Dienstag, 19. Oktober 2010

Ulaanbataar und die Mongolei


In Ulaanbaatar sind wir morgens um 10 nach 7 angekommen, kurz bei einer Bank vorbei und dann direkt ins Hotel, wo wir sogar schon einchecken konnten. Dort hatte ich dieses Mal sogar ein Einzelzimmer, und da die Ankunft recht früh war habe ich mich auch gleich nochmal ne Runde hingelegt. Danach konnte ich dann im Badezimmer den Zustand des Hotels sehr gut entdecken, es tropfte nämlich an verschiedenen Stellen Wasser von der Decke. Das Hotel hatte definitiv schon bessere Zeiten gesehen und wirkte ziemlich abgewohnt. Naja, ich habe dann ein anderes Zimmer bekommen. Dieses schien ein Deluxezimmer gewesen zu sein, denn die Ausstattung war eine ganze Ecke besser. Aber auch in diesem Zimmer ist mir in der Nacht dann der verbrauchte Zustand aufgefallen, als man die einzelnen Federn der Federkernmatratze spüren konnte. Trotzdem war ein Einzelzimmer super, vor allem im Vergleich zu den 10er und 12er Zimmern in St. Petersburg und Moskau.
Ein Higlight in der Mongolei ist der Verkehr. Schon am Grenzübergang habe ich eine Menge Rechtslenker gesehen, obwohl in der Mongolei Rechtsverkehr herrscht. Dies liegt daran, dass die meißten Gebrauchtwagen aus Japan kommen. Ansonsten herrscht hier ein gut funktionierendes Chaos. Jeder drängelt sich irgendwo durch, aber als Fußgänger muss man enorm aufpassen. Einmal hätte uns ein Bus beim Linksabbiegen fast angefahren. Der Busfahrer hupte einfach 2m vor uns und meinte das reicht. Es half dann nur ein schneller Sprung zurück. Genauso vorsichtig muss man bei Zebrastreifen sein. Sieht ein Autofahrer eine leichte Unsicherheit fährt er einfach weiter. Das beste waren aber die Taxis. Die erkennt man nämlich nicht an irgendeinem Schild, sondern man hält einfach den Arm raus und irgendwann hält irgendwer an. Das kann dann ein ganz normaler Autofahrer sein, der sich nen bisschen was dazuverdienen will. Dies war bei unserem Besuch im Tempel, wo der Fahrer meinte er käme wegen uns jetzt zu spät zur Arbeit, so. Es kann aber auch ein "offizielles" Taxi sein. Wobei offiziell nicht mit Europa zu vergleichen ist, sondern der Fahrer einfach einen Taxameter im Auto hat. In der Mongolei kann sich prinzipiel jeder ein Auto kaufen, einen Taxameter einbauen und als Taxifahrer arbeiten.
Immerhin war in der Mongolei das Essen sehr gut und vor allem eine schöne Verbesserung zu Russland wo alles einfach nur fettig ist und man Gemüse oder Salat kaum zu kennen scheint. Am ersten Abend waren wir bei einem mongolischen BBQ. Dies war ähnlich wie bei der Kette Mongos.
Man sucht sich seine Sachen frisch zusammen und es wird dann direkt vor einem zubereitet. Dabei ziehen die Köche noch eine Show ab, in dem sie zum Beispiel die ganze Kochfläche anzünden oder das Essen durch die Luft wirbeln.
Am 2. Tag sind wir dann in einen Nationalpark gefahren zu einem so genannten Ger-Camp. Gers sind die großen "Zelte" (Jurten) in denen die Mongolen, vor allem diejenigen die immer noch normadisch leben, wohnen. Aber auch am Stadtrand sieht man solche Gers neben normalen Häusern. Unsere Gers waren jedoch touristisch eingerichtet, es gab also normale Betten, nen Tisch und einen Ofen. Den Tag über schneite es die ganze Zeit und es war außerdem sehr windig, somit wurde es in den Gers ziemlich kalt. Nachdem der Ofen aber angemacht wurde wärmte sich das Ding relativ schnell auf. Leider hält es aber die Wärme nicht so gut, so dass man mitten in der Nacht das Feuer erneut anmachen muss. Zum Glück erledigen das hier größtenteils die Angestellten. Ich hasse es ja eh mit Holz zu heizen. Am Nachmittag ging es dann zu einer normadisch lebenden Familie. Deren Ger war dann schon wohnlicher eingereichtet und es gab auch ein paar Holzstallungen für die Tiere, da es sich um das Winterquartier handelt. Mittlerweile haben die Leute dort auch eine Gefriertruhe und Satellitenfernsehen in ihren Gers. Auch hat man eigentlich fast überall in der Mongolei Handyempfang, selbst draußen im Nationalpark. Auch waren Russland und die Mongolei wesentlich fortschrittlicher als Deutschland was WLAN in Cafes, Restaurants oder Hotels angeht. WLAN ist eigentlich überall verfügbar und immer kostenlos.
Am zweiten Tag im Ger-Camp schien dann wieder die Sonne und die Landschaft sah mit der leichten Schneedecke fantastisch aus. Durch das schöne Wetter konnte man sich auch wieder vernünftig draußen aufhalten.
Woran man sich aber in der Mongolei auf jeden Fall erst gewöhnen muss ist das bezahlen von hohen Summen. 1 Euro entspricht hier ungefähr 1.800 mongolischer Tukriks, so dass man oft Beträge von 10.000 oder mehr bezahlt. Auch wenn vor allem der Transport (eine Busfahrt kostet 300) sehr günstig ist. Aber ich mag ja Länder wo man nur mit Scheinen bezahlt und keine Münzen hat.
Den Tag drauf ging es wieder zurück in die Hauptstadt und zur Vorbereitung für den letzten Zugabschnitt nach Peking. Mal schauen wie da dann das Internet mit Blogs, etc. funktioniert.

1 Kommentar:

  1. ... und schon auf dem weg nach peking, mir kommt das alles wahnsinnig flott vor, die organisation scheint ja auch gut zu klappen, über welche organisation bist du nochmals unterwegs? Wie klappts denn mit den Mitreisenden? Dani

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