Dienstag, 19. Oktober 2010

Ulaanbataar und die Mongolei


In Ulaanbaatar sind wir morgens um 10 nach 7 angekommen, kurz bei einer Bank vorbei und dann direkt ins Hotel, wo wir sogar schon einchecken konnten. Dort hatte ich dieses Mal sogar ein Einzelzimmer, und da die Ankunft recht früh war habe ich mich auch gleich nochmal ne Runde hingelegt. Danach konnte ich dann im Badezimmer den Zustand des Hotels sehr gut entdecken, es tropfte nämlich an verschiedenen Stellen Wasser von der Decke. Das Hotel hatte definitiv schon bessere Zeiten gesehen und wirkte ziemlich abgewohnt. Naja, ich habe dann ein anderes Zimmer bekommen. Dieses schien ein Deluxezimmer gewesen zu sein, denn die Ausstattung war eine ganze Ecke besser. Aber auch in diesem Zimmer ist mir in der Nacht dann der verbrauchte Zustand aufgefallen, als man die einzelnen Federn der Federkernmatratze spüren konnte. Trotzdem war ein Einzelzimmer super, vor allem im Vergleich zu den 10er und 12er Zimmern in St. Petersburg und Moskau.
Ein Higlight in der Mongolei ist der Verkehr. Schon am Grenzübergang habe ich eine Menge Rechtslenker gesehen, obwohl in der Mongolei Rechtsverkehr herrscht. Dies liegt daran, dass die meißten Gebrauchtwagen aus Japan kommen. Ansonsten herrscht hier ein gut funktionierendes Chaos. Jeder drängelt sich irgendwo durch, aber als Fußgänger muss man enorm aufpassen. Einmal hätte uns ein Bus beim Linksabbiegen fast angefahren. Der Busfahrer hupte einfach 2m vor uns und meinte das reicht. Es half dann nur ein schneller Sprung zurück. Genauso vorsichtig muss man bei Zebrastreifen sein. Sieht ein Autofahrer eine leichte Unsicherheit fährt er einfach weiter. Das beste waren aber die Taxis. Die erkennt man nämlich nicht an irgendeinem Schild, sondern man hält einfach den Arm raus und irgendwann hält irgendwer an. Das kann dann ein ganz normaler Autofahrer sein, der sich nen bisschen was dazuverdienen will. Dies war bei unserem Besuch im Tempel, wo der Fahrer meinte er käme wegen uns jetzt zu spät zur Arbeit, so. Es kann aber auch ein "offizielles" Taxi sein. Wobei offiziell nicht mit Europa zu vergleichen ist, sondern der Fahrer einfach einen Taxameter im Auto hat. In der Mongolei kann sich prinzipiel jeder ein Auto kaufen, einen Taxameter einbauen und als Taxifahrer arbeiten.
Immerhin war in der Mongolei das Essen sehr gut und vor allem eine schöne Verbesserung zu Russland wo alles einfach nur fettig ist und man Gemüse oder Salat kaum zu kennen scheint. Am ersten Abend waren wir bei einem mongolischen BBQ. Dies war ähnlich wie bei der Kette Mongos.
Man sucht sich seine Sachen frisch zusammen und es wird dann direkt vor einem zubereitet. Dabei ziehen die Köche noch eine Show ab, in dem sie zum Beispiel die ganze Kochfläche anzünden oder das Essen durch die Luft wirbeln.
Am 2. Tag sind wir dann in einen Nationalpark gefahren zu einem so genannten Ger-Camp. Gers sind die großen "Zelte" (Jurten) in denen die Mongolen, vor allem diejenigen die immer noch normadisch leben, wohnen. Aber auch am Stadtrand sieht man solche Gers neben normalen Häusern. Unsere Gers waren jedoch touristisch eingerichtet, es gab also normale Betten, nen Tisch und einen Ofen. Den Tag über schneite es die ganze Zeit und es war außerdem sehr windig, somit wurde es in den Gers ziemlich kalt. Nachdem der Ofen aber angemacht wurde wärmte sich das Ding relativ schnell auf. Leider hält es aber die Wärme nicht so gut, so dass man mitten in der Nacht das Feuer erneut anmachen muss. Zum Glück erledigen das hier größtenteils die Angestellten. Ich hasse es ja eh mit Holz zu heizen. Am Nachmittag ging es dann zu einer normadisch lebenden Familie. Deren Ger war dann schon wohnlicher eingereichtet und es gab auch ein paar Holzstallungen für die Tiere, da es sich um das Winterquartier handelt. Mittlerweile haben die Leute dort auch eine Gefriertruhe und Satellitenfernsehen in ihren Gers. Auch hat man eigentlich fast überall in der Mongolei Handyempfang, selbst draußen im Nationalpark. Auch waren Russland und die Mongolei wesentlich fortschrittlicher als Deutschland was WLAN in Cafes, Restaurants oder Hotels angeht. WLAN ist eigentlich überall verfügbar und immer kostenlos.
Am zweiten Tag im Ger-Camp schien dann wieder die Sonne und die Landschaft sah mit der leichten Schneedecke fantastisch aus. Durch das schöne Wetter konnte man sich auch wieder vernünftig draußen aufhalten.
Woran man sich aber in der Mongolei auf jeden Fall erst gewöhnen muss ist das bezahlen von hohen Summen. 1 Euro entspricht hier ungefähr 1.800 mongolischer Tukriks, so dass man oft Beträge von 10.000 oder mehr bezahlt. Auch wenn vor allem der Transport (eine Busfahrt kostet 300) sehr günstig ist. Aber ich mag ja Länder wo man nur mit Scheinen bezahlt und keine Münzen hat.
Den Tag drauf ging es wieder zurück in die Hauptstadt und zur Vorbereitung für den letzten Zugabschnitt nach Peking. Mal schauen wie da dann das Internet mit Blogs, etc. funktioniert.

Sonntag, 17. Oktober 2010

Fotos

Für alle, die mich nicht im StudiVZ oder bei Facebook haben habe ich die Fotos jetzt auch bei Picasa hochgeladen:
http://picasaweb.google.de/108080081879000957873

Irkutsk nach Ulaanbaatar


Leider fuhr der Zug erst abends um 22 Uhr los, so dass man die Landschaft, vor allem die schneebedeckten Berge und den Baikalsee nicht mehr geniessen konnte. Der Wagon an sich war zwar noch etwas älter als der von Moskau nach Irkutsk, aber immerhin waren die Toiletten ordentlich und man konnte die Fenster in den Abteilen öffen. Da es draußen nichts mehr zu sehen gab, haben wir dann halt Bier getrunken und gequatscht. Voher habe ich noch versucht herauszufinden wie der Fahrplan zu lesen ist. Leider bin nicht nur ich, sondern es sind auch alle anderen daran gescheitert. Wir haben dann festgestellt, dass der aushängende Fahrplan falsch sein muss und im Endeffekt war es auch mehr oder weniger egal, da es eigentlich keien großen längeren Stops zum aussteigen gab. In diesem Zug waren dann neben unserer Gruppe auch noch eine Menge anderer Reisender und nicht fast ausschließlich Einheimische.

Das auffälligste am nächsten Morgen war dann die Landschaft, die sich total von der ab Moskau unterschieden hat. Es gab nur sehr wenige Bäume, sonder Steppe und auch viele Berge. Das ganze hat mich ein bisschen an Namibia erinnert. Auch war die Strecke nicht elektrifiziert und außerdem nur einspurig. Das hatte aber vor allem in der Nacht den Vorteil, dass nicht alle 3 Minuten ein Zug an einem vorbeigerauscht ist, durch den man immer wieder aufgewacht ist. Dafür gab es aber sehr viele kurze Stopps. Wir sind dann vormittags zum Grenzübergang gekommen. Hier war dann erstmal ein langer Stop, der voraussichtlich 4-5 Std. dauern sollte. Nebenan war zwar ein Flohmarkt, dieser war aber ziemlich klein und verkauft wurde auch nur Mist. Sonst gab es leider nicht wirklich was zu tun. Zwischenzeitlich wurden die Waggons getrennt und neu zusammengesetzt, da nur ein Waggong nach Ulanbataar weiterfuhr. Alle anderen fuhren zurück nach Irkutsk. Damit wurde es dann auch schnell langweilig aber nach kurzer Zeit saßen wir (also alle ausländischen Traveller) am Bahnsteig und 2 Leute haben Gitarre gespielt. Die Einheimischen fanden das ganz lustig anzusehen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen dann die russischen Grenzbeamten und es gab Pass- und Zollkontrolle. Das hat ingesamt ziemlich lange gedauert, vor allem für an Schengen-Abkommen gewöhnte Europäer. Am frühen Abend gings dann weiter durchs Niemandsland zwischen Russland und Mongolien. Nach ca 25 Minuten Fahrt ging dann die Kontrolle auf mongolischer Seite von vorne los. Nach ungefähr 10 bis 11 Stunden konnten wir dann gegen 22 Uhr unsere Fahrt Richtung Ulaanbaatar fortsetzen. Hier sind wir morgens um 7.10 Uhr angekommen.

Baikalsee und Irkutsk


Nach 4 Tagen im Zug war es schon eine Erlösung diesen endlich verlassen zu können. Am Bahnsteig in Irkutsk hat uns dann auch gleich der Guide abgeholt und wir sind sofort weiter mit dem Bus zum Baikalsee gefahren. Das Dorf in welches wir gefahren sind war nochmal eine gute Stunde entfernt. Dort angekommen hatten wir erstmal ein brauchbares Frühstück. Das war nach den Tagen im Zug auch bitter nötig, genau wie die anschließende Dusche. Zum ersten Mal waren wir auch in einem Gasthaus, mit 2er oder 3er Zimmern, keine 10-12er Hostelzimmer mehr.
Der Baikalsee war nach den Großstädten St. Petersburg und Moskau auch eine nette Abwechslung. Das Dorf war recht klein und die Hauptbeschäftigung war mehr oder weniger Trekkingtouren. Dabei konnte man sehr gut sehen wie riesig der See ist.
Am letzten Tag ging es dann wieder zurück nach Irkutsk. Dort war wegen Internet und Abendessen aber kein wirklicher Stadtrundgang möglich. Die Nutzung des Internets war aber nach 6 Offline-Tagen doch wichtiger als die Besichtigung irgendwelcher Sehenswürdigkeiten. Am Abend ging es dann wieder zum Zug Richtung nach Ulanbataar. Diesmal zum Glück nur 2 Nächte und 1 Tag.

Freitag, 15. Oktober 2010

Die Fahrt nach Irkutsk


Hier startete nun der erste Teil der Transsibirschen Eisenbahn. Es geht von Moskau nach Irkutsk. Der Trip dauert insgesamt 4 Tage. Nach dem ersten Blick in das Abteil wusste ich endlich was unser Guide in St. Petersburg damit meinte, dass der Nachtzug nach Moskau im Vergleich zur Transsib noch relativ luxoriös wäre, was mir aber zu dem Zeitpunkt nicht wirklich so vorkam. Der ganze Zug war doch etwas in die Jahre gekommen und vor allem die Toiletten waren doch ziemlich ekelig. Somit ist der Instantkram wirklich besser, weil Magen- und/oder Darmprobleme möchte man bei den Toiletten nicht wirklich haben. Die 4 Tage gingen dann erstaunlich schnell vorüber, doch mit jedem Tag wuchs die Vorfreude auf ordentliches Essen und vor allem auf eine Dusche. Leider wechselte das Wetter am letzten Tag im Zug. Bin ich vorher durchweg mit Sonnenschein verwöhnt worden, gab es nun bewölkten Himmel und Regen.
Im Zug an sich wechselte man eigentlich ständig zwischen lesen, Karten spielen, aus dem Fenster schauen, essen, trinken und das ganze wieder von vorn. Leider scheinen die Leute in Rußland relativ verfroren zu sein. Im Abteil herschen ständig über 24 Grad und das Fenster im Gang, welches wir zwecks Frischluft immer wieder aufgemacht haben wurde immer wieder von den Zugbegleitern geschlossen und am Ende auch abgeschlossen. Nachdem wir dann anschliessend irgendwelche Süßigkeiten, Kaffee oder anderen Kram von den Zugbegleitern gekauft hatten öffneten diese zum Glück wieder das Fenster. Trotzdem saß ich eigentlich die ganze Zeit in T-Shirt und FlipFlops im Zug. Daher waren auch die längeren Stops immer gut um frische Luft zu schnappen und sich ein wenig zu bewegen, auch wenn es in Flipflops draußen ziemlich kalt war und vor allem auch immer kälter wurde, da wir uns weiter nach Sibirien vordrangen.
Erstaunlicherweise ist die komplette Strecke mittlerweile elektrifiziert und man hat auch sehr regelmäßig Handyempfang. Außerdem sieht man regelmäßig kleinere und größere Dörfer und auch große Stadte wie Umsk, Nowosibirsk oder Ekarterinburg und. Auch hat man sehr viel Gegenverkehr, vor allem Güterzüge. Trotzdem verliert man das Zeitgefühl, da die Züge nach Moskauzeit fahren und man alleine bis Irkutsk 5 Stunden Zeitverschiebung hat, aber seine eigene Uhr nicht umstellt, damit man die richtigen Zeiten für die Stops findet.
Nur die Nächte im Zug waren schwierig und am besten angetrunken oder besser noch volltrunken zu ertragen, da man auf den knüppelharten Liegen ständig hin und her geschleudert wird. Außerdem scheinen die Fahrer Nachts besonders schnell unterwegs zu sein. Zumindest kam es nicht nur mir erstaunlich schnell gegenüber dem gemächtlichen Tempo tagsüber vor.
Am Mittwoch morgen war es dann endlich soweit und wir konnten den Zug verlassen. Vom Bahnhof ging es dann direkt weiter zum Baikalsee.

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Moskau und der Start zur Transsibirischen Eisenbahn


An meinem Geburtstag ging es dann Nachts um 20 nach 12 mit dem Nachtzug nach Moskau. Nach 8,5 Stunden Fahrt bin ich morgens um 9 Uhr in Moskau angekommen. Dort haben wir unseren Kram im Hostel abgestellt und die ersten Sehenswürdigkeiten in Moskau angeschaut. Eigentlich sollte es auf den roten Platz gehen. Leider war der gesperrt. Das Interessante daran war, dass niemand weiß warum der gesperrt wurde und man auch nirgends Informationen darüber findet. Selbst unser Guide konnte dazu nichts sagen. Dafür hat sie andere lustige Sachen erzählt, z.B. dass sie ihren Führerschein einfach gekauft hat. Es würde sich wohl nicht lohnen die Prüfung zu machen, weil die Prüfer einen sowieso erstmal 2-3 Mal durchfallen lassen um etwas zu verdienen. Somit könnte man den erstmal kaufen und die Fahrstunden irgendwann später nehmen :D. Auch kostet die Registrierung des Visas in Moskau das vierfache von dem in St. Petersburg. Denn auch daran will jeder erstmal nen bisschen dran verdienen.
Wir sind dann erst zu einem Flohmarkt gefahren und anschließend durch die Stadt gelaufen. Allein die parkenden Autos zu sehen ist schon ein Higlight an sich. Einmal stand ein Audi R8 mitten auf der Straße, auf einem Zebrastreifen und blockierte alles. Außerdem hab ich noch nie so viele Mercedes S-Klassen gesehen wie in Moskau.
Am Abend haben mir dann die anderen aus der Gruppe einen Kuchen gekauft und wir haben meinen Geburtstag im Hostel gefeiert. Am zweiten Tag konnten ich dann auf den roten Platz. Leider ist Freitags das Mausoleum zu, so dass man Lenin nicht sehen konnte. Dieser ist dort seit 1924 aufgebahrt. Dafür ging es in den Kreml und anschliessend zu einigen interessanten U-Bahn Stationen. Diese sind echt beeindruckend, voll mit Marmor und teilweise mit wirklich hohen Hallen.
Samstag ging es dann zum Bahnhof und zur Abfahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn. Unser Honcho (Guide) riet uns davon ab, auf den Plattformen frisches Essen zu kaufen, allerhöchstens wenig Obst, Gemüse sowie industriell hergestellte Lebensmittel. Man weiß wohl nie was drin ist und wird schnell krank. Daher sind wir erstmal in den Supermarkt und haben haufenweise instant Kram gekauft. Die Supermärkte haben sich scheinbar voll auf die Zugreisenden eingestellt. Es gibt eine ganze Menge Instant-Kram wo man nur heißes Wasser zugeben muss. Heißes Wasser ist im Zug immer verfügbar. Anschließend ging es zum Zug, der für die nächsten 4,5 Tage mein zuhause sein wird.

Sankt Petersburg und die Gruppe


Meine Reise startete in Sankt Petersburg. Dort habe ich dann am Abend meiner Ankunft noch den Rest der Gruppe kennengelernt. Es sind insgesamt 11 Leute, alle Ende 20, Anfang 30 und aus Australien, Irland oder Großbritannien. Ich bin der einzige Deutsche. Dabei wurde ich von allen schon erwartet, da ich die späteste Ankunft hatte. Das ist somit der komplette Gegensatz zu Australien, wo fast alle Anfang 20 waren und außerdem viel zu viele Deutsche unterwegs waren.

Sankt Petersburg ist super interessant. Die Architektur ist genial, sehr viel ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden. Die Stadt ist zwar mit über 5 Millionen Leuten riesig, aber es gibt keine Hochhäuser. Besucht habe ich dort die Eremitage. Ein sehr interessantes Museum, und unser russischer Guide hat an der Kasse unsere Führerscheine als Stundentenausweise durchbekommen, so dass der Eintritt frei war und nur die Führung ungefähr 5€ gekostet hat. Außerdem bin ich durch die Stadt gelaufen und habe mir diverse Gebäude angeschaut. Dabei merkt man erstmal wie gut doch die europäischen Abgasnormen sind. Ich bin einige stark befahrene Straßen entlanggelaufen und es hat schrecklich nach Abgasen gestunken, kein Vergleich mit Deutschland. Und es gibt auch nirgendwo sonst so viele Geländewagen und SUVs, noch nicht mal in Namibia, wo man die Dinger wirklich gebrauchen könnte. Am letzten Abend waren wir dann noch in einer Ballettvorstellung. Auch dieses Mal zählte mein Führerschein als Studentenausweis und so kostete die Karte (es war eine Restekarte ohne Platzangabe) 100 Rubel, was ungefähr 2,50 € entspricht.

Montag, 4. Oktober 2010

Sachen vergessen, aber angekommen


Gestern Abend beim finalen zusammenpacken habe ich dann auch schon die erste fehlende Sache bemerkt: ich konnte das Netzteil für mein Handy nirgends finden
Naja, mein Vater hatte zum Glück noch nen passendes ,so dass ich erreichbar bleibe. Vorher hab ich natürlich panisch alle möglichen Leute abtelefoniert, aber es war unauffindbar.


Und heute Abend bin ich dann endlich in St. Petersburg angekommen. Lief alles ganz gut, außer, dass STA Travel mich da doch auf nen Billigflieger gesetzt hatte und ich noch 20 Euro extra fürs Gepäck bezahlen musste. Aber egal. Der Flug war auch gut, ging mit ner recht neuen 737 von Frankfurt nach Riga und dann mit ner alten Fokker 50 Turboprop weiter. Und ich saß wie beim letzten Turboprop Flug wieder direkt bei den Triebwerken. Schöne Scheiße, die Vibrationen und die Lautstärke.
Auf jeden Fall bin ich gut gelandet und auch die Einreise ging superschnell, hat nur 5 Min gedauert. Da bin ich ja aus Amerika aber auch aus Namibia anderes gewöhnt. Der Fahrer war auch schon da und hat mich gleich zum Hostel gebracht. Und das Hostel hier hat auch gleich kostenloses WLAN, so dass ich schon den ersten Beitrag posten kann. Und weiter geht's dann so: Hier bin ich jetzt erstmal 2 Nächte und dann gehts gleich weiter mit dem Nachtzug nach Moskau.

Sonntag, 3. Oktober 2010

Vorbereitung

Nachdem nun die Planung stand ging es an die Vorbereitung der Reise. Asien ist ja erstmal ziemlich groß, also mussten die Länder eingegrenzt werden. Auch hier war das Weltreiseforum eine gute Hilfe. Neben dem klassischen Südostasien hatte ich auch an China und Indien Interesse. Beim stöbern stieß ich dann auf einige Infos zur Transsibirischen Eisenbahn. Und da fliegen ja langweilig und viel zu einfach wäre stand somit schonmal dieser Reiseabschnitt (Moskau - Peking bzw. Peking - Moskau). Aufgrund der Visasituation habe ich mich dann für Moskau - Peking und somit den Start, entschieden, da ich sonst viel Vorlaufzeit in Peking zwecks Visabeschaffung benötigt hätte. Anschließend musste ein bezahlbarer Anbieter gefunden werden. Nach dem Tipp eines Bekannten habe ich mich dann für Vodkatrain ( www.vodkatrain.com) entschieden, da hier die Philosophie und der Reiseaufbau am interessantesten war: Es handelt sich um eine Gruppenreise, man ist also nicht alleine unterwegs ist und muss überall Einzelzimmer Aufschläge zahlen, wird nicht ständig in irgendwelche Museen geschleppt und die Zielgruppe (eher Backpacker und max. 35 Jahre) passte auch. Günstig war bei der Reise aber leider nicht wirklich drinnen. Nachdem die ersten Länder damit feststanden (Russland - Mongolei - China) ging es an die Überlegungen wie von Peking weiter. Nach einigem Überlegen ist der Plan jetzt: China - Nepal - Indien - Thailand - Vietnam - Laos - Kambodscha. Dabei möglichst viel überland und nur so wenig wie möglich fliegen. Nachdem ich die Fahrt bis Peking gebucht hatte machte es noch keinen Sinn die weitere detaillierte Reiseroute festzulegen. Ich habe mir daher erstmal nur 3 Lonly Planets bestellt (China - Nepal - Indien) und der Rest wird sich dann mit der Zeit ergeben. Sich einfach treiben lassen ist eh die beste Art zu reisen.

Und schon war ich voll in der Organisation drin. Beim vorbereiten einer solchen Reise merkt man erstmal, wie schön es hier in Europa ist: Man setzt sich hier in Deutschland in sein Auto und fährt bis Portugal. Dazu brauch man nur seinen Perso und eine Währung. Naja, es war immerhin ein riesen Vorteil in Berlin zu arbeiten. Hier sind alle Botschaften sowie das Tropeninstitut. Somit konnte ich sehr viele Dinge schnell vor oder nach der Arbeit erledigen.
Von Vorteil war auch die Reise nach Namibia im April. Dadurch hatte ich schon einen neuen Reisepass und mit dem Thema Impfungen hatte ich mich auch schon beschäftigt. Die viele Vorlaufzeit war auf jeden Fall gut, da ich so noch schnell zur Techniker Krankenkasse wechseln konnte. Die zahlen nämlich im Gegensatz zu meiner vorherigen Krankenkasse alle Reiseimpfungen sowie Medikamente. Das macht bei solch einer Reise schnell mal 700 bis 900 € aus. Insgesamt war ich 5 mal beim Tropeninstitut und wurde so ziemlich gegen alles geimpft: Typhus, Tollwut, Hep A+B, Japanische Enzephalitis und Malarone (zur Malariaprophylaxe) gabs auch. Und das gesamte Thema Krankenversicherung war ingesamt ein sehr umfangreiches. Am einfachsten war noch die Auslandskrankenversicherung. Hierzu gibt es einen sehr guten Artikel von Finanztest. Schwieriger war das Thema Inlandskrankenversicherung. Es gibt für längere Auslandsreisen nicht wirklich eine einheitlich Regelung und daher muss man sich auf viele Gespräche mit der Krankenkasse einstellen. Aber das hat dann auch alles geklappt.
Der nächste große Brocken war das Thema Visa. Zum einen sind die Voraussetzung überall anders, in Russland benötigt man beispielsweise eine Einladung, China stellt frühestens 50 Tage vor Reisebeginn aus und Indien ist ab Tag der Ausstellung gültig. Nach der Gegenprüfung hatte ich dann grob vorgeplant: Russland, Mongolei, Thailand, Indien, China, Nepal. Hat bis auf Thailand, wo man mir aufgrund eines fehlenden Einreisenachweises kein Visum geben wollte, auch super geklappt. Das Visum für Thailand werde ich mir dann einfach in Delhi holen, wenn ich auch den Flug nach Thailand sowie den Rückflug nach Deutschland buche. Die anderen Visa (für die Länder in Südostasien) gibts für US-Dollar einfach direkt an der jeweiligen Grenze.

Neben den angesprochenen Themen war dann noch die Themen Ausrüstung und was soll ich mitnehmen offen. Da ich bisher noch nie mit Rucksack unterwegs war und auch nicht wirklich einen Plan hatte was man für so eine Langzeitreise wirklich braucht war auch hier das Weltreiseforum eine große Hilfe. Hier konnte ich stöbern und vor allem wurde immer wieder auf Globetrotter (www.globetrotter.de) hingewiesen. Die hatten praktischerweise auch einen riesigen Laden in Berlin. Also bin ich während meines Urlaubs da mal vorbei und habe mich mit allem möglichen Kram eingedeckt, u.a. Rucksack, Moskitonetz, wasserdichte Beutel, usw. War leider auch wieder nicht gerade günstig. Nach zwei Besuchen dort war die Ausrüstung auch zusammengesucht (naja, zumindest hoffe ich das).
Weiterhin stellte sich die Frage was ich mit meinem WG-Zimmer in Dortmund machen soll. Da die Miete niedrig ist lohnt es sich schonmal nicht das komplett aufzulösen und nach meiner Rückkehr wieder neu in Dortmund zu suchen. Ich hatte dann überlegt das einfach weiterlaufen zu lassen. Sind aber unnötige Kosten. Zum Glück habe ich noch kurzfristig einen Studenten als zwischenmieter gefunden. Damit waren die meisten Dinge erledigt.

Die Zeit war dann auch schon recht weit fortgeschritten und die letzten Tage waren schon ein wenig stressig: U.a. Wohnung in Berlin auflösen, Zimmer in Dortmund für den Zwischenmieter vorbereiten, packen (hab ich ingesamt 3 mal gemacht, bis endlich alles in den Rucksack passte :D), Dokumente und Unterlagen vorbereiten, Daten auf dem Laptop und der externen verschlüsseln, Ipod aktualsieren, nach Fulda zurück und die Familie nochmal abklappern, Bargeld und Reiseschecks organisieren, Blog aktualisieren, usw.

Naja, jetzt ist alles geschafft und morgen gehts endlich los. Ist auch besser so, weil sich langsam die Panik einschleicht (hab ich alles, ist alles vorbereitet ...). Den nächsten Eintrag gibs somit von unterwegs. Wenns klappt innerhalb der nächsten Woche.