richtig sehen kann. Andere haben mir auch schon erzählt, dass sie deswegen ständig husten müssen. Mir ist das zum Glück noch nicht passiert.
Außerdem ist alles total voller Menschen. Als ich in der Verbotenen Stadt war oder an einem Samstag durch eine Einkaufstraße gelaufen bin, war überall alles total überlaufen. Das ist vor allem in den Bussen zur Rushhour schrecklich. Wenn man in den Bus kommt steht man dann total gequetscht rum. Ich bin ja mal auf Indien gespannt, wo ja eine ähnliche Menge Menschen auf halber Fläche leben.
Was aber am interessantesten ist, ist der Verkehr. Hier ist die Hupe noch wichtiger als das Gaspedal und von ihr wird sehr ausgiebig gebrauch gemacht. Außerdem versucht jeder so schnell wie möglich voran zu kommen, so dass man eigentlich ständig Beinahezusammenstöße sieht und sich wundert warum so wenige richtige Unfälle passieren. Ist aber auch ganz gut, denn Sicherheitsgurte sind vor allem in Bussen aber auch in Taxis nicht immer vorhanden. Und als ich in Xian in das Taxi gestiegen bin und mich instinktiv angeschnallen wollte hat der Fahrer irgendwas gesagt und es scheinbar als Kritik an seinen Fahrkünsten verstanden. Ich habs dann also gelassen. Und in den Bussen war ich irgendwie immer der einzige, der sich, wenn Gurte da waren, auch angeschnallt hat. Das Gute an den Taxen ist immerhin das alle nach Taxameter fahren. Man brauch eigentlich keine Angst zu haben beschissen zu werden.
Auch habe ich mich in China eigentlich immer sicher gefühlt, auch abends oder nachts wenns dunkel war.

Von Tibet nach Nepal


Wie im vorigen Post geschrieben, startete der Zug nach Tibet am 09.11. um 21 Uhr abends. Das war ganz angenehm, da ich nach dem Bezug des Abteils quasi gleich pennen konnte. Am nächsten Tag ging es dann weiter durch China. Dabei gab es aber nicht viel zu sehen, so dass ich mein Buch fertig lesen konnte. Am späten Nachmittag haben wir dann Xining erreicht, den Startpunkt der relativ neuen Eisenbahnstrecke nach Tibet. Leider wurde es dann schnell dunkel und man konnte die Landschaft nicht genießen. Am späten Abend wurden dann aber noch die Schläuche für die Sauerstoffzufuhr verteilt. Da die Bahn teilweise über 5000m fährt gibt es überall Dosen aus denen zusätzlicher Sauerstoff kommt, falls man die Höhenkrankheit bekommt. Mir ging es da noch relativ gut, wobei ich die Höhe durch ganz leichte Kopfschmerzen schon gespürt habe.
Am nächsten Morgen war die Aussicht dann wirklich toll. Es sah ein bisschen aus wie in der Mongolei; Steppe mit einzelnen schneebedeckten Gipfeln, auch wenn die Berge hier ein wenig höher waren. Zwischendurch zeigte die Anzeige im Zug dann 5000m über dem Meeresspiegel an, fiel dann aber wieder auf ca 3700m beim erreichen von Lhasa. In Lhasa wurden wir dann vom Guide abgeholt. Das Fahrzeug war dabei schon abenteuerlich, ein winziger Van mit 10 Sitzplätzen aber keinem Platz für das Gepäck. Dafür gibts dann nen Dachgepäckträger. Zum Glück ist das Wetter gut. Im Hostel wurde es dann interessant. Nur ein Teil der Gruppe hatte Zimmer reserviert. Und da es keine Betten in den Dorms mehr gab wollten die 2 Franzosen dann in ein anderes Hostel. Das hat dann dazu geführt, dass wir alle den Preis für die Dorms bezahlt haben, aber jeweils zu zweit in 3-Bett Zimmer einquartiert wurden. Also super und günstig. Da es dann schon später Nachmittag war gab es nur Abendessen und sonst keine Aktivitäten. Wir sollten die Zeit nutzen um uns an die Höhe zu gewöhnen.
Am nächsten Morgen haben wir dann das Frühstück, welches in den 2,60€ für ein Bett pro Nach sogar mit drin war probiert. Dieses war aber nicht sehr toll, so dass es am Tag drauf eine Alternative geben muss. Nach dem Frühstück sind wir ein wenig durch die Stadt gelaufen. Unser Guide meinte dann, dass es sich bei vielen Sehenswürdigkeiten nicht lohnt den Eintritt zu bezahlen, da das Geld an die chinesische Regierung geht. Er hat uns dann in das Tibetische Museum gebracht, wo er es irgendwie hinbekommen hat, dass wir keinen Eintritt bezahlen mussten. Nach dem Mittagessen bin ich dann einfach ein wenig durch die Stadt gelaufen und habe versucht Sonnencreme und Deo zu kaufen. Sonnencreme hat noch ganz gut in einer Apotheke geklappt, wobei man die Packungen genau lesen muss, denn viele Sonnencremes enthalten zusätzliche Hautaufheller, weil es in Tibet wohl mode ist möglichst blass auszusehen. Die Suche nach Deo stellte sich als Herausforderung dar. Ich war bestimmt in 6 verschiedenen Läden, die wie kleine Drogerieen aussahen, aber erst in der letzten hatten die Deo. Ich frage mich, was die Chinesen immer machen.
Ansonsten ist Lhasa eine sehr nette Abwechslung. Die Stadt hat ungefähr 500,000 Einwohner und ist somit nicht so riesig wie die anderen Städte, die ich bisher in China besucht habe. Außerdem ist die Luft wesentlich besser und man sieht den ganzen Tag die Sonne.
Am nächsten Morgen ging es mir nicht wirklich gut. Ich hatte irgendeine Mischung aus Höhenkrankheit, Erkältung und Magen- Darmproblemen. Ich bin dann trotzdem erstmal mit die Sehenswürdigkeiten anzuschauen, habe aber relativ früh gemerkt, dass ich nicht wirklich fit bin. Daher habe ich den ganzen Nachmittag im Bett im Hostel verbracht. Da die Zimmer unbeheizt waren (es gab zwar eine Zentralheizung, diese wird aber wohl erst ab Januar genutzt) wollte ich eine elektrische Decke. Leider waren beide, die ich bekommen habe defekt, so dass wir am Ende einen kleinen Heizlüfter für unser Zimmer bekommen haben. Das machte die Nacht auch gleich viel angenehmer. Am Abend konnte ich dann noch kurz das Laptop von meinem Zimmergenossen nutzen. Da er ein VPN Dienst nutzt konnte ich so meinen Blog updaten und mal wieder bei Facebook reinschauen.

Am nächsten Morgen ging es dann gegen 8.30 Uhr mit der eigentlichen Tour los. Wir wurden vom Fahrer abgeholt und saßen dann auch mehr oder weniger den ganzen Tag im Auto. Dabei haben wir einige Sehenswürdigkeiten angeschaut. Mit der Zeit wurde mir dann der Guide immer sympathischer. Zum einen hat er es vermieden, dass wir die 40 Yuan für den komischen See bezahlen mussten. Dieses Eintrittsgeld ist aber auch wirklich unverschämt, und zum anderen hat er uns in dem einen Tempel darauf hingewiesen, dass wir vorsichtig mit den Fotos seinen sollen, da man normalerweise eine extra Gebühr bezahlen muss. Nachdem wir fast den gesamten Tag im Auto verbracht haben sind wir dann am Abend in Shigatse angekommen. Hier war die Hotelempfehlung des Lonely Planets schon ausgebucht. Dies stellte sich als Glückfall heraus, da wir dann in das Hotel sind, in dem die Reiseagentur normalerweise ihre Gäste unterbringt. Hier haben wir ein echt schickes Doppelzimmer (das beste Zimmer während meiner bisherigen Reise) für 100 Yuan (ca. 11 Euro) bekommen. Beim anschließenden Abendessen hat uns der Guide auch erzählt, warum er unter anderem die schlechte Meinung von der Regierung hat: Für Tibeter ist es fast unmöglich einen Reisepass zu bekommen. Er hat es selber schon versucht, wurde aber abgelehnt. Dadurch kann er noch nicht mal ins Nachbarland Nepal.
Am nächsten Tag haben wir uns dann zum Frühstück im Hotel getroffen, dieses war in den 11 Euro nämlich sogar mit drin. Leider ist mir das Frühstück nicht ganz so gut bekommen. Mein Körper hat sich wohl noch nicht ganz an die Höhe gewöhnt. Da ich mich so schlecht fühlte wollte ich dann in einer Apotheke etwas gegen Magenprobleme haben. Dort wurden mir dann 3 Packungen für insgesamt 40 Yuan verkauft. Zum Glück hatten wir eine Pharamzeutin in der Gruppe, die konnte nämlich das eine gleich als ziemlich starkes, in Europa verschreibungflichtiges, Antibiotika identifizieren. Das habe ich dann prompt zurückgegeben. Leider hatten die dort nicht die Wirkstoffe, die sie kannte. Naja, danach sind wir ins Auto und weiter gings. Kurze Zeit später habe ich dann erstmal mein Frühstück wieder rausgekotzt und prompt ging es mir viel besser. Dadurch habe ich dann die Medikamente nicht nehmen müssen. Ist bestimmt auch besser. Wer weiß was da drin war.

Wir sind dann weiter Richtung Tingri, einem kleinen Dorf auf dem Weg zur Grenze. Dabei sind wir an verschiedenen kleineren Dörfern vorbei. Und hier sah die Welt doch ein wenig anders aus. Der Wohlstand, wie er sich zum Teil in den großen Städten zeigt ist hier noch nicht angekommen. Viele Menschen sind sehr arm, man sieht eigentlich keine Autos (von den Touris und der viel zu präsenten Polizei mal abgesehen). Es gibt wenn überhaupt Motorräder oder kleine Traktoren. Man sieht aber immer wieder auch Pferdegespanne. In Tingri angekommen, war die Pension dann doch sehr einfach gehalten. Es gab dort kein fliessend Wasser und die Räume waren mal wieder unbeheizt. Aber gut, für eine Nacht ist das vollkommen ok. Man sieht dann aber schon wie verwöhnt man doch ist, denn die Einheimischen leben so das ganze Jahr.
Der Tag darauf war eigentlich der vorletzte auf unserer Tour und sollte uns in die chinesische Grenzstadt bringen. Wir sind dann morgens nach dem Frühstück los. Auf dem Weg gab es keine eigentlichen Sehenswürdigkeiten, "nur" die grandiose Landschaft und ständige Passkontrollen. Das führte dann dazu, dass wir nachmittags in der Grenzstadt ankamen.
Und da diese Stadt nicht wirklich toll aussah, wie auch das mögliche Gasthaus, haben wir uns spontan entschieden direkt zum Grenzübergang und somit nach Nepal zu gehen. Wir haben das dann gerade rechtzeitig vor Schließung des Grenzübergangs geschafft. Da Nepal zweieinviertel Stunden zurückliegt waren wir dann um 17 Uhr mit den Formalitäten fertig. Da die 2 Franzosen dann am nächsten Morgen weiter per Anhalter wollten hat sich unsere Gruppe aufgeteilt. Die anderen 6 inkl. mir sind dann direkt weiter nach Kathmandu. Da wir aber relativ spät dran waren, gab es leider ein eklatantes Missverhältnis zwischen unserer Nachfrage nach Transport und dem dortigen Angebot. Wir haben dann jeder 1000 Rupien, ungefähr 10 Euro für die Fahrt nach Kathmandu bezahlt. Zwischen einem Drittel und der Hälfte zuviel. Aber naja, was will man machen. Die Fahrt war dann ziemlich abenteuerlich, vor allem was die Straßenverhältnisse angeht. Waren wir auf der chinesischen Seite vernünftige, wenn auch manchmal reparaturbedürftige Strassen gewöhnt, sah es Nepal eher nach teilasphaltierten Feldwegen aus, über die sich Offroadfahrer gefreut hätten. Nach einer gefühlten Ewigkeit, es war nicht wirklich bequem mit 7 Leuten in einem Geländewagen und vielen Polizeikontrollen, waren wir dann endlich in Kathmandu, im Stadteil Thamel, dem touristischen Zentrum. Wir haben dann nach etwas suchen mittels Kompass und der Karte im Lonely Planet das empfohlene Hotel gefunden. Leider ist hier jedoch immer noch Hauptsaison, so dass dies für die nächsten vier Tage ausgebucht war. Man konnte uns aber ein anderes Hotel, keine 5 Minuten zu Fuß empfehlen. Hier waren zum Glück auch noch 3 Zimmer verfügbar. Diese sahen gut aus und der Preis von 13,5 € für ein Doppelzimmer war auch in Ordnung, zumal das Hotel auch kostenloses, wenn auch sehr langsames, Internet hat.

Samstag, 13. November 2010

Chengdu Teil 2

Nach der erneuten Ankunft bin ich dann in das andere Hostel, welches im Lonely Planet stand. Und hier waren dann auch viel mehr Ausländer, so dass das Socialising wesentlich einfacher war. Insgesamt wollte ich die Zwei Tage aber nur zum entspannen und vorbereiten meiner Tibettour nutzen, so dass ich nicht wirklich viel zu erzählen habe. Aber die 2 Tage Pause habe ich auch wirklich gebraucht um ein wenig runterzukommen. Man ist auf so einer Reise zwar nie im Stress, aber die ganzen Eindrücke die man sammelt brauchen schon ein wenig Zeit verarbeitet zu werden. Und mittlerweile merke ich auch, dass ich im Reiseleben angekommen bin. Ich langweile mich nämlich nicht mehr und kann auch einfach mal 2-3 Stunden die Landschaft anschauen, etc.
Am vorletzten Tag in Chengdu habe ich dann die anderen 7 Leute von meiner Tibettour getroffen. Diese machen alle einen ganz netten Eindruck und am 09.11. gehts dann um 21 Uhr mit dem Zug nach Lhasa. Wieder mal 2 Tage (44 Std.) zugfahren. Aber das bin ich ja mittlerweile gewöhnt.

Jangtse und die 3 Schluchten


Am nächsten Morgen mußte ich dann um 6.30 Uhr los zu meiner 4-tägigen Jangtse Kreuzfahrt durch die 3 Schluchten zum 3 Schluchten Damm. Mit dabei war auch die Deutsche, die ich im Hostel kennengelernt hatte. Das war auch ganz gut, denn außer uns waren im Bus nur Chinesen. Wir sind dann erstmal stundenlang mit dem Bus gefahren, erst von Chengdu nach Chongqing, wo wir um die Mittagszeit 2-3 Stunden Aufenhalt hatten. Erfreulicherweise konnte man uns dann im Reisebüro das weitere Procedere auf englisch erklären, so dass wir uns zumindest nicht verloren gefühlt haben. Zum Mittagessen sind wir dann die Straße entlanggelaufen und in einem Hotpotrestaurant hängen geblieben. Nur war das dieses Mal im Vergleich zu Peking richtiger Hotpot, also voller Chilli und höllisch scharf. Und da wir kein chinesisch und die Leute dort kein englisch konnten haben die uns in die Küche geführt und wir haben auf die Sachen gezeigt, die wir haben wollten. Die Wahl lief leider nicht ganz so optimal, da Sachen die dort wie normales, aufgeschnittenes Fleisch aussahen am Ende Innereien, ich glaube unter anderem Magen und Leber, waren. Manchmal ist es halt besser nicht genau zu Wissen was man ißt, geschmeckt hats nämlich trotzdem, auch wenns ziemlich scharf war. Was aber das Beste war, sind die freundlichen Leute vor Ort. Das gesamte Personal des Imbisses hat sich um uns herum versammelt und zugeschaut, wie wir gegessen haben. Und auch viele Leute, die einfach vorbeigelaufen sind haben irgendwas gesagt und gelächelt. Danach ging es dann wieder für einige Stunden in den Bus, dieses Mal nach Wanzhou, wo wir aufs Boot wechselten. Und erstaunlicherweise war dieses Mal noch ein Australier dabei. Um 21 Uhr ging es dann endlich aufs Boot. Die 4er Kabienen waren dann ziemlich abenteuerlich. Es gab 2 Stockbetten, die für mich schon fast zu klein waren, außerdem ein winziges Badezimmer, in dessen Mitte eine typische chinesische Toilette (ein Plumpskloh mit Spülung), die auch noch erbärmlich gestunken hat, war. Erst auf den zweiten Blick ist mir dann aufgefallen, dass da ja sogar eine Dusche (naja, eher nur Duschamaturen, Platz zum Duschen war wegen des Klohs nicht wirklich vorhanden) war. Aber wir haben uns ja für die günstigere, chinesische "Kreuzfahrt" entschieden. Die internationale, mit englischen Führungen, hätte nämlich mehr als das doppelte gekostet. Und zum Glück hat einer der Reiseleiter auch gut englisch gesprochen, so dass wir immer wussten wo wir wann zu sein hatten. Neben uns waren dann noch 6 nicht Chinesen an Board, 2 Australier, 2 Mädels aus Taiwan sowie ein Engländer und eine Koreanerin. Somit gab es zumindest ein paar englischsprachige Leute um ins Gespräch zu kommen. Die meiste Zeit habe ich mich aber mit der anderen Deutschen unterhalten, zumal uns das Hostel in die gleiche Kabine gebucht hatte. War total ungewohnt mal wieder so viel Deutsch zu sprechen, da ich ja bis auf die paar Sätze mit dem Guide in der Mongolei 4 Wochen überhaupt kein deutsch gesprochen habe.
Am zweiten Tage der Tour waren wir dann endlich tagsüber auf dem Schiff und konnten die Landschaft bestaunen. Diese ist immer noch beeindruckend auch wenn das Wasser durch den Staudamm jetzt viel höher fließt. In Wuhan sind wir dann auf ein anderes Boot gewechselt und haben uns die kleinen 3 Schluchten angeschaut. Diese sind landschaftlich gesehen noch viel besser. Kurz vor Ende sind war dann noch auf kleine Holzboote gewechselt. Auf denen bekam jeder erstmal ne Schwimmweste. Dies war auch bei den Drachenbooten am nächsten Tag so. Ich habe mich erst darüber gewundert, aber dies liegt daran, dass die meisten Chinesen nicht schwimmen können. Die, die schwimmen können haben dann einen extra Ausweis. Und damit brauchten Sie zumindest auf dem Drachenboot keine Weste. Nach dem Ausflug zu den kleinen 3 Schluchten gings dann auf dem normalen Schiff weiter durch die zweite Schlucht. Danach wurde es dann auch schon sehr früh dunkel. An dem Abend haben wir dann mit einem Australier und den zwei Mädels aus Taiwan zusammengesessen. Später kamen dann noch die Chinesen des Nachbartisches zu uns, haben uns eine Frucht (Pomelo) und Bier gebracht. Die Unterhaltung war zwar etwas schwierig, hat aber irgendwie funktioniert. Es erwieß sich dabei als Vorteil, dass die Chinesen schon einige Bier getrunken haben. Dann trauen sie sich nämlich eher mal Englisch zu sprechen. Auch hier hat sich gezeigt, dass die Chinesen wieder super feundlich sind.

Die Nacht haben wir dann im Hafen von Jiuwanxi verbracht und sind am nächsten Morgen mit Drachenbooten zur nächsten Sehenswürdigkeit. Anschließend ging es weiter flußabwärts zum 3 Schluchten Damm. Nach dem Besuch dort wurde die Gruppe aufgeteilt, da nur ein Teil wie wir zurück nach Chongqing fahren. Wir hatten dann von 16 Uhr an bis zur Abfahrt gegen 21.30 Uhr nix zu tun und sind dann erstmal Essen gegangen. In einem kleinen Imbiss gabs dann erst eine Nudelsuppe und anschließend gekochte Teigtaschen mit Ei und Gemüsefüllung. Beides war echt spitze und am Ende haben wir zu zweit 10 Yuan (1,1 Euro) bezahlt. Nur die Kommunikation war wieder mal schwierig. Aber mit draufzeigen hat alles funktioniert und mittlerweile kenne ich ja auch die Handzeichen für die verschiedenen Zahlen ganz gut.
Danach führ das Schiff wieder zurück nach Wanzhou wo wir in den Bus nach Chongqing wechselten (wieder 5 Stunden sitzen). Da es dann schon zu spät war um weiter nach Chengdu zu fahren wurden wir in ein chinesisches Hotel eingquartiert. Dieses hatte aber leider die besten Zeiten schon hinter sich und war doch ziemlich heruntergekommen. Aber für eine Nacht war das dann doch ok, zumal zumindest die Betten groß und ordentlich waren. Den Tag drauf ging es dann mit dem Bus zurück nach Chengdu.
Was an der Tour echt erstaunlich war, war die Organisation. Alles war echt seht gut organisiert und wir wussten immer wann wir wo zu sein hatten. Bei dem Besuch des 3 Schluchten Damms, wo wir schon in Gruppen aufgeteilt waren, gab es sogar verschiedenfarbene Umhänger für die unterschiedlichen Gruppen mit dem jeweiligen Buskennzeichen, damit man den auch wiederfindet. Die chinesische Tour war nicht nur wegen des günstigeren Preises die bessere Entscheidung. Die Eindrücke waren einfach viel besser. Die Chinesen sind einfach super freundliche, und sobald man die großen Städte verlässt lächeln die Leute einen freundlich and und sagen einfach "Hallo", wenn man als westlicher Ausländer durch die Straßen läuft.

Chengdu


Am nächsten Morgen bin ich dann gegen 9 Uhr in Chengdu angekommen. Hier hat auch der Pickup durch das Hostel gut geklappt. Nur leider kannte das Mädel welches mich abgeholt hat die Automaten der Ubahn nicht. Aber die waren doch simpel und ähnlich wie in Peking zu bedienen und so hatte ich zügig meine Fahrkarte und konnte ins Hostel. Dort habe ich auch gleich einchecken und duschen können. Nach dem Frühstück habe ich dann gleich die Reise nach Tibet gebucht. Diese startet jetzt am 9. November mit einer 46 stündigen Zugfahrt nach Lhasa. Von dort geht es in 7 Tagen mit einem Van an die nepalesische Grenze, so dass ich am 17. November in Kathmandu sein werde. Endlich wieder Updates für mein Blog :)
Den Tag über habe ich mir dann die Sehenswürdigkeiten innerhalb der Stadt angeschaut. Und da es sonst nicht viel in Chengdu zu sehen gibt und ich sowieso den Jangtse entlang schippern wollte habe ich auch gleich noch eine 4 Tages Tour entlang des Flusses gebucht. Leider wird diese aufgrund eines Erdrutsches 5 Tage dauern. Ist aber kein Problem, da ich dann immer noch 2 Tage vor Start der Tour durch Tibet zurück bin.
Den Abend wollte ich dann wie schon in Xian an der Bar verbringen. Nur leider zeigte sich sich dann der Nachteil, wenn ein Hostel nicht im Lonely Planet steht. Es waren nämlich kaum internationale Backpacker dort, sondern hauptsächlich Chinesen. Aufgrund der Sprachbarriere war das Socialising dann auch ziemlich schwierig. Ich habe dann aber immerhin doch noch ein paar Leute die englisch sprachen getroffen und auch eine Deutsche.
Am 2. Tag bin ich dann recht früh aufgestanden, da ich nach Leshan gefahren bin, wo es einen riesigen in den Fels gehauenen Buddha gibt. Auch dort bin ich wieder mit öffentlichen Verkehrsmitteln hin. Somit war ich mal wieder der einzige Ausländer in allen Bussen. Zum Glück sind aber die Angaben im Lonely Planet sehr gut und mit ein bisschen Fragen, wobei sich das immer auf das zeigen der chinesischen Zeichen im Lonely Planet beschränkt, kommt man doch ganz gut durch. Bei der Hinfahrt saß ich dann in einem kleinen Van mit 5 Fahrgästen. Neben mir saßen 2 Mädels. Doch obwohl die eine angeblich Business Englisch studiert, war eine wirkliche Verständigung nicht möglich. Naja, am Ende haben Sie mir aber trotzdem ihre Telefonnummern gegeben. Schade, dass ich am nächsten Tag aber schon wieder weiter musste, doch dazu später mehr.
Der Giant Buddha an sich ist schon ziemlich beeindruckend, vor allem wenn man ihn in Relation zu den ganzen Menschen die unten auf der Plattform stehen, sieht. Zur Sehenswürdigkeit gehörten neben einem großen Park dann auch noch ein Museum für die in der Gegend früher üblichen in den Fels gehauenen Gräber sowie ein buddhistischer Tempel. Der Tempel war zwar interessant, nur leider am abgelegensten Punkt der Stadt, so dass ich mit dem Bus fast eine Stunde bis zur Busbahnhof für den Rückweg gebraucht habe.

Xian


Die Zugfahrt nach Xian war schon ein Erlebnis an sich. Zum ersten Mal ging es "hardsleeper", also 3 Stockbetten und alle Abteile sind offen. Wir waren auch fast die einzigen Ausländer im Zug. Sonst waren nur Chinesen unterwegs. Um die Zeit totzuschlagen haben wir dann angefangen Karten zu spielen. Dies erwieß sich als guter Türöffner. Es haben sich nämlich immer mehr Leute um uns herumgestellt und zugeschaut. Zum Glück sprachen dann 4 Leute ein wenig englisch. Wir haben denen dann die Regeln erklärt und die haben auch nen paar Runden mitgespielt. Währenddessen haben dann immer mehr Leute zugeschaut. Nur mitspielen wollte leider keiner mehr.
In Xian sind wir dann morgens um kurz nach 5 angekommen. Um diese Zeit bot das Hostel leider noch keine Abholung vom Bahnhof an. Wir sind dann also zum Taxistand und haben um ein Taxi "gekämpf". Das muss leider wörtlich nehmen, weil man in China das Prinzip anstellen noch nicht so wirklich verinnerlicht hat. Mit dem Lonely Planet in der Hand haben wir dann nach 15 Minuten endlich ein Taxi ergattert. Der Fahrer war sich aber scheinbar nicht ganz so sicher. Und da er kein Englisch sprach ist er mit uns erstmal ins Hyatt Hotel. Dort hat der an der Rezeption gefragt, ob man dort für uns übersetzen kann. Mit der Adresse in der Hand gings dann weiter. Leider war das Hostel nicht zu finden und so gings wieder in ein 4 Sterne Hotel. Das Mädel an der Rezeption konnte uns dann auch sagen, warum wir das Hostel nicht finden konnte. Es hat nämlich eine neue Adresse. Diese kannte sie zwar nicht, konnte uns aber immerhin grob den Weg beschreiben. Also wieder zurück ins Taxi. Dort hatten meine beiden Mitreisenden auch die richtige Adresse im Notizbuch. Leider aber auf englisch. Und das konnte der Taxifahrer nicht lesen. Immerhin haben wir dann irgendwann ein Schild gesehen, was irgendwie nach links zeigte. Trotzdem konnte der Taxifahrer das nicht genau finden. Naja, wir haben uns dann an der nächsten Strßenecke dazu entschieden die Adresse selber zu finden. Nach 15 Minuten suchen waren wir aber immer noch nicht weiter. Ich hatten dann keine Lust mehr und da die anderen eine Telefonnummer hatten habe ich mein Handy genommen und im Hostel angerufen. Zu dem Zeitpunkt hatte auch schon ein Taxifahrer neben mir gehalten und ich habe den Leuten am Telefon gesagt, ich gebe dem jetzt mein Handy und die sollen dem sagen wo er hinfahren soll. Nach 2-3 Minuten Diskussion habe ich dann mein Handy wiederbekommen und mir wurde gesagt, dass wir eigentlich so gut wie dort sind. Hat dann auch nur noch weitere 10 Minuten gedauert und wir haben das Hostel endlich gefunden. Ich will am besten gar nicht wissen, wie meine Handyrechnung nachher aussieht. Dann war es auch schon fast 8. Wir sind also über 2 Stunden durch die Gegend geirrt, aber immerhin angekommen. Leider waren unsere Zimmer noch nicht bereit und wir haben uns erstmal hingesetzt, im Internet gesurft und anschließend nen Film geschaut. Nach dem Frühstück gings dann ein wenig planlos durch die Stadt, zu einigen großen Sehenswürdigkeiten die man nicht übersehen konnte.

Am Nachmittag hatte ich dann grob die nächsten Tage geplant. Ich hatte erstmal zwei Nächte gebucht, habe das aber noch am ersten Tag um eine weitere verlängert. Gleichzeitig habe ich dann schon für Sonntag den Nachtzug nach Chengdu (diesmal wieder softsleeper, also 4er Abteil) und das Hostel in dem ich den Tibettrip buchen werde gebucht. Denen habe ich auch gesagt, dass ich am Montag die Reise buchen werde. In Xian ging es dann am späten Nachmittag zum Essen und anschließend zur sogenannten Big Goose Pagoda und dem Brunnen davor. Beim Essen zeigte sich wieder, dass chinesische Speisekarten zwar schöne Bilder haben, diese aber eine leicht verdrehte Realität darstellen. Wir hatten eine große Pfanne mit Gemüse und wie wir dachten Hähnchen bestellt. Es kam dann aber Fisch. Dieser hat auch sehr gut geschmeckt. Leider verwenden die Chinesen aber das gesammte Tier. Dieses wird einfach in Stückchen gehackt und paniert. Somit sah man noch die Flossen und sogar das Auge. Es hat sich dann niemand gefunden, der das Auge essen wollte. Komisch, oder :D. Nach dem Essen ging es dann zu einem Brunnen an dem es jeden Abend eine Licht- und Fontänenshow gibt. Der Weg dahin sah auf der Karte gar nicht so weit aus, war es dann aber doch. Die Karte schien einfach zwei verschiedene Maßstäbe zu nehmen, einen für innerhalb der Stadtmauer, einen für außerhalb. Nur leider stand das nirgends. Naja, wir hatten eh genug Zeit und haben die Show dann auch gesehen. War schon sehr gut.
Am nächsten Tag gings dann zur Terrakottaarmee. Hier haben wir uns gegen ein organisierte Tour entschieden und sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln los. Alleine die Fahrt da hin war schon ein Erlebnis an sich. Die Minibusse arbeiten nämlich scheinbar alle selbständig und so versucht jeder so schnell wie möglich seinen Bus vollzubekommen. Das führt dann zu anschreien, gegenseitigem wegschwätzen der Fahrgäste und gegenseitigem Blockieren. Es hat dann auch fast eine dreiviertel Stunden gedauert bis wir endlich vom Busparkplatz loskamen. Die Terrakottaarme war dann sehr interessant. Es handelt sich um mehrere Kammern, die verbunden sind und zu einem Mausoleum 1,5 Km entfernt gehören. Zurück gings dann wieder mit einem Minibus. Als wir dann wieder im Hostel waren, hat sich gezeigt, dass es ein richtiges Backpacker-Hostel war. Man kam nämlich super einfach mit anderen Leuten ins Gespräch und so habe ich mich gleich mit ein paar Leuten zum Frühstück am nächsten morgen verabredet. Leider hatte ich das aus unerklärlichen Gründen am nächsten Morgen total vergessen. Lag diesmal aber nicht am Alkohol, da ich nur 2 Bier getrunken hatte. Naja, durch Zufall kam ich dann genau pünktlich zum Treffpunkt und alles war gut. Am Nachmittag sind wir dann noch mit einer Studentin aus Xian zu einer Ausstellung eines chinesischen Künstlers (Li Zijian) gefahren. Diese war sehr gut und hier hab ich dann auch die ersten schönen Postkarten gekauft. Bis dahin hatten die in China nämlich irgendwie nur Mist.
Den Sonntag habe ich dann wieder zum vorbereiten der Abfahrt und entspannen genutzt. Und so ging es dann gegen 14.30 Uhr zum Bahnhof und zur nächsten 16 Stunden Zugfahrt nach Chengdu.

Peking und die weitere Organisation


Wie bereits gesagt bin ich immer noch im gleichen Hostel mitten in Peking. Ich habe hier erstmal für 2 Nächte verlängert. Mein Zimmer ist zum Glück nicht voll belegt, ich teile es mir nur mit einer Australierin. Jetzt hängt die weitere Organisation von Tibet ab. Ich habe bereits einige Anbieter kontaktiert und es hört sich so an, als ob sich alles ganz brauchbar ergeben wird. Aber nun erstmal chronologisch:
Nach der Rückkehr von der Chinesischen Mauer habe ich wegen dem schlechten Wetter erstmal eine warme Dusche gebraucht. Am Abend haben wir uns dann nochmal mit allen von der Vodkatrain Truppe auf ein paar Bierchen getroffen. Leider artete das Ganze ein wenig aus (der Wodka, tja die anderen nahmen das Vodkatrain zu wörtlich) und ich bin mitten in der Nacht total betrunken zurück ins Hostel. Zum Glück sind die Taxis in China total billig. Doch damit war mein Immunsystem dann wohl nicht so einverstanden. Ich hatte am nächsten Tag nämlich prompt Magen- und Darmprobleme. Zum ersten Mal auf meiner Reise. Dazu kam dann noch ein tierischer Kater. Vor die Tür bin ich aber trotzdem, da zum ersten Mal in Peking kein Smog war und die Sonne geschienen hat. bzw. man die Sonne endlich mal sehen konnte. Lag scheinbar daran, das es ein wenig kälter geworden ist. Ich habe mir dann noch ein paar Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung angeschaut und war sonst oft im Hostel weil ich leider viel zu oft aufs Kloh musste.
Bei den Sehenswürdigkeiten habe ich dann auch prompt bemerkt, wie man als Europäer doch so auffällt. Als ich auf dem Tianmen Square stand kam nämlich ein Junge, war wohl so um die 12 bis 14, auf mich zu und sagte irgendwas von Foto und zeigte auf seine Kamera. Er wollte dann einfach nur ein Foto mit mir zusammen haben. Fand ich schon Am frühen Nachmittag bin ich dann zurück ins Hostel und nach dem Abendessen bestand der Abend nur noch daraus einen Film zu schauen und früh ins Bett zu gehen. Mir gings nämlich immer noch nicht wieder gut.
Da zwei aus der Transsibreise am Mittwoch Abend nach X'ian wollten, wo ich auch hinwollte, habe ich mich dann dafür entschieden noch eine weitere Nacht in Peking zu verlängern um mich auszukuieren und weiterhin Gesellschaft um mich herum zu haben.
Zum Glück hat sich mittlerweile auch vernünftiges wegen Tibet ergeben. Es gibt in Chedung, was hinter X'ian liegt mehrer Hostels die Touren nach Nepal anbieten und es ist wohl auch recht einfach Mitreisende zu finden, so dass es nicht zu teuer wird. Ich habe dann die verschiedenen Hostel angeschrieben und es sieht so aus, als kann ich Anfang bis Mitte November starten. Ich werde also nur ein paar Tage in Xian verbringen und dann Anfang November weiter nach Chedung um Tibet fertig organisieren. Außerdem kann man von dort auch zum 3 Schluchen Damm, etc. Somit steht der grobe Plan. Leider fällt aber damit Shanghai aus dem Programm. Dort wollte ich jedoch eh nur mit dem Transrapid fahren. Muß ich erstmal auf irgendwann später verschieben. Zumal das wegen der noch andauernden Expo gerade eh ein wenig schwierig ist.
Am Dienstag ging es mir dann schon wieder etwas besser, meine Magen/Darmprobleme blieben aber leider erstmal. Ich habe mir dann noch den Summer Palace, die ehemalige Sommeresidenz verschiedener Dynastien mit großem Park, angeschaut. Leider hatte ich die Speicherkarte meiner Kamera noch im Laptop so dass ich keine Fotos machen konnte. Aber da ich bisher schon 1800 Fotos gemacht habe sollte das kein so großes Problem sein.
Am letzten Tag in Peking habe ich eigentlich nur die Abreise vorbereitet. Wirklich was zu sehen gab es sowieso nicht mehr. Und da es im späten Zug auch nur noch Stehplätze gab, was bei 11 Stunden keine Option war, haben wir einen früheren Zug, um 16.45 Uhr genommen. Aber eine erfreuliche Nachricht gab es dann doch noch: Zwei der Personen mit denen ich wegen Tibet in Kontakt war haben die Tour nun gebucht. Ich werde mich ihnen anschließen. Los gehts am 09.11. mit dem Zug von Chengdu nach Lhasa und am 17.11. gehts dann über die Grenze nach Nepal. Das passt mir ganz gut, zumal mein Visa eh am 19.11. ausgelaufen wäre. Somit kann ich nun meine restlichen Tage in China verplanen.

Zwischenstand

Die ersten 21 Tage und damit der organisierte Teil meiner Reise gingen erstaunlich schnell vorbei. Der Trip war super spannend, ich habe tolle Leute kennengelernt und bin nun in China angekommen. Das interessante dabei war, dass scheinbar alle Touranbieter ähnliche Pakete schnüren. Zumindest sind uns über 4 anderen Gruppen- / Einzelreisende immer wieder über den Weg gelaufen, sei es im Zug, am Baikalsee in der Mongolei oder wieder im Zug.
Es ist schon unglaublich was man in so kurzer Zeit alles erlebt. Ich habe das Gefühl bereits Ewigkeiten unterwegs zu sein. Aber wenn man sich auf einer Landkarte anschaut, welch weiten Weg ich zurückgelegt habe ist das schon erstaunlich. Aber die Länder werden ja flächenmäßig zum Glück immer kleiner.
Ab jetzt gehts ohne konkreten Plan alleine weiter. Der Weg wird sich schon irgendwie ergeben. Wobei ich schon einen groben Plan habe: China, Nepal, Indien, Vietnam, Laos, Kambodscha, Thailand. Und dabei gehe ich davon aus, dass es von Land zu Land jedesmal einfacher wird. China wird anstrengend, vor allem wegen der Einschränkungen in Tibet und der Sprache. Ich hoffe ich kann für Tibet ein brauchbares Angebot finden, da ich eigentlich keine Lust habe nach Nepal zu fliegen. Und in den anderen Ländern können wesentlich mehr Leute englisch sprechen oder sind an Backpacker gewöhnt, so dass ich mich besser verständigen kann und nicht so auffalle.

Peking Teil 1


Das Hostel lag mitten in Peking, direkt neben der Verbotenen Stadt. Auch hier gabs für mich wieder ein Einzelzimmer. Nach einer Dusche, Wäsche waschen und ähnlichem Kram gings dann zu einem kurzen Meeting um die nächsten Tage zu planen und zu einem super Abendessen mit Pekingente. Und das Ganze für gerade mal 3 Euro. China ist bisher schonmal super und sehr interessant. Damit war der erste Tag auch schon erledigt.
Leider sprechen hier aber scheinbar noch weniger Leute englisch als in Russland. Außerdem ist wie schon erwartet Facebook nicht erreichbar und zusätzlich auch Blogspot. Daher konnte ich mein Blog nicht updaten und musste auf meinem Laptop alles vorschreiben. Naja, zumindest Fotos kann ich weiterhin auf Picasa hochladen. Hoffentlich klappt das mit dem Blog dann wieder in Nepal. Wobei wir auch schon beim nächsten Thema sind. Die Planung was in China zu tun ist. Als schwierig stellte sich leider der Trip durch Tibet von Lhasa nach Kathmandu heraus. Ich habe hierzu ein paar Emails verschickt und wollte dann noch zum Tourorganisator von Vodkatrain, doch dazu später mehr. Erstmal weiter über Peking. Peking an sich ist leider vollkommen von Smog verhangen. Man sieht eigentlich den ganzen Tag die Sonne nicht.

Am zweiten Tag ging es erst ins Capital Museum und anschließend zur Verbotenen Stadt. Leider waren Fotos von der verbotenen Stadt suboptimal, da es zum einen total überfüllt und zum anderen total grau wegen des Smogs war. Eine nette Abwechslung war immerhin der Garten innerhalb der verbotenen Stadt. Wegen der vielen Bäume war die Luft hier wesentlich besser als sonst den ganzen Tag. Die verbotene Stadt an sich ist riesig, es dauerte über 2 Stunden um die Zentralachse entlang zu laufen. Und danach brauchte ich auch was gutes zu Essen. Wir sind dann in ein Hot Pott Restaurant. Dort bestellt man einige rohe Sachen und bekommt einen Topf mit gewürzter, kochender Flüssigkeit um die Sachen zu garen. Dabei zeigte sich wieder was ich am chinesischen Essen am besten finde. Man bestellt zusammen verschiedene Sachen und nimmt sich dann von allem etwas. Leider bedarf das Essen mit Stäbchen noch ein wenig Übung. Ich habe es im Gegensatz zu vielen anderen immerhin geschafft mich nicht vollzukleckern. Am Abend sind wir dann in eine Akrobatikvorstellung. Diese war echt gut. Am Ende sind bis zu 5 Motorradfahrer in einer Kugel rumgefahren. War schon beeindrucken.
Am dritten Tag endete der offizielle Teil meiner geuchten Reise. Ich und einige andere aus unserer Gruppe hatten jedoch im Vorfeld schon eine Tour zu Chinesischen Mauer gebucht. Leider hat es den ganzen Tage geregnet. Das hatte zwar den Vorteil, dass nicht ganz so viele Touristen unterwegs waren, doch Spaß hat es nicht wirklich gemacht. Wir waren daher auch nicht ganz so lange dort. Nach meiner Rückkehr bin ich dann in ein anderes Zimmer gewechselt. Mein Einzelzimmer war nämlich nur bis zur Nacht von Samstag auf Sonntag gebucht. Da das Hostel aber eine gute Lage hatte und auch sonst nett und sauber war habe ich mich entschieden erstmal dort zu bleiben. Ich bin jedoch in ein Viererzimmer, da dieses wesentlich günstiger war. Damit war quasi der erste Teil meiner Reise, die gebuchte und organisierte Reise mit der Transsibirsichen Eisenbahn vorbei.

Ulaanbaatar nach Peking


Nach 4 Nächten in der Mongolei startete der letzte Teil der Transsibirischen-/Transmongolischen Eisenbahn morgens um 7.10 Uhr und somit viel zu früh. Für 1,5 Tage wird wieder ein Zug mein Zuhause sein. Doch dieses Mal waren wir alle überaus positiv überascht. Die Wagons waren relativ neu. Es gab sogar LCD Bildschirme und Kopfhörer an jeden Platz, die aber nicht genutzt wurden. Auch die anderen Einrichtungen waren gut. Und wie schon bei der Fahrt von Irkutsk nach Ulaanbaatar waren die Fahrkarten auch dieses Mal auf Russisch, Mongolisch und Deutsch.
Auch der Fahrplan sah sehr gut aus und stimmte wieder. Es gab alle 4 Stunden einen längeren Stop an dem man sich kurz die Beine vertreten konnte. Im Zug nutzte ich dann die Zeit um mich mittels des Lonely Planets ein wenig auf China vorzubereiten, so dass ich nun bereits eine grobe Idee habe was ich sehen möchte. Die Idee mit der Übernachtfähre für ein paar Tage nach Japan zu fahren habe ich aber erstmal verworfen. Frißt zu viel Zeit, die ich am Ende besser in Südostasien verbringen kann. Die weiteren Planungen hängen aber von den Terminen der Tour von Lhasa (Tibet) nach Kathmandu (Nepal) ab, da man hierfür eine organisierte Tour buchen muss. Darum werde ich mich zeitig in Peking kümmern, um so besser planen zu können. Die Zugfahrt selbst war mal wieder nicht so spannend, da sich die Landschaft am ersten Tag in der Mongolei nicht wirklich veränderte; es war hauptsächlich Steppe. Trotzdem habe ich nicht schon wie die anderen um 13 Uhr mit Bier und Wodka angefangen.
Interessant wurde es dann erst am Abend. Der Grenzübertritt nach China ging relativ flott und in China hat es erstmal ein wenig gedauert, weil alle Wagongs in eine Halle gebracht wurden um Achsen mit einer anderen Spurweite zu bekommen. Hier erwieß sich die Sache mit dem Bier als sehr nützlich, da wir die ganze Zeit (ca. 3 Std.) über im Zug verbringen mussten und die Toiletten gesperrt waren, diese entleeren sich beim spülen nämlich einfach auf das Gleisbett. Nachdem ich den Achswechsel fotografiert habe hab ich mich dann einfach schlafen gelegt.
Am nächsten Tag wechselte die Aussicht dramatisch. Zum einen ist es auf dem Weg nach Peking sehr bergig und zum anderen ist China wesentlich weiterentwickelt was den Bahnverkehr angeht. Hier war die Trasse wieder elektrifiziert und es gab mehrere parallel verlaufenden Gleise. Am frühen Nachmittag sind wir dann in Peking angekommen und wieder direkt zum Hostel.

Lange nix passiert

Leider war Blogspot in China gesperrt. Daher konnte ich die letzten Wochen nur die Fotos und nicht den Blog updaten. Ein Mitreisender hat aber ein VPN aufgesetzt, so dass ich in Lhasa ein Teil der Einträge hochladen konnte. Leider ohne Bilder. Das hole ich in Nepal nach.