Montag, 28. Februar 2011

Koh Tao

Am nächsten Morgen wurde ich dann um 6 Uhr vor dem Hotel abgeholt und mit mehreren Zwischenstopps zum Fährterminal etwas außerhalb von Chumphon gebracht. Auf dem Boot waren dann auch schon Leute von verschiedenen Tauchschulen da und haben Kunden gesucht. Die Tauchschule, die ich mir im Lonely Planet rausgesucht hatte war dann auch dabei und so habe ich auch deren Transfer genutzt. Angekommen hat sich dann die Zimmersituation als doch sehr beschränkt herausgestellt. Auf der gesamten Insel war die Hölle los und keiner weiß so genau warum. Naja, für mich war dann kein Zimmer sondern nur noch ein Bett in einem Dorm frei. Aber der war auch ok, da nur 6 Leute und nen Bad im Zimmer. Außerdem wird alles täglich gereinigt. Ich habe dann auch die nächsten Tage versucht in ein Zimmer zu wechseln nur leider war das alles ausgebucht (das wurde mir zumindest immer gesagt) und das nächste freie Zimmer wird dann am 17. frei.
Nach etwas Ruhe am Strand habe ich dann am 3. Tag die ersten beiden Tauchgänge gemacht. Und das war einfach großartig. In Vietnam war die Sicht ja mit 3-4 Metern immer sehr beschränkt und hier konnte ich bei meinem ersten Tauchgang gleich 15 Meter weit sehen. In dem Moment war mir klar, dass ich mit 15 Tagen auf der Insel bleiben die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Da ich ja nun Zeit auf Koh Tao habe, habe ich mich entscheiden noch den Advanced Open Water Kurs zu machen. Der startete dann am Tag darauf, wenn auch mit einigen kleineren Problemen. Losgehen sollte es um 10 Uhr, nur irgendwie war der Instructor nicht da. Nach ner halben Stunde warten hieß es dann auf einmal 11 Uhr. Ich also um 11 Uhr da wieder hin und irgendwie war dann auch um 11 Uhr niemand da. Es hieß dann 14 Uhr, da die Gruppe einen Tauchgang vom Strand aus macht und dann beim Nachttauchen dabei ist. Um 14 Uhr hat es dann auch endlich geklappt und ich bin zu ner 3 Personengruppe dazu. Gut, dass ich mich nicht für den deutschsprachigen Kurs entschieden habe, da wären wir nämlich 6 Leute gewesen. Und der andere Deutsche aus meinem Zimmer war in der Gruppe und fand die Leute da jetzt nicht so optimal. Wir haben dann den ersten Tauchgang, Navigation mit ein paar Übungen zur Buoyancy nur ein paar hundert Meter vom Strand entfernt gemacht. Danach gings zurück zum Strand und wir hatten noch ca. eine Stunde für ein kleinen Snack bevor der Nachttauchgang begann. Dieser war dann ein echtes Highlight, wir haben eine große Schildkröte gesehen und außerdem jagende Barracudas. Diese haben sich an die vielen Taucher angepasst und wenn man einen Fisch in der Nähe mit der Taschenlampe anleuchtet, dann schnappen die sich den. Sah schon sehr lustig aus. Am nächsten Tag standen dann gleich 3 Tauchgänge auf dem Plan. Wir haben das Boot zu Sail Rock genommen, der angeblich besten Tauchlocation in der Gegend. Dort haben wir den Deep Dive gemacht, also den Tauchgang zwischen 18 und 30 Metern Tiefe. Leider war die Sicht sehr schlecht, nur 3-4 Meter. Daher war der Tauchgang auch ziemlich enttäuschend. Wir sind dann auch direkt weiter zu einer anderen Tauchstelle. Dort war es zumindest ein bisschen besser. Und selbst der dritte Tauchgang, an der gleichen Stelle wo ich 2 Tage vorher meinen Fundive hatte, war eher bescheiden. Vor allem beim Vergleich mit den 15 Metern Sicht bei dem Fun Dive. Nach dem 7 Tauchgängen in 3 Tagen war ich dann auch erstmal ziemlich kaputt, so dass ich mir erstmal 2 Tage Pause gegönnt habe. Den einen davon habe ich dann für den Theorieteil genutzt und den zweiten ein wenig entspannt. Außerdem habe ich mir überlegt, was ich in der restlichen Zeit machen will.
Ich habe dann erstmal noch zwei weitere Tauchgänge gemacht und danach wieder einen Tag gegammelt. Die Tauchgänge waren dann ganz ok, aber wegen Vollmond war die Sicht weiterhin nicht so toll. Ich werde daher erstmal den Kurs zum Rescue Diver machen. Der wurde von allen als großartig bezeichnet und wäre sehr empfehlenswert. Vorher muss ich aber noch einen eintägigen Erste Hilfe Kurs machen. Diese Auffrischung kann ich aber nach 13 Jahren (so lange ist der vom Führerschein doch schon her) auch ganz gut gebrauchen. Am Tag drauf ging dann auch der Rescue Diver Kurs los. Wir waren dann insgesamt 5 Leute, was für diesen Kurs gut ist, da viele Leute viele verschiedene Rollen bedeuten. Und dazu kam dann auch, dass der Instruktor wirklich gut war. Aber der Kurs war dann auch ziemlich anstrengend. Vor allem, da die Divemaster, die unser Instruktor als Aushilfen rekrutiert hatte, nach den Tauchgängen immer fleissig Opfer gespielt haben, d.h. immer wieder in Wasser gesprungen und nach Hilfe gerufen. Wir mussten die dann natürlich retten. Wie gesagt, war der Kurs ganz schön anstrengend aber auch richtig gut. Am Abend des ersten Kurstages habe ich dann auf einmal Leute hektisch rufen und durch die Gegend laufen sehen. Ich habe mich dann schnell angezogen um zu schauen was los war. Es hat dann in der Küche gebrannt. Das Löschen war dann etwas Aufwand, da zwar von überallher Feuerlöscher geholt wurden, nur scheinbar haben die meisten davon nicht mehr funktioniert. Naja, waren ja ziemlich viele Leute da und so haben dann viele geholfen Sand vom Strand in die Nähe des Feuers zu bringen von wo es dann auf das Feuer geworfen wurde. So konnte das Feuer dann rechtzeitig gelöscht werden. 10 Minuten später kam dann auch eine Feuerwehr. Das war nen kleiner Pickup mit 2-3 Leuten. Naja, so merkt man dann doch, dass man auf ner kleinen Insel mit unzureichender Infrastruktur ist. Wobei ich das ja immer schon daran gemerkt habe, dass die Tageszeitung nen Tag hinterherhing. Aber ging ja alles gut. Und 2 Tage später war das Restaurant dann auch wieder geöffnet. Als dann zwei Tage später mein Kurs fertig war, war auf einmal schon der 24.02. Ich war also schon 14 Tage auf der Insel und musste leider übermorgen schon wieder los. Daher habe ich dann am 25. auch doch noch einen Fundive reingezwengt, einfach da ich nicht weiss, wann ich wieder zum tauchen kommen werde.

Sonntag, 13. Februar 2011

Chumphon

Am nächsten Morgen habe ich dann um 8 Uhr den Zug nach Chumphon genommen. Durch die Ubahn kam ich sehr gut zum Bahnhof und den Zug habe ich dann auch schnell gefunden. Der ganze Zug bestand dann aus 2 Waggons, war aber ganz ok und erstaunlicherweise gabs dann auch Essen im Zug. Das war zwar nicht super, da ich aber erst um 15 Uhr am Ziel angekommen bin war es doch ganz nett schon nen kleines Mittagessen zu haben. Auf dem Weg dorthin habe ich mir dann Gedanken über die nächsten Ziele gemacht. Usprünglich wollte ich ja je 5 Tage auf Koh Tao, Ko Phangang und Ko Samui verbringen. Aber während ich mir dann die Gedanken gemacht habe bin ich zu dem Schluss gekommen, dass nen Tauchurlaub doch besser wäre und das ich sowieso keine Lust mehr habe ständig unterwegs zu sein. Als ich dann mit 30 minütiger Verspätung um 15 Uhr anggekommen bin war es leider zu spät für die Nachmittagsfähre und so habe ich mir ein günstiges Guesthouse gesucht und werde die Fähre am nächsten Morgen nehmen. In Chumphon habe ich dann nur einen Kaffee getrunken und im Internet gesurft. Gibt dort ja irgendwie nix zu tun.

Bangkok

Von der Skytrainhaltestelle waren es dann nur noch 3 Minuten zu Fuß. Im Guesthouse habe ich dann erstmal meinen Kram ausgepackt. Ich bin ja jetzt 4 Nächte im gleichen Ort, da kann man sich endlich mal breitmachen. Danach habe ich meinen Blog weitergeschrieben und Fotos sortiert bevor ich mir ein wenig die Gegend angeschaut habe. Man hat da sofort gemerkt, dass Bangkok schon wesentlich touristischer ist als bspw. Phnom Penh; überall am Gehweg verkaufen die Leute irgendeinen Klimbim an die Touris.
Durch die gute Verkehrsanbindung meines Hostels konnte ich dann auch schnell zum Bahnhof um schonmal die Zugtickets nach und von Chumphon, der Stadt wo ich auf die Fähre nach Koh Tao wechseln werde, kaufen. Zurück vom Bahnhof habe ich dann noch zu Abend gegessen bevor ich mal wieder haufenweise Fotos hochgeladen habe. Das Hochladen ging zwar recht flott, nur leider kostet das Wifi hier im Hostel auch Geld. Dann hab ich aber auch früh pennen gelegt. Ich war durch die lange Fahrt doch ziemlich kaputt.
Am nächsten Morgen wollte ich dann meine Kamera zum Service bringen, da ich ja in Battambang auf einmal ein Insekt in meinem Objektiv hatte. Nur leider brauchen die wegen dem chinesischen Neujahr 2 Wochen dafür, so dass ich das erst in Deutschland machen werde. Ich bin dann weiter zu dem riesigen Einkaufszentrum um schon mal nach Souvenirs und anderem Kram zu schauen. Gekauft habe ich dann 3 T-shirts, zum Preis von je ungefähr 5 Euro, die Souvenirs können ja noch bis zu meiner Rückkehr warten. Da das Einkaufszentrum 7 vollgepackte Etagen hatte war der Tag dann auch fast vorbei. Ich bin dann noch zum Abendessen zu einem Straßenstand, an dem ich einen Österreicher kennengelernt habe. Mit dem bin ich dann in der Gegend noch nen Bierchen trinken gegangen. War leider gar nicht so einfach nen brauchbaren Laden zu finden, denn die meisten Bars sind voller Männer (meistens im mittleren Alter), die nach jungen Thailändischen Prostituierten suchen.
Den nächsten Tag habe ich dann zum Sightseeing genutzt. Zuerst bin ich zum Grand Palace, der Sehenswürdigkeit in Bangkok. Dazu bin ich erstmal in den Skytrain und später in einen Bus gewechselt. Die freundliche Touriinformation an der Skytrainstation hatte mir die Busnummern rausgesucht und den Namen in Thai aufgeschrieben. Dann habe ich auf den Bus gewartet und als ich eingestiegen bin den Zettel der Kontrolleurin gezeigt. Die nickte dann nur und meinte ich soll mich hinsetzen. Dann habe ich eigetlich darauf gewartet, dass man mir ein Ticket verkauft. Nur ist das die ganze Fahrt über nicht passiert, und auch die anderen Fahrgäste habe nie ein Ticket gekauft oder vorgezeigt. Naja, war mir auch egal und so habe ich dann mit der Karte im Lonely Planet auf eine Haltestelle in der Nähe gewartet. Auf dem Weg von der Haltestelle zum Grand Palace wurde ich dann natürlich auch von schon von jemandem angesprochen worden, der mir erzählen wollte, dass der Grand Palace am Vormittag wegen irgendwelchen Gebetsstunden gesperrt wäre. Ich habe den dann nur kurz nach dem Weg gefragt, bin dann dort hin und natürlich war das Ding auch offen. Wundert mich immer wieder, wie Touristen noch auf sowas reinfallen. Am Grand Palace musste ich mir dann erstmal eine lange Hose ausleihen, da kurze Hosen innerhalb der Tempelanlage nicht erlaubt sind. Nach dem Grand Palace bin ich noch zu Kho San Road, dem berühmten Backpackerghetto. War dann auch ziemlich schlimm, überall Touriläden, die die gleichen Klamotten, Klimbim, Kram und sogar alle möglichen gefälschten Papiere, wie Studentenausweise oder Führerscheine verkauft haben. Thais hat man dort außer an den Ständen gar nicht gesehen und man kommt sich nen bisschen vor wie im Zirkus.
Den nächsten Tag bin ich dann ins National Museum. Anschließend wollte ich eigentlich in den Dusik Park. Nur leider hatte ich das Ticket vom Grand Palace vergessen, das für den Park auch gültig ist. So bin ich dann erstmal zum Jim Thomson House. Dieses wollte ich mir eigentlich anschauen wenn ich nach den Inseln wieder in Bangkok bin. Ist daher gar nicht schlecht, dann mach ich am Ende nämlich kein Sightseeing mehr sondern geh nur noch shoppen.

Von Kambodscha nach Thailand

Am nächsten Morgen ging es dann um 6.45 Uhr zur Grenze zwischen Thailand und Kambodscha. Ich hatte ja am Anfang ein paar Bedenken, da sich beide Länder in einer anderen Gegend beschießen, diese erwiesen sich jedoch als grundlos. Ich bin dann zusammen mit den 3 Leuten der französisch-amerikanischen Familie um 8.45 Uhr am Immigration Office auf kambodschanischer Seite angekommen und kurze Zeit später sind wir schon über das Casinogebiet im Niemandsland gelaufen. Auf thailändischer Seite hieß es nur kurz die Arrival/Departure Card ausfüllen und schon waren wir in Thailand. Natürlich haben da schon die ersten Schlepper auf uns gewartet und wollten uns zu einem Minibus bringen, der angeblich auch innerhalb von 5 Minuten losfahren sollte. Natürlich saß niemand da drin und wir hätten wohl ewig gewartet. So haben wir den Tuk Tuk Stand gesucht und sind dann mit dem Tuk Tuk zur Bushaltestelle in Aranyaprathet. Dort mussten wir dann noch 15 Minuten auf den 10 Uhr Bus Richtung Bangkok warten. Nach einer gefühlten Ewigkeit sind wir dann um kurz nach 15 Uhr endlich in Bangkok angekommen. Dort haben wir uns ein Taxi zur Skytrain- bzw. Ubahnhaltestelle geteilt. Von dort bin ich dann alleine weiter. Mein Hostel lag zum Glück direkt an einer Skytrainhaltestelle und so konnte ich schön am Verkehr vorbei zu meinem Guesthouse.

Sonntag, 6. Februar 2011

Battambang

Am nächsten Morgen bin ich dann zeitig aufgestanden um habe mich fertig gemacht. Um 7.45 Uhr bin ich dann schonmal runter zur Rezeption um zu bezahlen und das Ticket abzuholen. Da meinte der an der Rezeption dann, dass ja um 7.30 Uhr (also vor 15 Minuten) mein Pick-up hätte da sein sollen. Fand ich ja schonmal super, dass es niemand für nötig gehalten hatte mir das am Abend vorher mal zu sagen, vor allem da ich ja explizit wegen dem Ticket gefragt habe. Aber egal, da ja eh immer alle später kommen habe ich dann zusammengepackt und bin dann runter um auf den Minibus zu warten. Im Guesthouse habe ich dann noch einen schlechten Instantkaffee getrunken und mir wurde ein Baguette und Marmelade eingepackt. Vom Transfer war natürlich immer noch nix zu sehen, und so wurde ich um viertel nach 8 doch ein wenig nervös und habe die Rezeption mal bei dem Busunternehmen anrufen lassen. Dort wurde gesagt die wären auf dem Weg und kurz vor halb 9 kam dann auch ein Minibus. Dieser hat mich dann zu ner Reiseagentur gefahren, zu der ich auch in unter 10 Min hätte laufen können. Dort wartete auch schon ein Bus. Ich war jedoch ein wenig skeptisch, als der Fahrer meinte wir sollen unser Gepäck mit in den Bus nehmen, aber egal. Der Bus ist dann los und nach 15 Min Fahrt wusste ich auch warum wir das Gepäck mitnehmen sollten. Dort wartete nämlich ein anderer Bus. Also in den gewechselt und dann hieß es mal wieder warten. Der Bus fuhr nämlich erst um 9.30 Uhr. Hätt ich das gewusst hätt ich mir ja selber nen Tuk Tuk für viertel nach 9 zur Bushaltestelle organisiert. Hätte ich wenigstens länger schlafen und in Ruhe frühstücken können. Wir haben dann natürlich auch wieder ständig Leute auf dem Weg eingesammelt und am Ende auch ne kleine Panne, die der Fahrer aber beheben konnte. Endlich in Battambang angekommen, bin ich dann zum Hotel gelaufen und dort gabs auch wieder ein günstiges Zimmer mit Ventilator und ohne Heißwasser. Danach habe ich mich erstmal um den Weg nach Bangkok kümmern wollen. Doch alle Busse fahren erst relativ spät los. Zum Glück war im Hotel noch ne Familie, die am gleichen Tag nach Bangkok wollte. Und so werden wir uns früh morgens ein Taxi zur Grenze teilen. Anschließend bin ich noch ein wenig durch die Stadt gelaufen und habe mir einige Sehenswürdigkeiten angeschaut.
Am nächsten Tag habe ich mir dann einen Guide mit Motorrad genommen und habe die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung angschaut. Dies waren ein Berg mit guten Ausblick, eine Höhle in der die Roten Khmer gewütet haben, ein Tempel und am Ende der Bambootrain. Dieser fährt auf alten, ungenutzten Schienen. Die Leute haben so kleine Plattformen mit 2 Achsen zusammengebaut und darauf ist dann nen Motor. Das ganze Ding kann dann einfach von der Schiene gepackt werden, falls Gegenverkehr kommt. War auch ganz interessant, wenn mir auch manchmal ein wenig mulmig wurde, vor allem da wir mit einem Affenzahn über die alten, verbogenen Schienen gerast sind obwohl die Felder nebenan gerade abgefackelt wurde uns somit das Gebüsch neben den Schienen teilweise in Flammen stand. Außerdem ist dann auch noch ne Kuh auf die Gleise gesprungen. Die Tour war auf jeden Fall richtig gut. Und als ich mich mit dem Guide ein wenig unterhalten habe, hab ich auch wieder festgestellt wie gut es mir doch geht. Der ist gerade mal 27 und der älteste von 6 Geschwistern. Da sein Vater vor 2 Jahren gestorben ist, muss er sich um die Familie kümmern. Und so arbeitet er jeden Morgen um 4 für einige Stunden auf einem Markt, dann geht er unter der Woche an die Uni und am Wochenende fährt er Touren um dann jeden Abend noch in einem Restaurant zu arbeiten. Und das ganze für nen ziemlich niedrigen Lohn. Am Abend habe ich dann noch das Taxi vorbestellt und dabei ist mir dann einer über den Weg gelaufen, mit dem ich 2 Monaten im Jeep von der nepalesisch-indischen Grenze nach Varanasi gefahren bin. War schon sehr lustig. Wir haben dann zusammen zu Abendgegessen und die Reiserouten und Geschichten ausgetauscht.

Siem Reap und die Tempel von Angkor

Am nächsten Morgen bin ich dann um 6 Uhr aufgestanden, weil ja um 6.30 Uhr mein Transfer von der Reiseagentur zum Busbahnhof sein sollte. Aber um 6.30 war dann außer einer Reinigungskraft, die kein englisch sprach, niemand da. Zum Glück war die Bushaltestelle nur 5 Minuten zu Fuß, so dass ich dann gleich losgelaufen bin. Dort hatte man mir dann auch nochmal bestätigt, dass ich gegen 17.30 Uhr in Siem Reap sein werde. So habe ich dann noch schnell nen Kaffee getrunken und dann gings in den ersten Bus nach Phnom Penh. Der hat dann ständig angehalten um noch Leute aufzusammeln. War aber erstmal kein Problem, denn der Bus von Phnom Penh nach Siem Reap sollte ja erst um 12.45 Uhr fahren und auf der Hinfahrt, wo ich nen Bus ne Stunde später genommen habe war ich ja auch um halb 1 in Kampott. Wir haben dann aber trotzdem noch einen kurzen und einen längeren Stopp gemacht. Bei dem längeren Stopp ist dann auf einmal Kühlwasser ausgelaufen. Aber der Fahrer konnte das dann mit Reifenschläuchen abdichten, so dass wir mit etwas Verspätung weiter sind. Und auf meine Nachfrage wurde mir dann versichert, dass wir den anderen Bus auf jeden Fall erreichen. Um 12.15 Uhr sind wir dann auch in Phnom Penh angekommen und so konnte ich noch schnell ne Kleinigkeit essen bevor es in den Bus nach Siem Reap ging. Leider war auch dieser Bus nicht ganz voll uns so haben wir wieder ständig angehalten um Leute oder auch Sachen einzusammeln. Um 17 Uhr hatten wir daher auch erst die Stadt auf ungefähr halber Strecke erreicht. Nach einem weiteren längeren Stopp bin ich dann um 19.30 Uhr endlich in Siem Reap angekommen. Nach 13 Stunden Busfahrt war ich dann auch ziemlich im Arsch. Zum Glück war der Fahrer vom Hotel noch da um mich abzuholen. Und so bin ich dann schnell ins Hotel. Dort habe ich nur noch zu Abend gegessen und bin dann gleich ins Bett.
Für den nächsten Tag hatte ich im Vorfeld bereits eine Tour gebucht, die mich zu den weiter entfernten Tempeln bringt. Um 7.45 Uhr war dann auch pünktlich der pick-up und so ging die Tour dann auch um 8 Uhr los. Wir sind dann zuerst zum Ticketschalter bevor es zur ersten Tempelgruppe (Rolous) ging. Von dort ging es weiter zum Tempel aus pinkem Sandstein und anschliessend zu dem Tempel, wo Tomb Raider mit Angelina Jolie gedreht wurde. Das besondere an diesem Tempel ist, dass er nicht restauriert oder von Bäumen befreit wurde. Hier sieht man also fast tausend Jahre Natur und daher ist der Tempel von riesiegen Bäumen überwuchtert. Die Tour war dann auch sehr interessant, da der Guide nicht nur über die Tempel sondern auch über das alltägliche Leben in Kambodscha gesprochen hat. So musste er wegen der ganzen Korruption zum Beispiel 5.000 USD für die Lizenz zum Tourguide bezahlen. Dies ist hier in Kambodscha eine enorme Summe Geld, vor allem da er als Tourguide bei der Firma so 13 Dollar am Tag verdient.
Am nächsten Tag hatte ich dann im Hotel ein Fahrrad gemietet und bin um 5 Uhr aufgestanden um rechtzeitig zum Sonnenaufgang in Angkor Wat zu sein. Um viertel nach 5 habe ich mich dann mit der Schweizerin von der Tour vom Vortrag vor meinem Hotel getroffen. Wir waren dann auch rechtzeitig da, nur war zum einen das Licht nicht so toll und zum außerdem waren natürlich auch noch hunderte andere Touristen dort (Mittlerweile besuchen über 2 Mio Menschen im Jahr Angkor). Wir sind dann zeitig zum Inneren der Anlage und dort waren dann erstaunlich wenige Touristen. Liegt scheinbar daran, dass die meisten, vor allem asiatischen Touristen morgens mit dem Bus dort hin gekarrt werden und dann nach dem Sonnenaufgang gehts zurück ins Hotel zum Frühstück. Aber so war es sehr gut, ich konnte dann nämlich auch mal nen Foto ohne Menschen drauf machen. Danach haben wir uns noch in die anderen zentralen Tempel angschaut. Und dort war dann teilweise auch ordentlich was los. Gegen 13 Uhr hatten wir dann alle geplanten Tempel soweit gesehen und nach siebeneinhalb Stunden Sightseeing war es auch genug und wir sind zurück gefahren. Ich war dann auch ziemlich kaputt und habe den Plan zweimal Sonnenauf- und Sonneuntergang mitzumachen gleich wieder verworfen. Um 20 Uhr war ich dann auch so müde, dass ich mich pennen gelegt habe und auch gleich bis 6 Uhr geschlafen habe.
Den nächsten Tage habe ich dann langsam angehen lassen und erstmal den Bus nach Battambang und dann das Fahrrad gebucht. Anschließend bin ich gemütlich zu einem etwas weiter enfernten Tempeln geradelt. Und von dort dann immer mehr Richtung Zentrum, so dass ich die Tempel auf dem Weg auch noch sehen konnte. Dann war ich irgendwie eineinhalb Stunden vor Sonnenuntergang fertig, so dass ich mich dazu entschieden habe nicht zu warten, sondern direkt ins Guesthouse zurückzufahren. Später habe ich mich dann noch mit 2 Leuten getroffen, mit denen ich in der transsibirischen Eisenbahn gereist bin. War dann auch echt nett mal so die Storie aus 3 Monaten rumgereise auszutauschen und dabei gemütlich ein paar Bierchen zu trinken. Zurück im Guesthouse habe ich nochmal nach dem Ticket gefragt, um sicherzustellen, dass am nächsten Tag auch alles klappt.

Kampot

Am morgen sollte dann um 7 Uhr mein Transfer zur Bushalstelle sein. War natürlich später. Ich habe dann den Bus am frühen Morgen von Phnom Penh nach Kampot genommen. Nach fünfstündiger Fahrt (für wieder mal nur gut 150km) bin ich dann um die Mittagszeit in Kampot angekommen. Und kaum aus dem Bus raus hatte ich noch nicht mein Gepäck, da wollten mich die Schlepper schon zu ihren Hotels ziehen. Ich hatte mir jedoch im Lonely Planet schon welche markiert, die in 5 Minuten Fußweg zu erreichen waren. Die ersten beiden waren dann leider ausgebucht, das 3. hatte aber noch ein Zimmer für 7 Dollar. Wieder ohne Klima und vor allem auch ohne Warmwasser. Aber bei 30 Grad stört das nicht wirklich. Nach dem einchecken habe ich erstmal bei einer Reiseagentur vorbeigeschaut, zum einen da ich am nächsten Tag ne Tour durch die Gegend machen will, und zum anderen um schonmal mein Busticket nach Seam Reap für den Tag nach der Tour zu buchen. Danach bin ich erstmal zum Mittagessen bevor ich den Ort erkundet habe. Viel zu sehen gabs dann auch nicht, Kampott ist halt nen gemütliches Städtchen an einem Fluß, große Sehenswürdigkeiten findet man aber nicht. So bin ich dann wieder zurück ins Hotel, auch um der Hitze durch die sengende Sonne ein wenig zu entkommen.
Am nächsten Morgen ging dann die Tour mit leichter, aber erwarteter Verspätung los. Wir waren insgesamt 5 Leute. Wir sind dann erst zu einer Höhle, in der ein Tempel gebaut wurde. Naja, die war ziemlich klein und Tempel würde ich den kleine Kabuff da drin auch nicht nennen. Aber immerhin hatte man einen schönen Blick über die Gegend. Leider ging mir schon nach der kurzen Zeit die Australierin total auf die Nerven, die hat nämlich immer nur gemekert; im Auto wäre es zu heiß, die Klima geht nicht richtig, die Flasche Wasser wäre zu warm, usw. Ist dann auch nicht nur mir aufgefallen. Aber naja, ich kann mir die Leute für die Touren ja leider nicht aussuchen. Nach der Höhle gings zu einer Pfefferplantage, denn die Gegend um Kampot ist berühmt für Pfefferanbau. Am interessantesten war aber die Geschchte des Guides über die Mangobäume. Diese werden nämlich von einer vietnamesischen Firma gekauft und dann über die ganze Lebenszeit genutzt. Und das krasse war dann, dass die die Bäume mit irgendwelchen Chemikalien einsprühen, damit die Früchte später reifen. So kann man die Mangos nämlich außerhalb der Saison für den vierfachen Preis verkaufen. Passend dazu hatte ich ja ein paar Tage früher auch noch nen Artikel in der Zeitung gelesen, dass die Bauern in Vietnam zu viele Chemikalien im Blut hätten. Von der Farm gings dann weiter nach Kep, einem Nachbarstädtchen von Kampott und direkt weiter auf das Boot nach Rabbit Island. Das war dann super, dort war nämlich neben nen paar Hütten nicht viel und so haben wir den Nachmittag dort ganz gemütlich verbracht. Dann ging es mit dem Boot wieder zurück. War aber nen ziemlich schwieriges Unterfangen. Das ursprüngliche Boot war nämlich noch unterwegs, so dass unser Guide mit ner anderen Gruppe gesprochen hat um die Boote zu tauschen. Schien auch erstmal alles funktioniert zu haben, nur als wir dann Richtung Festland zurück sind haben wir auf einmal umgedreht um die andere Gruppe doch noch einzusammeln. Hat zwar erstmal keiner Verstanden, aber egal. Dann sind wir also wieder los, nur um 2 Minuten später dann wieder umzukehren. Kaum am Strand hieß es dann, dass wir das Boot wechseln müssten. Auf unsere Nachfragen wurde dann erstmal nicht reagiert, schien als ob auf einmal keiner mehr Englisch sprechen würde. Aber war natürlich klar was los war, jeder will nämlich nen Stück vom Tourigeld abbekommen. Nur leider war das immer so ne Aktion, vom Boot runter oder rauf. Für mich war das ja weniger nen Problem, aber für die älteren in der Gruppe auf jeden Fall. Und so hat sich dann die ältere Frau aus Holland auch noch verletzt wegen dem ganzen Scheiß. Durch dieses ganze rumgeeier sind wir dann natürlich auch viel zu spät wieder in Kep gewesen. So haben wir dann auch das Fischerdorf ausgelassen und haben auf dem Rückweg nur kurz an den Salzfeldern gehalten. Zurück in Kampott bin ich dann zusammen mit dem französischen Mädel aus der Gruppe noch zum Abendessen. Ich hatte ja am Vortrag in dem einen Restaurant schonmal die lokale Spezialität (Krabben) vorbestellt. Und das hatte sich auf jeden Fall gelohnt, denn das Essen (2 Krabben in ne würzigen Currypaste) war dann auch das beste, was ich auf der Reise bisher gegessen habe. Und am Ende habe ich dann für das Essen und 2 Bier nur 6,5 USD bezahlt. Ein absoluter Traum. Zurück im Hotel habe ich dann schonmal alles bezahlt und gepackt, da ich am nächsten Morgen ja einen sehr frühen Bus nach Siem Reap hatte. Beim packen wollte dann aufeinmal ne ziemlich große Kakerlake (4-4,5 cm lang) vom Badezimmer in mein Zimmer krabbeln. Durch nen paar Geräusche konnte ich die dann immerhin davon abhalten und so ist die schnell zurück in den Abfluß, nur um kurze Zeit später wieder rauszukommen. Da habe ich die dann einfach mit dem Papierkorb zerschmettert.