Mittwoch, 5. Januar 2011

Halong Bay

Am nächsten Morgen wurde ich dann um 8 Uhr am Hotel für meine 3 Tagestour zur Halong Bay abgeholt. Ich habe mich für eine Tour entschieden, da es momentan nicht Hauptsaison und außerdem kalt ist. Daher gibts eh nicht so viel zu tun. Ich will dann eher zeitig Richtung Süden wegen dem besseren Wetter und den netten Stränden. Im Bus waren dann schon 7 andere Touristen. Trotzdem war ich der einzige, der die Tour nach Cat Ba, der Insel in der Halong Bay gebucht hatte. Die anderen hatten entweder nur eine Übernachtung oder 2 Nächte auf dem Schiff. Ich wurde daher gefragt, ob auch ich die zweite Nacht auf dem Schiff verbringen möchte, ansonsten wäre ich Tag 2 und 3 größtenteils alleine unterwegs. Ich habe mich dann für das Schiff entschieden. Ist für mich eigentlich nur von Vorteil, da die Tour mit 2 Nächten auf dem Schiff eigentlich 149 USD kostet, ich aber nur 100 bezahlt habe. Außerdem wurde mir ein Einzelzimmer versprochen. Also alles super.
Nach 2 Stunden im Bus gabs dann eine kurze Pause, offiziell damit sich der Fahrer ausruhen kann. Es hat sich dann aber gleich gezeigt, dass es eher ums Souvenirkaufen ging. Wir mussten nämlich alle des Bus verlassen und sind in einen großen Laden gekommen. Naja, für 20 Minuten war das ganz angenehm. Dabei hat sich gezeigt, dass wir mit Abstand den besten (vor allem neuesten) Bus hatte. Bisher scheine ich mich mit dem Touroperator also richtig entschieden zu haben. Nach weiteren 2,5 Stunden Fahrt sind wir dann in Halong City, der Hafenstadt des Bootes, angekommen. Hier gings auch zeitig auf ein kleines Transportboot, welches uns zum eigentlichen Boot gebracht hat. Nach der sogenannten "Kreuzfahrt" in China habe ich ja nicht so viel von einem Tourboot für ein paar Tage erwartet. Aber was ich gesehen habe hat dann doch alle Erwartungen bei weitem übertroffen. Es gab relativ großes Zimmer mit bequemem Bett und sogar ein richtiges Badezimmer.
Nachdem ich meinen Kram aufs Zimmer gebracht habe gabs dann auch gleich Mittagessen. Vietnamesisch mit viel Seafood. Das Essen war sehr gut, aber die Getränkepreise waren natürlich recht hoch. Das ist aber bei allen Touren so. Am Nachmittag stand dann noch Sightseeing an. Wir haben erst eine Höhle besucht und sind anschließend auf eine Insel mit recht hohem Berg und somit gutem Aussichtspunkt gegangen. Leider war das Wetter den ganzen Tag recht neblig und bewölkt, so dass die Sicht sehr schlecht war. Ich hoffe das wird die nächsten Tage besser. Danach gings wieder zurück aufs Schiff. Da es sehr kalt war konnte sich keiner zum schwimmen durchringen. Wir haben dann nur den Welcome Drink mit "Fresh Fruits" genossen. Wobei die Früchte leider nur aus Ananas bestanden und somit ein wenig entäuschend waren. Dafür war das Abendessen dann wieder um so besser. Nach der Suppe gab es alles mögliche an Meeresfrüchten (Gambas, Muscheln und Krabben). Als ich dann schon den Nachtisch erwartet habe fingen aber die eigentlichen Hauptgerichte erst an. Alles war sehr gut und mehr als reichlich. Nach Indien, was ja angeblich so tolles Essen hat, ist Vietnam was Essen angeht einfach nur ein Paradies. Abends stand dann eigentlich noch fischen auf dem Programm, nur leider war nicht wirklich was anzulocken, so dass das nichts wurde und wir alle relativ früh ins Bett sind.
Am nächsten Morgen mussten wir dann unser Zeug zusammenpacken, da dass Boot mit den Leuten die nur eine Übernachtung gebucht hatte zurück nach Halong City fährt. Wir sind dann auf ein sehr kleines Boot gewechselt. Zuerst sind wir dann zu einer floating Village, dass sind die Dörfer, die auf Fässern auf dem Wasser treiben. Hier leben die Fischer mit ihren Familien um nicht jeden Abend zurück nach Halong City fahren zu müssen. Dort sind wir mit dem Kajak ein wenig durch das Dorf gepaddelt. Anschließend gings zu einer anderen Ecke mit einigen Höhlen bzw. Höhlendurchgängen. Hier mussten wir erstmal Wasser aus dem einen Kajak lassen, da es sich während der Fahrt mit Schiff irgendwie voll Wasser gesogen hatte und wir am Anfang sehr tief saßen. Auch hier war wieder alles wind- und wellengeschützt, so dass angenehmes paddeln möglich war. Am Ende sind wir noch in eine Höhle reingefahren. Stellte sich leider als schlechte Idee heraus, die Strömung war nämlich sehr stark und außerdem war es sehr flaches Wasser. Auf jeden Fall wurde das Kajak, in dem ich zusammen mit dem Guide saß, dann gegen die Felswand gedrückt und ist gekentert. Das Wasser war zum Glück recht warm und da ich auch schnell meinen wasserfesten Beutel mit der Kamera gefunden habe war das auch halb so schlimm. Die Kamera hat dabei zwar einige Wassertropfen abbekommen, funktioniert aber weiterhin einwandfrei. Diese Schutzüberzug aus Kunststoff hat sich echt gelohnt. Ich habe mich dann aber doch darüber geärgert, dass ich zu faul war in meine Boardshorts und das Rashie zu wechseln. So war nämlich einer meiner Klamottensätze naß und dreckig. Naja, muss ich dann in Hue waschen lassen. Nachdem ich mich umgezogen habe gabs dann auch gleich Mittagessen. Dieses war auch mal wieder reichlich, wenn auch die Abwechslung ein wenig vermisst wurde. Aber eigentlich kann ich jeden Tag Garnelen und Fisch essen, so dass mich das nicht weiter gestört hat. Nach dem Essen haben wir noch eine Perlenfarm besucht. War ganz interessant zu sehen, wie das alles funktioniert, aber die Preise sind im Vergleich zu anderen Orten in Vietnam doch ganz schön happig. Von der Perlenfarm sind war dann wieder zurück zum Startpunkt vom Morgen, wo wir ein anderes großes Boot getroffen haben, dass neue Touristen aus Hanoi gebracht hat. Hier werden wir auch übernachten. Das Boot war dann schon ein wenig älter, aber die Zimmer waren wieder richtig gut, mit renovierten Badezimmern. Das Essen war dann wieder gut, aber so ziemlich genau das gleiche, was es am vorherigen Tag schon zum Abendessen gab. Trotzdem war es wieder sehr gut.
Am nächsten Morgen sind wir dann nach dem Frühstück zurück Richtung Halong City gefahren. Aktivitäten gabs keine mehr und da das Wetter immer noch neblig und bewölkt war konnte ich auch keine tollen Fotos machen. Aber so konnte man in der Zeit ganz nett mit den Mitreisenden plaudern. In Halong City gabs dann noch Mittagessen bevor uns ein Minibus zurück nach Hanoi gebracht hat. Dort bin ich kurz in das Guesthouse zurück, um mein Gepäck abzustellen und was essen zu gehen. Dann hab ich noch schnell Emails gecheckt, bevor ich zum Bahnhof bin. Um 19 Uhr ging nämlich mein Nachtzug nach Hue. Die Entscheidung nicht noch einen extra Tag in Hanoi zu verbringen war dann auch genau richtig. Es war nämlich auf einmal total kalt dort. Und Hue liegt viel weiter südlich, so dass es dort wieder angenehm warm sein wird.

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