Freitag, 15. Oktober 2010

Die Fahrt nach Irkutsk


Hier startete nun der erste Teil der Transsibirschen Eisenbahn. Es geht von Moskau nach Irkutsk. Der Trip dauert insgesamt 4 Tage. Nach dem ersten Blick in das Abteil wusste ich endlich was unser Guide in St. Petersburg damit meinte, dass der Nachtzug nach Moskau im Vergleich zur Transsib noch relativ luxoriös wäre, was mir aber zu dem Zeitpunkt nicht wirklich so vorkam. Der ganze Zug war doch etwas in die Jahre gekommen und vor allem die Toiletten waren doch ziemlich ekelig. Somit ist der Instantkram wirklich besser, weil Magen- und/oder Darmprobleme möchte man bei den Toiletten nicht wirklich haben. Die 4 Tage gingen dann erstaunlich schnell vorüber, doch mit jedem Tag wuchs die Vorfreude auf ordentliches Essen und vor allem auf eine Dusche. Leider wechselte das Wetter am letzten Tag im Zug. Bin ich vorher durchweg mit Sonnenschein verwöhnt worden, gab es nun bewölkten Himmel und Regen.
Im Zug an sich wechselte man eigentlich ständig zwischen lesen, Karten spielen, aus dem Fenster schauen, essen, trinken und das ganze wieder von vorn. Leider scheinen die Leute in Rußland relativ verfroren zu sein. Im Abteil herschen ständig über 24 Grad und das Fenster im Gang, welches wir zwecks Frischluft immer wieder aufgemacht haben wurde immer wieder von den Zugbegleitern geschlossen und am Ende auch abgeschlossen. Nachdem wir dann anschliessend irgendwelche Süßigkeiten, Kaffee oder anderen Kram von den Zugbegleitern gekauft hatten öffneten diese zum Glück wieder das Fenster. Trotzdem saß ich eigentlich die ganze Zeit in T-Shirt und FlipFlops im Zug. Daher waren auch die längeren Stops immer gut um frische Luft zu schnappen und sich ein wenig zu bewegen, auch wenn es in Flipflops draußen ziemlich kalt war und vor allem auch immer kälter wurde, da wir uns weiter nach Sibirien vordrangen.
Erstaunlicherweise ist die komplette Strecke mittlerweile elektrifiziert und man hat auch sehr regelmäßig Handyempfang. Außerdem sieht man regelmäßig kleinere und größere Dörfer und auch große Stadte wie Umsk, Nowosibirsk oder Ekarterinburg und. Auch hat man sehr viel Gegenverkehr, vor allem Güterzüge. Trotzdem verliert man das Zeitgefühl, da die Züge nach Moskauzeit fahren und man alleine bis Irkutsk 5 Stunden Zeitverschiebung hat, aber seine eigene Uhr nicht umstellt, damit man die richtigen Zeiten für die Stops findet.
Nur die Nächte im Zug waren schwierig und am besten angetrunken oder besser noch volltrunken zu ertragen, da man auf den knüppelharten Liegen ständig hin und her geschleudert wird. Außerdem scheinen die Fahrer Nachts besonders schnell unterwegs zu sein. Zumindest kam es nicht nur mir erstaunlich schnell gegenüber dem gemächtlichen Tempo tagsüber vor.
Am Mittwoch morgen war es dann endlich soweit und wir konnten den Zug verlassen. Vom Bahnhof ging es dann direkt weiter zum Baikalsee.

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