Samstag, 13. November 2010

Jangtse und die 3 Schluchten


Am nächsten Morgen mußte ich dann um 6.30 Uhr los zu meiner 4-tägigen Jangtse Kreuzfahrt durch die 3 Schluchten zum 3 Schluchten Damm. Mit dabei war auch die Deutsche, die ich im Hostel kennengelernt hatte. Das war auch ganz gut, denn außer uns waren im Bus nur Chinesen. Wir sind dann erstmal stundenlang mit dem Bus gefahren, erst von Chengdu nach Chongqing, wo wir um die Mittagszeit 2-3 Stunden Aufenhalt hatten. Erfreulicherweise konnte man uns dann im Reisebüro das weitere Procedere auf englisch erklären, so dass wir uns zumindest nicht verloren gefühlt haben. Zum Mittagessen sind wir dann die Straße entlanggelaufen und in einem Hotpotrestaurant hängen geblieben. Nur war das dieses Mal im Vergleich zu Peking richtiger Hotpot, also voller Chilli und höllisch scharf. Und da wir kein chinesisch und die Leute dort kein englisch konnten haben die uns in die Küche geführt und wir haben auf die Sachen gezeigt, die wir haben wollten. Die Wahl lief leider nicht ganz so optimal, da Sachen die dort wie normales, aufgeschnittenes Fleisch aussahen am Ende Innereien, ich glaube unter anderem Magen und Leber, waren. Manchmal ist es halt besser nicht genau zu Wissen was man ißt, geschmeckt hats nämlich trotzdem, auch wenns ziemlich scharf war. Was aber das Beste war, sind die freundlichen Leute vor Ort. Das gesamte Personal des Imbisses hat sich um uns herum versammelt und zugeschaut, wie wir gegessen haben. Und auch viele Leute, die einfach vorbeigelaufen sind haben irgendwas gesagt und gelächelt. Danach ging es dann wieder für einige Stunden in den Bus, dieses Mal nach Wanzhou, wo wir aufs Boot wechselten. Und erstaunlicherweise war dieses Mal noch ein Australier dabei. Um 21 Uhr ging es dann endlich aufs Boot. Die 4er Kabienen waren dann ziemlich abenteuerlich. Es gab 2 Stockbetten, die für mich schon fast zu klein waren, außerdem ein winziges Badezimmer, in dessen Mitte eine typische chinesische Toilette (ein Plumpskloh mit Spülung), die auch noch erbärmlich gestunken hat, war. Erst auf den zweiten Blick ist mir dann aufgefallen, dass da ja sogar eine Dusche (naja, eher nur Duschamaturen, Platz zum Duschen war wegen des Klohs nicht wirklich vorhanden) war. Aber wir haben uns ja für die günstigere, chinesische "Kreuzfahrt" entschieden. Die internationale, mit englischen Führungen, hätte nämlich mehr als das doppelte gekostet. Und zum Glück hat einer der Reiseleiter auch gut englisch gesprochen, so dass wir immer wussten wo wir wann zu sein hatten. Neben uns waren dann noch 6 nicht Chinesen an Board, 2 Australier, 2 Mädels aus Taiwan sowie ein Engländer und eine Koreanerin. Somit gab es zumindest ein paar englischsprachige Leute um ins Gespräch zu kommen. Die meiste Zeit habe ich mich aber mit der anderen Deutschen unterhalten, zumal uns das Hostel in die gleiche Kabine gebucht hatte. War total ungewohnt mal wieder so viel Deutsch zu sprechen, da ich ja bis auf die paar Sätze mit dem Guide in der Mongolei 4 Wochen überhaupt kein deutsch gesprochen habe.
Am zweiten Tage der Tour waren wir dann endlich tagsüber auf dem Schiff und konnten die Landschaft bestaunen. Diese ist immer noch beeindruckend auch wenn das Wasser durch den Staudamm jetzt viel höher fließt. In Wuhan sind wir dann auf ein anderes Boot gewechselt und haben uns die kleinen 3 Schluchten angeschaut. Diese sind landschaftlich gesehen noch viel besser. Kurz vor Ende sind war dann noch auf kleine Holzboote gewechselt. Auf denen bekam jeder erstmal ne Schwimmweste. Dies war auch bei den Drachenbooten am nächsten Tag so. Ich habe mich erst darüber gewundert, aber dies liegt daran, dass die meisten Chinesen nicht schwimmen können. Die, die schwimmen können haben dann einen extra Ausweis. Und damit brauchten Sie zumindest auf dem Drachenboot keine Weste. Nach dem Ausflug zu den kleinen 3 Schluchten gings dann auf dem normalen Schiff weiter durch die zweite Schlucht. Danach wurde es dann auch schon sehr früh dunkel. An dem Abend haben wir dann mit einem Australier und den zwei Mädels aus Taiwan zusammengesessen. Später kamen dann noch die Chinesen des Nachbartisches zu uns, haben uns eine Frucht (Pomelo) und Bier gebracht. Die Unterhaltung war zwar etwas schwierig, hat aber irgendwie funktioniert. Es erwieß sich dabei als Vorteil, dass die Chinesen schon einige Bier getrunken haben. Dann trauen sie sich nämlich eher mal Englisch zu sprechen. Auch hier hat sich gezeigt, dass die Chinesen wieder super feundlich sind.

Die Nacht haben wir dann im Hafen von Jiuwanxi verbracht und sind am nächsten Morgen mit Drachenbooten zur nächsten Sehenswürdigkeit. Anschließend ging es weiter flußabwärts zum 3 Schluchten Damm. Nach dem Besuch dort wurde die Gruppe aufgeteilt, da nur ein Teil wie wir zurück nach Chongqing fahren. Wir hatten dann von 16 Uhr an bis zur Abfahrt gegen 21.30 Uhr nix zu tun und sind dann erstmal Essen gegangen. In einem kleinen Imbiss gabs dann erst eine Nudelsuppe und anschließend gekochte Teigtaschen mit Ei und Gemüsefüllung. Beides war echt spitze und am Ende haben wir zu zweit 10 Yuan (1,1 Euro) bezahlt. Nur die Kommunikation war wieder mal schwierig. Aber mit draufzeigen hat alles funktioniert und mittlerweile kenne ich ja auch die Handzeichen für die verschiedenen Zahlen ganz gut.
Danach führ das Schiff wieder zurück nach Wanzhou wo wir in den Bus nach Chongqing wechselten (wieder 5 Stunden sitzen). Da es dann schon zu spät war um weiter nach Chengdu zu fahren wurden wir in ein chinesisches Hotel eingquartiert. Dieses hatte aber leider die besten Zeiten schon hinter sich und war doch ziemlich heruntergekommen. Aber für eine Nacht war das dann doch ok, zumal zumindest die Betten groß und ordentlich waren. Den Tag drauf ging es dann mit dem Bus zurück nach Chengdu.
Was an der Tour echt erstaunlich war, war die Organisation. Alles war echt seht gut organisiert und wir wussten immer wann wir wo zu sein hatten. Bei dem Besuch des 3 Schluchten Damms, wo wir schon in Gruppen aufgeteilt waren, gab es sogar verschiedenfarbene Umhänger für die unterschiedlichen Gruppen mit dem jeweiligen Buskennzeichen, damit man den auch wiederfindet. Die chinesische Tour war nicht nur wegen des günstigeren Preises die bessere Entscheidung. Die Eindrücke waren einfach viel besser. Die Chinesen sind einfach super freundliche, und sobald man die großen Städte verlässt lächeln die Leute einen freundlich and und sagen einfach "Hallo", wenn man als westlicher Ausländer durch die Straßen läuft.

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