Sonntag, 6. Februar 2011

Kampot

Am morgen sollte dann um 7 Uhr mein Transfer zur Bushalstelle sein. War natürlich später. Ich habe dann den Bus am frühen Morgen von Phnom Penh nach Kampot genommen. Nach fünfstündiger Fahrt (für wieder mal nur gut 150km) bin ich dann um die Mittagszeit in Kampot angekommen. Und kaum aus dem Bus raus hatte ich noch nicht mein Gepäck, da wollten mich die Schlepper schon zu ihren Hotels ziehen. Ich hatte mir jedoch im Lonely Planet schon welche markiert, die in 5 Minuten Fußweg zu erreichen waren. Die ersten beiden waren dann leider ausgebucht, das 3. hatte aber noch ein Zimmer für 7 Dollar. Wieder ohne Klima und vor allem auch ohne Warmwasser. Aber bei 30 Grad stört das nicht wirklich. Nach dem einchecken habe ich erstmal bei einer Reiseagentur vorbeigeschaut, zum einen da ich am nächsten Tag ne Tour durch die Gegend machen will, und zum anderen um schonmal mein Busticket nach Seam Reap für den Tag nach der Tour zu buchen. Danach bin ich erstmal zum Mittagessen bevor ich den Ort erkundet habe. Viel zu sehen gabs dann auch nicht, Kampott ist halt nen gemütliches Städtchen an einem Fluß, große Sehenswürdigkeiten findet man aber nicht. So bin ich dann wieder zurück ins Hotel, auch um der Hitze durch die sengende Sonne ein wenig zu entkommen.
Am nächsten Morgen ging dann die Tour mit leichter, aber erwarteter Verspätung los. Wir waren insgesamt 5 Leute. Wir sind dann erst zu einer Höhle, in der ein Tempel gebaut wurde. Naja, die war ziemlich klein und Tempel würde ich den kleine Kabuff da drin auch nicht nennen. Aber immerhin hatte man einen schönen Blick über die Gegend. Leider ging mir schon nach der kurzen Zeit die Australierin total auf die Nerven, die hat nämlich immer nur gemekert; im Auto wäre es zu heiß, die Klima geht nicht richtig, die Flasche Wasser wäre zu warm, usw. Ist dann auch nicht nur mir aufgefallen. Aber naja, ich kann mir die Leute für die Touren ja leider nicht aussuchen. Nach der Höhle gings zu einer Pfefferplantage, denn die Gegend um Kampot ist berühmt für Pfefferanbau. Am interessantesten war aber die Geschchte des Guides über die Mangobäume. Diese werden nämlich von einer vietnamesischen Firma gekauft und dann über die ganze Lebenszeit genutzt. Und das krasse war dann, dass die die Bäume mit irgendwelchen Chemikalien einsprühen, damit die Früchte später reifen. So kann man die Mangos nämlich außerhalb der Saison für den vierfachen Preis verkaufen. Passend dazu hatte ich ja ein paar Tage früher auch noch nen Artikel in der Zeitung gelesen, dass die Bauern in Vietnam zu viele Chemikalien im Blut hätten. Von der Farm gings dann weiter nach Kep, einem Nachbarstädtchen von Kampott und direkt weiter auf das Boot nach Rabbit Island. Das war dann super, dort war nämlich neben nen paar Hütten nicht viel und so haben wir den Nachmittag dort ganz gemütlich verbracht. Dann ging es mit dem Boot wieder zurück. War aber nen ziemlich schwieriges Unterfangen. Das ursprüngliche Boot war nämlich noch unterwegs, so dass unser Guide mit ner anderen Gruppe gesprochen hat um die Boote zu tauschen. Schien auch erstmal alles funktioniert zu haben, nur als wir dann Richtung Festland zurück sind haben wir auf einmal umgedreht um die andere Gruppe doch noch einzusammeln. Hat zwar erstmal keiner Verstanden, aber egal. Dann sind wir also wieder los, nur um 2 Minuten später dann wieder umzukehren. Kaum am Strand hieß es dann, dass wir das Boot wechseln müssten. Auf unsere Nachfragen wurde dann erstmal nicht reagiert, schien als ob auf einmal keiner mehr Englisch sprechen würde. Aber war natürlich klar was los war, jeder will nämlich nen Stück vom Tourigeld abbekommen. Nur leider war das immer so ne Aktion, vom Boot runter oder rauf. Für mich war das ja weniger nen Problem, aber für die älteren in der Gruppe auf jeden Fall. Und so hat sich dann die ältere Frau aus Holland auch noch verletzt wegen dem ganzen Scheiß. Durch dieses ganze rumgeeier sind wir dann natürlich auch viel zu spät wieder in Kep gewesen. So haben wir dann auch das Fischerdorf ausgelassen und haben auf dem Rückweg nur kurz an den Salzfeldern gehalten. Zurück in Kampott bin ich dann zusammen mit dem französischen Mädel aus der Gruppe noch zum Abendessen. Ich hatte ja am Vortrag in dem einen Restaurant schonmal die lokale Spezialität (Krabben) vorbestellt. Und das hatte sich auf jeden Fall gelohnt, denn das Essen (2 Krabben in ne würzigen Currypaste) war dann auch das beste, was ich auf der Reise bisher gegessen habe. Und am Ende habe ich dann für das Essen und 2 Bier nur 6,5 USD bezahlt. Ein absoluter Traum. Zurück im Hotel habe ich dann schonmal alles bezahlt und gepackt, da ich am nächsten Morgen ja einen sehr frühen Bus nach Siem Reap hatte. Beim packen wollte dann aufeinmal ne ziemlich große Kakerlake (4-4,5 cm lang) vom Badezimmer in mein Zimmer krabbeln. Durch nen paar Geräusche konnte ich die dann immerhin davon abhalten und so ist die schnell zurück in den Abfluß, nur um kurze Zeit später wieder rauszukommen. Da habe ich die dann einfach mit dem Papierkorb zerschmettert.

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